Valentin von Rätien: Unterschied zwischen den Versionen

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Der hl. '''Valentinius von Passau''' (auch '''Valentin von Rätien''') (* vor 435 vermutlich in den Niederlanden oder Großbritannien; † um 475 in Mais, dem heutigen Meran) war einer der ersten [[Bischof|Bischöfe]] von Passau. Er wurde durch Papst Leo den Großen zum Bischof geweiht und als Bischof von Rätien eingesetzt, einem Gebiet zwischen Passau, St. Gotthard, Regensburg, Chur und Brixen. Er bemühte sich um die Mission der dortigen Bevölkerung, die zwar schon christlich war, jedoch durch die Umstände der Zeit sich wieder mit dem [[Heiden]]tum vermischt oder der [[Arianismus|arianischen]] Lehre anhingen. Sein Gedächtnis wird am [[7. Januar]] gefeiert.


== Der Hl. Bischof Valentinianus von Passau ==
==Leben==
Der Überlieferung nach kam der Hl. Valentinianus im 5. Jahrhundert vom Meeresstrande, also vielleicht aus Britannien, nach Batavis (dem heutigen Passau). Hier bemühte er sich lange Zeit und mit großer Anstrengung, durch unaufhörliche [[Predigt]] des göttlichen Wortes die verirrten [[Seele]]n für [[Christus]] zu gewinnen, nach deren Rettung er wundersam dürstete. Dabei unternahm er nichts ohne den Segen des [[Hl. Severin von Noricum]], welcher zu dieser Zeit ebenfalls in dieser Gegend tätig war und in dessen Lebensbeschreibung er erwähnt wird. Nach dem Abzug der römischen Soldaten aus Batavis und dem Eindringen der [[Arianismus|arianischen]] Ostgoten wurde der Hl. Valentinianus aus Batavis, wo er sich noch immer aufhielt, vertrieben. Daraufhin durchwanderte er zusammen mit seinem Begleiter, dem Presbyter [[Lucillus]], die beiden Provinzen Raetia Prima und Raetia Secunda Richtung Westen und predigte überall, besonders aber in Graubünden, den Glauben an Jesus Christus. Zuletzt begab er sich, wahrscheinlich um den Stürmen der Völkerwanderung auszuweichen, ins Gebirge nach Mays bei Meran, wo er ein dem [[Hl. Erstmärtyrer Stefanus]] geweihtes [[Oratorium]] erbaute und eine [[Mönch]]sgemeinschaft gründete.  
''Gedächtnis 7. Januar''


Der Überlieferung nach kam der Hl. Valentinianus im 5. Jahrhundert vom Meeresstrande, also vielleicht aus Britannien, nach Batavis (dem heutigen Passau). Hier bemühte er sich lange Zeit und mit großer Anstrengung, durch unaufhörliche Predigt des göttlichen Wortes die verirrten Seelen für Christus zu gewinnen, nach deren Rettung er wundersam dürstete. Dabei unternahm er nichts ohne den Segen des Hl. Severin von Noricum, welcher zu dieser Zeit ebenfalls in dieser Gegend tätig war und in dessen Lebensbeschreibung er erwähnt wird. Nach dem Abzug der römischen Soldaten aus Batavis und dem Eindringen der arianischen Ostgoten wurde der Hl. Valentinianus aus Batavis, wo er sich noch immer aufhielt, vertrieben. Daraufhin durchwanderte er zusammen mit seinem Begleiter, dem Presbyter Lucillus, die beiden Provinzen Raetia Prima und Raetia Secunda Richtung Westen und predigte überall, besonders aber in Graubünden, den Glauben an Jesus Christus. Zuletzt begab er sich wahrscheinlich, um den Stürmen der Völkerwanderung auszuweichen, ins Gebirge nach Mays bei Meran, wo er ein dem Hl. Erstmärtyrer Stefanus geweihtes Oratorium erbaute und eine Mönchsgemeinschaft gründete. Bischof Valentinianus starb um das Jahr 470. Sein Grab wurde bald darauf zu einer stark besuchten Wallfahrtsstätte, wie von dem spätrömischen Bischof und Dichter Venantius Fortunatus im 6. Jahrhundert bezeugt wird. Um das Jahr 739 wurden die Reliquien des Heiligen durch die Langobarden nach Trient überführt und von dort durch Herzog Tassilo III. im Jahre 769 nach Passau gebracht, wo sie vor allem zur Zeit der Hunnenstürme der Stadt durch Wunderzeichen Beistand gewährten. Als am 22. April des Jahres 1662 der Dom in Flammen aufging, verbrannten auch die Reliquien des Heiligen Bischofs; nur sein Haupt, welches damals an einem anderen Ort aufbewahrt wurde, ist noch erhalten. Die Reliquien des Hl. Bischofs Valentinianus wurden im Jahre 1953 anläßlich der Aufstellung eines neuen Hochaltars in der Bischofskirche in den Altarkörper übertragen. Der Hl. Valentinianus wird vor allem gegen Gicht, Epilepsie und epidemische Krankheiten wie die Pest angerufen. Außerdem gilt er als Schutzherr des Viehs. Ein alter Lobgesang auf den Heiligen lautet: „Den Weinstock der Lehre, der Wunder und Heiligkeit Denkmal besingt das Raetierland; O herrliche Palme, fruchtbarer Ölbaum, O heiliges Opfer, unschuld`ges, dargebracht vom Heiligen Geiste, Dir wurde des Martyriums Belohnung zuteil mit der Engel Schar. Im Lichte der Heil’gen schaust du Gottes Glanz.“
==Tod==
[[Bischof]] Valentinianus starb um das Jahr 470. Sein [[Grab]] wurde bald darauf zu einer stark besuchten Wallfahrtsstätte, wie von dem spätrömischen Bischof und Dichter Venantius Fortunatus im 6. Jahrhundert bezeugt wird. Um das Jahr 739 wurden die [[Reliquie]]n des Heiligen durch die Langobarden nach Trient überführt und von dort durch Herzog Tassilo III. im Jahre 769 nach Passau gebracht, wo sie vor allem zur Zeit der Hunnenstürme der Stadt durch Wunderzeichen Beistand gewährten. Als am [[22. April]] des Jahres 1662 der [[Dom]] in Flammen aufging, verbrannten auch die Reliquien des Heiligen Bischofs; nur sein Haupt, welches damals an einem anderen Ort aufbewahrt wurde, ist noch erhalten. Die Reliquien des Hl. Bischofs Valentinianus wurden im Jahre 1953 anläßlich der Aufstellung eines neuen [[Altar|Hochaltars]] in der Bischofskirche in den Altarkörper übertragen.  


==Patronate==
Der Hl. Valentinianus wird vor allem gegen Gicht, Epilepsie und epidemische Krankheiten wie die Pest angerufen. Außerdem gilt er als Schutzherr des Viehs.


==Hymnus==
Ein alter Lobgesang auf den Heiligen lautet: „Den Weinstock der Lehre, der Wunder und Heiligkeit Denkmal besingt das Raetierland; O herrliche Palme, fruchtbarer Ölbaum, O heiliges Opfer, unschuld`ges, dargebracht vom Heiligen Geiste, Dir wurde des Martyriums Belohnung zuteil mit der Engel Schar. Im Lichte der Heil’gen schaust du Gottes Glanz.“


[[Kategorie:Heilige]]
==Textnachweis==
[[Kategorie:Personen]]
Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S.46ff. [http://www.orthodoxe-kirche.de/Literatur/Heiligenleben/FmpGoClick/db12.html#Heading40 Scan des Kapitels über den Hl. Valentinianus]. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.
[[Kategorie:Heilige aus Deutschland]]
 
==Weblinks==
* Ökumenisches Heiligenlexikon: [https://www.heiligenlexikon.de/BiographienV/Valentin_von_Raetien.htm ''Valentin von Rätien'']
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Valentin_von_R%C3%A4tien ''Valentin von Rätien'']
* Theodor Henner: [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Valentin ''Valentin'']. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 463.
 
[[Kategorie:Personen]][[Kategorie:Heilige aus Deutschland]][[Kategorie:Heiliger (5. Jahrhundert)]][[Kategorie:Bischof]]

Version vom 17. März 2016, 17:25 Uhr

Der hl. Valentinius von Passau (auch Valentin von Rätien) (* vor 435 vermutlich in den Niederlanden oder Großbritannien; † um 475 in Mais, dem heutigen Meran) war einer der ersten Bischöfe von Passau. Er wurde durch Papst Leo den Großen zum Bischof geweiht und als Bischof von Rätien eingesetzt, einem Gebiet zwischen Passau, St. Gotthard, Regensburg, Chur und Brixen. Er bemühte sich um die Mission der dortigen Bevölkerung, die zwar schon christlich war, jedoch durch die Umstände der Zeit sich wieder mit dem Heidentum vermischt oder der arianischen Lehre anhingen. Sein Gedächtnis wird am 7. Januar gefeiert.

Leben

Der Überlieferung nach kam der Hl. Valentinianus im 5. Jahrhundert vom Meeresstrande, also vielleicht aus Britannien, nach Batavis (dem heutigen Passau). Hier bemühte er sich lange Zeit und mit großer Anstrengung, durch unaufhörliche Predigt des göttlichen Wortes die verirrten Seelen für Christus zu gewinnen, nach deren Rettung er wundersam dürstete. Dabei unternahm er nichts ohne den Segen des Hl. Severin von Noricum, welcher zu dieser Zeit ebenfalls in dieser Gegend tätig war und in dessen Lebensbeschreibung er erwähnt wird. Nach dem Abzug der römischen Soldaten aus Batavis und dem Eindringen der arianischen Ostgoten wurde der Hl. Valentinianus aus Batavis, wo er sich noch immer aufhielt, vertrieben. Daraufhin durchwanderte er zusammen mit seinem Begleiter, dem Presbyter Lucillus, die beiden Provinzen Raetia Prima und Raetia Secunda Richtung Westen und predigte überall, besonders aber in Graubünden, den Glauben an Jesus Christus. Zuletzt begab er sich, wahrscheinlich um den Stürmen der Völkerwanderung auszuweichen, ins Gebirge nach Mays bei Meran, wo er ein dem Hl. Erstmärtyrer Stefanus geweihtes Oratorium erbaute und eine Mönchsgemeinschaft gründete.

Tod

Bischof Valentinianus starb um das Jahr 470. Sein Grab wurde bald darauf zu einer stark besuchten Wallfahrtsstätte, wie von dem spätrömischen Bischof und Dichter Venantius Fortunatus im 6. Jahrhundert bezeugt wird. Um das Jahr 739 wurden die Reliquien des Heiligen durch die Langobarden nach Trient überführt und von dort durch Herzog Tassilo III. im Jahre 769 nach Passau gebracht, wo sie vor allem zur Zeit der Hunnenstürme der Stadt durch Wunderzeichen Beistand gewährten. Als am 22. April des Jahres 1662 der Dom in Flammen aufging, verbrannten auch die Reliquien des Heiligen Bischofs; nur sein Haupt, welches damals an einem anderen Ort aufbewahrt wurde, ist noch erhalten. Die Reliquien des Hl. Bischofs Valentinianus wurden im Jahre 1953 anläßlich der Aufstellung eines neuen Hochaltars in der Bischofskirche in den Altarkörper übertragen.

Patronate

Der Hl. Valentinianus wird vor allem gegen Gicht, Epilepsie und epidemische Krankheiten wie die Pest angerufen. Außerdem gilt er als Schutzherr des Viehs.

Hymnus

Ein alter Lobgesang auf den Heiligen lautet: „Den Weinstock der Lehre, der Wunder und Heiligkeit Denkmal besingt das Raetierland; O herrliche Palme, fruchtbarer Ölbaum, O heiliges Opfer, unschuld`ges, dargebracht vom Heiligen Geiste, Dir wurde des Martyriums Belohnung zuteil mit der Engel Schar. Im Lichte der Heil’gen schaust du Gottes Glanz.“

Textnachweis

Dieser Text stammt aus: "Orthodoxe Heiligenleben", Vorabdruck im Internet, S.46ff. Scan des Kapitels über den Hl. Valentinianus. Mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

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