Rumänische Orthodoxe Kirche

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Die Rumänische Orthodoxe Kirche ist eine Kirche apostolischer Herkunft, gegründet durch die missionarische Tätigkeit des Heiligen Apostels Andreas, der das Wort des Evangeliums in der alten römischen Provinz Scythia Minor, das zwischen Donau und Schwarzem Meer liegende Gebiet (Südosten Rumäniens), verkündet hat. <ref> Vgl. auch zum Fogenden die Internetpräsenz der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. </ref>

Am 25. April 1885 ist die Rumänische Orthodoxe Kirche autokephal (eigenständig) geworden, und am 25. Februar 1925 wurde sie zum Patriarchat, und befindet sich mit den anderen orthodoxen Schwesterkirchen in dogmatischer, liturgischer und kanonischer (kirchenrechtlicher) Gemeinschaft. Gemäß der letzten Volkszählung (2002) hat Rumänien eine Bevölkerung von 21.794.793 Einwohnern, von denen 86,7% sich als christlich-orthodox bekannt haben.

Struktur

Die Rumänische Orthodoxe Kirche ist als Patriarchat organisiert und verfügt über sechs Metropolien, die ihrerseits aus Erzbistümern und Bistümern zusammengestellt sind, mit einer Gesamtzahl von 13.527 Kirchengemeinden mit 15.218 Gotteshäusern, in denen 14.513 Priester und Diakonen Literugie feiern. Für die orthodoxen Rumänen im Ausland existieren drei Metropolien (mit drei Erzbistümern und sechs Bistümer) in Europa, und ein Erzbistum auf dem amerikanischen Kontinent sowie ein Bistum in Australien und Neuseeland.

Zentrale Organisation

Seine Seligkeit DANIEL

Die höchste Autorität der Rumänisch-Orthodoxen Kirche für alle Ihre Tätigkeitsbereiche ist die Heilige Synode, zusammengesetzt aus dem Patriarchen als Vorsitzende und aus allen amtierenden Metropoliten, Erzbischöfen, Bischöfen und Vikarbischöfen.

Die Beratungszentralbehörde der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, zuständig für alle administrativen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten, ist die kirchliche Nationalversammlung, zusammengesetzt aus drei Stellvertretern jedes Bistums (ein Kleriker und zwei Laien), die von der jeweiligen Bistumsversammlung für einen vierjährigen Mandat gewählt werden. Die Mitglieder der Heiligen Synode nehmen an den Arbeiten der kirchlichen Nationalversammlung mit beratender Stimme teil.

Die Exekutivzentralbehörde der Heilige Synode und der kirchlichen Nationalversammlung ist der kirchliche Nationalrat, zusammengesetzt aus 12 Mitgliedern der kirchlichen Nationalversammlung (ein Kleriker und ein Laie als Stellvertreter jeder Metropolie für ein vierjähriges Mandat). Die Mitglieder der Heiligen Synode können an den Arbeiten des kirchlichen Nationalrates mit beratender Stimme teilnehmen.

Das Oberhaupt der Rumänischen Orthodoxen Kirche ist Seine Seligkeit Patriarch DANIEL CIOBOTEA, gewählt am 12. September 2007 und inthronisiert als den 6. Patriarchen Rumäniens am 30. September 2007.

Lokale Struktur

Die strukturellen Einheiten der Rumänisch-Orthodoxe Kirche sind

  • Pfarrgemeinde
  • Kloster
  • Erzpriesteramt
  • Vikariat
  • Eparchie (Erzbistum und Bistum)
  • Metropolie.

Mönchsleben

Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche verfügt über 637 Klöster und Skyta mit mehr als 8.000 Mönchen und Nonnen.

Theologische Bildung und Religionsunterricht

Die Rumänische Orthodoxe Kirche hat 33 Priesterseminare mit Abiturabschluss sowie 11 theologische Fakultäten und 4 theologische Fachbereiche, die Teil der Staatsuniversitäten sind; insgesamt mehr als 9365 Studenten in verschiedenen Fachgebieten. Außerdem gibt über 10000 Religionslehrer an den staatlichen Schulen.

Seelsorge

Neben der ständigen Pfarrgemeindentätigkeit wird Seelsorge in fogenden Bereichen praktiziert: der Armee, der Gendarmerie und in Gefängnissen, wo insgesammt 143 Priester tätig sind, sowie in Krankenhäusern, Sozialzentren und Unterrichtseinheiten, wo 364 Priester arbeiten.

Sozial-charitative Arbeit

Unter der direkten Leitung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche befinden sich folgende soziale Einrichtungen.

121 Kinderzentren;
35 Altenheimen;
106 Sozialkantinen und Bäckereien;
52 Diagnostik- und Behandlungszentren, Sozialsprechzimmer und Sozialapotheken;
23 Beratungs- und Hilfszentren für die sich in Not befindenden Familien.
2 Zentren für die Opfer des Schwarzhandels mit menschlichen Wesen.

Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche bietet ständige Sozialhilfe für 270.000 Menschen. Während der Naturkatastrophen entwickelt die Rumänisch-Orthodoxe Kirche humanitäre Hilfsaktionen auf Nationalebene zur unmittelbaren Hilfe der Betroffenen. Gleichfalls, entwickelt die Kirche in Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Nichtregierenden Organisationen nationale Programme, u.a. zur Bekämpfung der Armut, Bekämpfung der häuslichen Gewalt, Menschenhandels, Drogenkonsums und der HIV/AIDS-Ausbreiutng. Daneben bemüht man sich um soziale Integration der Menschen.

Missionarische kirchliche Institutionen

  • Biblisches und missionarisches Institut der Rumänisch-Orthodoxen Kirche
  • Medieninstitutionen auf der Ebene des Patriarchats und der Eparchien

Auf Initiative Seiner Seligkeit Patriarch Daniel wurde am 27. Oktober 2007 das Pressezentrum BASILICA des Rumänischen Patriarchates eingerichtet. Hierzu gehören der Radiosender TRINITAS, das Fernsehen TRINITAS, die Periodica Lumina (das Licht, Zeitung), Lumina de duminică (das Sonntagslicht) und Vesitorul Ortodoxiei (Verkünder der Orthodoxie), die Nachrichtenagentur BASILICA und das Presse- und Kommunikationsbüro des Rumänischen Patriarchates.

Kirchliche und interreligiöse Beziehungen

Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche ist seit 1961 Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen und seit 1964 Mitglied der Konferenz der Europäischen Kirchen. Zusammen mit den anderen orthodoxen Schwesterkirchen nimmt sie an den internationalen theologischen Dialogen mit der römisch-katholischen Kirche, mit den evangelischen Kirchen der Reformation, mit der anglikanischen Kirche usw., teil. Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche hat eine Stellvertretung bei der Europäischen Union und bei anderen politischen europäischen Institutionen in Brüssel.

Museumskollektionen für Konservierung der alten Bücher und der religiösen Objekte

Im Rahmen der Rumänisch-Orthodoxen Kirche gibt es 275 Museen und Museumskollektionen, wie auch 42 Zonaldepots.

Weblinks

Einzelnachweise

<references/>