Willibald von Eichstätt

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Ikone des Heiligen in der rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinde in Ingolstadt.

Gedächtnis: 7. Juli

Der hl. Bischof Willibaldus war ein Sohn des hl. Fürsten Richardus von England. Er wurde um das Jahr 700 in England geboren. Als Kind erkrankte er schwer und näherte sich dem Tode. Da trugen ihn seine bekümmerten Eltern vor ein Kreuz, das auf einer Anhöhe, unweit ihres Schlosses zur Verrichtung einer täglichen Gebetsandacht aufgestellt worden war. Vor dem Kreuz machten sie das Gelöbnis, ihren Sohn Gott zu weihen, wenn er wieder gesund würde. Die Bitte wurde erhört, worauf ihn der treue Diener Theodoret in das Kloster Waltheim (Buswaltham) dem Abt Egwald zur Erziehung und Ausbildung übergab. Hier lernte er nicht nur die Grammatik, sondern auch praktische Fähigkeiten, wie Ackerbau, Viehzucht. Besonders aber lernte er die hll. Schriften kennen und verstehen, und wurde bald größer dem Geiste nach als dem Leibe nach, so das er sich bereit zeigte, nicht nur aus Liebe zu Gott auf alle irdischen Güter und Reichtümer zu verzichten, sondern auch sein Vaterland und seine Verwandtschaft zu verlassen und die Heimatlosigkeit um Christi Willen auf sich zu nehmen. Mit 20 Jahren offenbarte er seinem Vater die Absicht nach Rom zu pilgern, worauf sich dieser nach längerem Widerstand entschloss zusammen mit seinem anderen Sohn Wunibald gemeinsam mit Willibald diese Reise zu unternehmen. Nachdem sein Vater auf der Reise verstorben war und sein Bruder in Rom wegen Krankheit zurückbleiben musste reiste Willibald allein weiter bis ins Heilige Land und auf dem Rückweg nach Konstantinopel. Im Herbst 729 kam er über Neapel nach Cassino, wo er unter dem Abt Petronar zehn Jahre im verbrachte. Über Rom, wo er von Papst Gregor III. dem hl. Bonifatius als Mitarbeiter bei der Mission in Franken empfohlen wurde, reiste er nach seiner Entlassung aus dem Kloster in Cassino nach Brixen, wo er von Herzog Odilo empfangen wurde, der ihn mit dem hl. Bonifatius zusammen brachte. Bonifatius schickte ihn daraufhin nach Eichstätt im Nordgau, um zu sehen wie er sich dort bewähren würde. In Eichstätt befand sich damals bereits eine Marienkapelle, welche der hl. Rupertus erbaut hatte. Nachdem der hl. Bonifatius die Missionstätigkeit des hl. Willibald geprüft hatte weihte er ihn zum Priester. Nach Verlauf eines Jahres wurde er wegen seiner Verdienste vom hl Bonifatius unter Mitwirkung der Bischöfe Burchard von Würzburg und Wizo von Buraburg am 22. Oktober des Jahres 741 im Alter von 41 Jahren zum Bischof geweiht. Danach traf er das erst Mal nach 17 Jahren seinen Bruder den hl. Abt Wunibald wieder. Daraufhin gründete er in Eichstätt ein Kloster, und ein weiteres in Heidenheim. Allmählich sammelte er ein zahlreiche Priesterschaft um sich und führte eine große Menge des Volkes dem christlichen Glauben zu. Außerdem begann auf seine Initiative das Roden der Wälder in diesen Gegenden und die Urbarmachung des Bodens. 742 wohnte er der Kirchenversammlung in Mainz bei, 765 der in Attigny und unterzeichnete deren Beschlüsse. Im Jahre 761 beerdigte er seinen Bruder den hl. Abt Wunibald und feierte im Jahre 777 die Übertragung seiner Reliquien. Zwei Jahre später begrub er seine Schwester die hl. Walburga. Im Jahre 786 starb er selbst im Alter von 77 Jahren und wurde in Eichstätt im Dom des hl. Vitus beigesetzt, wo sein Grab durch viele Gebetserhörungen von Gott verherrlicht wurde.

Quelle

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S. 154 f. Scan des Kapitels über den Hl. Willibald von Eichstätt. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

Gebete

Troparion (2. Ton)

Aus fernem Lande bist du zu uns gekommen, o heiliger Willibald, als Gesandter Gottes zu unseren Vätern. Der Frohen Botschaft Heil und Macht hast du uns gebracht, du hehre Lichtgestalt des Glaubens, von Gottes Gnade hell umstrahlt. Als Zeichen für das Heil der Welt hast du an der Eichenstätte Jesu Kreuz errichtet und darüber unsere Kirche aufgebaut. In der Herrlichkeit bitte nun Christus, deinen Herrn, um Sein Erbarmen für uns alle.

Kondakion (3. Ton)

In der Kirche von Eichstätt, o heiliger Willibald, hast du dich als Bild Christi erwiesen und Christi Evangelium hast als Vater und Hirte uns vorgelebt. Du gabst dein Leben für deine Herde und wirkst bis heute immerfort mitten unter uns als unser aller Fürsprecher am Throne Gottes.