Wladimir Worobjow: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erzpriester Wladimir Worobjow''' (протоиерей Владимир Воробьев) (geb. 1941) ist der Gründer der [[Orthodoxe St.-Tichon-Universität für Geisteswissenschaften|Orthodoxen St.-Tichon-Universität für Geisteswissenschaften]]. Erarbeitete den staatlichen multikonfessionellen Standard für die Ausbildung im Fach „Theologie", der die Grundlage für die Eingliederung des Faches „Theologie" ins staatliche Ausbildungssystem bildet. Einer der Gründer der Studien zur Geschichte der [[Russisch Orthodoxe Kirche|Russischen Orthodoxen Kirche]] im 20 Jh. und zur [[Kanonisation|Heiligsprechung]] der [[Märtyrer|Neumärtyrer]].  
'''Erzpriester Wladimir Worobjow''' (протоиерей Владимир Воробьев, * 1941 in Moskau) ist Gründer der [[Orthodoxe St.-Tichon-Universität für Geisteswissenschaften|Orthodoxen St.-Tichon-Universität für Geisteswissenschaften]] und erarbeitete den staatlichen multikonfessionellen Standard für die Ausbildung im Fach „Theologie", der die Grundlage für die Eingliederung des Faches „Theologie" ins staatliche Ausbildungssystem bildet. Überdies ist er Gründer der Studien zur Geschichte der [[Russisch Orthodoxe Kirche|Russischen Orthodoxen Kirche]] im 20 Jh. und zur [[Kanonisation|Heiligsprechung]] der [[Märtyrer|Neumärtyrer]].  


Erzpriester Wladimir Worobjow wurde am 28. März 1941 in Moskau geboren. Sein Großvater, Erzpriester Wladimir Worobjow, war [[Dekan]] und [[Vorsteher]] des Gotteshauses zu Ehren des hl. [[Nikolaus von Myra]] im Plotniki-Stadtteil (auf der Arbat-Straße) in Moskau.  
== Leben ==
 
Erzpriester Wladimir Worobjows Großvater, Erzpriester Wladimir Worobjow, war [[Dekan]] und [[Vorsteher]] des Gotteshauses zu Ehren des hl. [[Nikolaus von Myra]] im Plotniki-Stadtteil (auf der Arbat-Straße) in Moskau.  


1959 nahm Vater Wladimir sein Studium an der Fakultät für Physik der Moskauer Staatlichen Universität auf, das er 1965 erfolgreich beendete. Er arbeitete dann zunächst in der Universität und studierte ab 1966 im Graduiertenkolleg. Seit 1970 arbeitete er im Rechenzentrum der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. 1973 verteidigte er seine Dissertation und erhielt den wissenschaftlichen Grad eines Doktors der Physik und Mathematik.  
1959 nahm Vater Wladimir sein Studium an der Fakultät für Physik der Moskauer Staatlichen Universität auf, das er 1965 erfolgreich beendete. Er arbeitete dann zunächst in der Universität und studierte ab 1966 im Graduiertenkolleg. Seit 1970 arbeitete er im Rechenzentrum der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. 1973 verteidigte er seine Dissertation und erhielt den wissenschaftlichen Grad eines Doktors der Physik und Mathematik.  
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Vater Wladimir ist einer der Organisatoren des Studiums der Geschichte der Russischen Kirche im 20. Jahrhundert und der Heiligsprechung der Neo-Märtyrer Russlands. In der Orthodoxen St.-Tichon Universität leitet er die Abteilung für Neueste Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche, die eine große Sammlung von Materialien zur Verfolgung der Orthodoxen Kirche in Russland in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren betreibt und die wissenschaftliche Serie „Materialien zur Neusten Geschichte der ROK“ (seit 1994) veröffentlicht. 1998 trat Vater Wladimir in den Synodalen Ausschuss für Heiligsprechungen ein und war so an der Vorbereitung zur [[Heiligsprechung]] vieler Neo-Märtyrer und Glaubens[[bekenner]] Russlands auf dem [[Jubiläumsbischofskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche]] (2002) beteiligt.
Vater Wladimir ist einer der Organisatoren des Studiums der Geschichte der Russischen Kirche im 20. Jahrhundert und der Heiligsprechung der Neo-Märtyrer Russlands. In der Orthodoxen St.-Tichon Universität leitet er die Abteilung für Neueste Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche, die eine große Sammlung von Materialien zur Verfolgung der Orthodoxen Kirche in Russland in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren betreibt und die wissenschaftliche Serie „Materialien zur Neusten Geschichte der ROK“ (seit 1994) veröffentlicht. 1998 trat Vater Wladimir in den Synodalen Ausschuss für Heiligsprechungen ein und war so an der Vorbereitung zur [[Heiligsprechung]] vieler Neo-Märtyrer und Glaubens[[bekenner]] Russlands auf dem [[Jubiläumsbischofskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche]] (2002) beteiligt.
== Mitgliedschaften ==


Vater Wladimir ist Stellvertretender Vorsitzender des [[Bildungsausschuss beim Heiligen Synod| Bildungsausschusses beim Heiligen Synod]] für Angelegenheiten der Lizenzierung, Akkreditierung und Standardisierung (seit 2002), Mitglied des [[Synodaler Theologischer Ausschuss|Synodalen Theologischen Ausschusses]], des [[Rat für das Verlagswesen der Moskauer Patriarchie|Rates für das Verlagswesen der Moskauer Patriarchie]], der Redaktion der [[Zeitschrift «Православная беседа» („Das orthodoxe Gespräch“)]] und anderer kirchlicher und säkulärer wissenschaftlicher und Bildungsvereine und -einrichtungen. Er ist auch Ko-Vorsitzender des Vereins für Didaktik der klassischen Universitätsausbildung in Theologie des Bildungsministeriums der Russischen Föderation.
Vater Wladimir ist Stellvertretender Vorsitzender des [[Bildungsausschuss beim Heiligen Synod| Bildungsausschusses beim Heiligen Synod]] für Angelegenheiten der Lizenzierung, Akkreditierung und Standardisierung (seit 2002), Mitglied des [[Synodaler Theologischer Ausschuss|Synodalen Theologischen Ausschusses]], des [[Rat für das Verlagswesen der Moskauer Patriarchie|Rates für das Verlagswesen der Moskauer Patriarchie]], der Redaktion der [[Zeitschrift «Православная беседа» („Das orthodoxe Gespräch“)]] und anderer kirchlicher und säkulärer wissenschaftlicher und Bildungsvereine und -einrichtungen. Er ist auch Ko-Vorsitzender des Vereins für Didaktik der klassischen Universitätsausbildung in Theologie des Bildungsministeriums der Russischen Föderation.


== Wissenschaftliche Arbeiten und Veröffentlichungen: ==
== Veröffentlichungen ==


* [http://de.bogoslov.ru/text/2795995.html Glaube und naturwissenschaftliche Kenntnisse] (Artikel von Erzpriester [[Wladimir Worobjow]] und Priester Alexander Shchelkachev, 4. September 2012)
*Совр. Проблемы пастырского служения // Вестник пастырского семинара. — 1996. № 1. С. 10–15;
*Совр. Проблемы пастырского служения // Вестник пастырского семинара. — 1996. № 1. С. 10–15;
*Православное учение о браке // Православная беседа. — 1996. № 5. С. 9–14;
*Православное учение о браке // Православная беседа. — 1996. № 5. С. 9–14;
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*Религиозное образование в современной России // Религия и школа в современной России: Документы. Материалы. Выступления. Материалы конференции «Взаимодействие государства и религиозных объединений в сфере образования» (Москва, 10-11 окт. 2002 г.). — М., 2003. С. 89–107.
*Религиозное образование в современной России // Религия и школа в современной России: Документы. Материалы. Выступления. Материалы конференции «Взаимодействие государства и религиозных объединений в сфере образования» (Москва, 10-11 окт. 2002 г.). — М., 2003. С. 89–107.


== Weblinks ==
* Alexander Shchelkachev/Wladimir Worobjow: [http://de.bogoslov.ru/text/2795995.html ''Glaube und naturwissenschaftliche Kenntnisse''] (4. September 2012)


[[Kategorie:Personen]]
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[[Kategorie:Theologen]]
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[[Kategorie:Kleriker]]
[[Kategorie:Kleriker]]

Aktuelle Version vom 18. Dezember 2014, 12:38 Uhr

Wladimir Worobjow
Die Orthodoxe St.-Tichon-Universität
Das Gotteshaus zu Ehren der Lebensschaffenden Dreiheit im Stadtteil Weschnjaki


Erzpriester Wladimir Worobjow (протоиерей Владимир Воробьев, * 1941 in Moskau) ist Gründer der Orthodoxen St.-Tichon-Universität für Geisteswissenschaften und erarbeitete den staatlichen multikonfessionellen Standard für die Ausbildung im Fach „Theologie", der die Grundlage für die Eingliederung des Faches „Theologie" ins staatliche Ausbildungssystem bildet. Überdies ist er Gründer der Studien zur Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche im 20 Jh. und zur Heiligsprechung der Neumärtyrer.

Leben

Erzpriester Wladimir Worobjows Großvater, Erzpriester Wladimir Worobjow, war Dekan und Vorsteher des Gotteshauses zu Ehren des hl. Nikolaus von Myra im Plotniki-Stadtteil (auf der Arbat-Straße) in Moskau.

1959 nahm Vater Wladimir sein Studium an der Fakultät für Physik der Moskauer Staatlichen Universität auf, das er 1965 erfolgreich beendete. Er arbeitete dann zunächst in der Universität und studierte ab 1966 im Graduiertenkolleg. Seit 1970 arbeitete er im Rechenzentrum der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. 1973 verteidigte er seine Dissertation und erhielt den wissenschaftlichen Grad eines Doktors der Physik und Mathematik.

1977 nahm er sein Studium am Moskauer Geistlichen Seminar auf, welches er 1980 erfolgreich beendete. 1982 absolvierte er auch die Moskauer Geistliche Akademie. Am 18. März 1979 wurde er zum Diakon geweiht und am 30. April 1979 zum Priester.

Er diente in verschiedenen Kirchen Moskaus, darunter im Gotteshaus zu Ehren der Gottesmutterikone von Kasan im Stadtteil Kolomenskoje und in der Kirche zu Ehren des hl. Nikolaus in der Nähe des Preobraschenskoje-Friedhofs. 1984 wurde er ins Gotteshaus zu Ehren Mariä Entschlafung im Stadtteil Weschnjaki und 1990 ins Gotteshaus zu Ehren des hl. Nikolaus im Stadtteil Kuznetsy ordiniert. 1997 wurde er Vorsteher dieses Gotteshauses und des ihm zugeordneten Gotteshauses zu Ehren der Lebensschaffenden Dreiheit im Stadtteil Weschnjaki, das unter der Leitung von Vater Wladimir eröffnet und wiedererrichtet worden war.

Im Oktober 1990 nahm Vater Wladimir an der Gründung der Brüderschaft im Namen des All-Barmherzigen Heilandes teil, die mit der Zeit eine der größten Brüderschaften Russlands wurde (so verfügte sie 1994 über 14 Gotteshäuser, von denen 13 gerade renoviert wurden). Er wurde auch Beichtvater der Brüderschaft. Unter der Leitung von Vater Wladimir wurden u.a. eine allgemeinbildende Schule und eine Sonntagsschule, Kinderferienlager, eine Kantine für Arme und der Buchladen „Prawoslawnoje Slowo“ eingerichtet.

1990 war er einer der Organisatoren der Theologisch-Katechetischen Kurse. Im Mai 1991 wurde er zum Rektor dieser Kurse gewählt. Nachdem die Kurse vom Theologischen Institut reorganisiert wurden, wurde er 1992 Rektor des Orthodoxen Theologischen Instituts St.Tichon. Im Mai 2004 erhielt das Institut den Status einer Universität und wurde in „Orthodoxen St.-Tichon Universität für Geisteswissenschaften“ umbenannt.

In der Universität hielt er Vorlesungen in den Fächern „Einführung in die liturgische Tradition der Orthodoxen Kirche“ und „Pastorale Theologie“. Unter der Leitung von Vater Wladimir wurde in der Orthodoxen St.-Tichon Universität ein staatlicher, polykonfessioneller Allgemeinbildungsstandard für Theologie erarbeitet, der zur Grundlage der Eröffnung des Studienganges „Theologie“ im staatlichen Studiengang-Verzeichnis und der Gründung der theologischen Fakultäten und Abteilungen in den staatlichen Hochschule geworden ist.

Vater Wladimir ist einer der Organisatoren des Studiums der Geschichte der Russischen Kirche im 20. Jahrhundert und der Heiligsprechung der Neo-Märtyrer Russlands. In der Orthodoxen St.-Tichon Universität leitet er die Abteilung für Neueste Geschichte der Russischen Orthodoxen Kirche, die eine große Sammlung von Materialien zur Verfolgung der Orthodoxen Kirche in Russland in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren betreibt und die wissenschaftliche Serie „Materialien zur Neusten Geschichte der ROK“ (seit 1994) veröffentlicht. 1998 trat Vater Wladimir in den Synodalen Ausschuss für Heiligsprechungen ein und war so an der Vorbereitung zur Heiligsprechung vieler Neo-Märtyrer und Glaubensbekenner Russlands auf dem Jubiläumsbischofskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche (2002) beteiligt.

Mitgliedschaften

Vater Wladimir ist Stellvertretender Vorsitzender des Bildungsausschusses beim Heiligen Synod für Angelegenheiten der Lizenzierung, Akkreditierung und Standardisierung (seit 2002), Mitglied des Synodalen Theologischen Ausschusses, des Rates für das Verlagswesen der Moskauer Patriarchie, der Redaktion der Zeitschrift «Православная беседа» („Das orthodoxe Gespräch“) und anderer kirchlicher und säkulärer wissenschaftlicher und Bildungsvereine und -einrichtungen. Er ist auch Ko-Vorsitzender des Vereins für Didaktik der klassischen Universitätsausbildung in Theologie des Bildungsministeriums der Russischen Föderation.

Veröffentlichungen

  • Совр. Проблемы пастырского служения // Вестник пастырского семинара. — 1996. № 1. С. 10–15;
  • Православное учение о браке // Православная беседа. — 1996. № 5. С. 9–14;
  • Покаяние. Исповедь. Духовное руководство. — М., 1997;
  • Перспективы высшей православной школы // V Международные Рождественские образовательные чтения: Сб. докладов. — М., 1997. С. 57–67;
  • Особенности документов следственных дел 20-40-х гг. // Ежегодная богословская конференция ПСТБИ: Материалы, 1997. — М., 1997. С. 163–166;
  • Память о новомучениках и новейшая история РПЦ // Там же, 1998. — М., 1998. С. 182–186;
  • Некоторые проблемы богословско-исторической науки и церковной жизни в России накануне 2000-летия Рождества Христова // Там же, 2000. — М., 2000. С. 257–267;
  • Пастырское служение в Русской Православной Церкви. XX в. // ПЭ. Т.: РПЦ. — М., 2000. С. 295–304;
  • Некоторые проблемы канонизации святых сегодня // Ежегодная богословская конференция ПСТБИ: Материалы, 2002. — М., 2002. С. 156–162;
  • Религиозное образование в современной России // Религия и школа в современной России: Документы. Материалы. Выступления. Материалы конференции «Взаимодействие государства и религиозных объединений в сфере образования» (Москва, 10-11 окт. 2002 г.). — М., 2003. С. 89–107.

Weblinks