Peter und Febronia

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Petrus und Fevronia.jpg

Gedächtnis: 25. Juni und 6. September (Übertragung der Gebeine)

Vita

Die Gestalt der Heiligen Peter und Febronia ist weitgehend durch stark legendenhafte Überlieferungen unfassbar geworden. Die Verehrung geht wohl auf die historische Persönlichkeit des Fürsten David (bzw. Peter) Jurjewitsch von Murom zurück, dessen Tod als Schema-Mönch die russischen Chroniken zum Jahr 1228 ebenso vermelden wie den seiner Frau mit dem Nonnennamen Euphrosynia. Die Überlieferung vermeldet, dass Peter-David der zweite Sohn des Muromer Fürsten Jurij Wladimirowitsch war, der 1203 die Herrschaft zu Murom übernahm. Als er nach einigen Jahren schwer erkrankte, wurde ihm eine Vision zuteil, die ihm verkündete, die Tochter des Bienenhüters Febronia, ein Bauernmädchen aus dem Dorfe Laskowaja bei Rjasan, könne ihn retten. Dies geschah auch, und der Fürst heiratete seine aufopfernde Pflegerin; aber stolze Bojaren forderten die Verstoßung der nicht standesgemäßen Gattin. Als sich der Fürst weigerte, wurden beide vertrieben und mussten auf der Oka in einem Boot fliehen. Aber bald schon rief die Stadt die beiden treuen Eheleute zurück. Sie entschliefen 1228 zur gleichen Stunde am 25. Juni, nachdem beide vorher noch die Mönchsweihen empfangen hatten, und werden als Vorbilder christlichen Ehelebens geehrt.

Reliquien und Kanonisation

Ihre Reliquien ruhen in einem Sarg in Murom. Die Kanonisation erfolgte auf persönliche Initiative Iwans IV., der eine Wallfahrt zu ihren Gebeinen nach Murom unternommen hatte, im Jahre 1547. (aus: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 95-99)

Gebete

Troparion (8. Ton)

Wie ein kostbarer Spross kamst du aus gottesfürchtiger Wurzel und verbrachtest dein Leben in Frömmigkeit, seliger Petrus; desgleichen fand Fevronia, deine Gemahlin, vor Gott Wohlgefallen. Und beide wart ihr gewürdigt des Lebens der Ehrwürdigen: mit ihnen bittet den Herrn, eure Heimat allezeit vor Schaden zu bewahren, auf das wir auch immerdar verehren.

Kondakion (8. Ton)

Das Fürstеntum und den Ruhm dieser Welt als Vergänglichkeit betrachtend, hast du in der Welt fromm gelebt, o Petros, nebst deiner Gattin, der allweisen Febronia, durch Wohltätigkeit und Gebet Gott gefallend, deshalb auch nach dem Tode ungetrennt mit ihr im Grabe ruhend, spendet ihr unsichtbar Heilung; auch jetzt flehet zu Christo, zu behüten Stadt und Volk, die euch verehren!

Fürbitten

Beim Gedächtnisses der Hl. Petrus und Febronia von Murom (Patronen der Familie) werden in der inständigen Ektenie der Liturgie besondere Fürbitten für den Erhalt von Familien gelesen. (Entscheidung der geweihten Synode der Russischen Orthodoxen Kirche vom 26. Dezember 2012)

- Wir beten auch, dass Dein Volk dieses Gebot bewahre: Was Gott miteinander verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen; und dass den Kirchen ihrer Familien eine unzerstörbare Kraft geschenkt werde und dass sie in einer Liebe ohne Heuchelei gedeihen.

- Wir beten auch, dass die Ehe Deiner Knechte in Frieden und Einmütigkeit, in Frömmigkeit und Reinheit erhalten bleibe.

- Wir beten auch, dass Dein Volk sich erfreue angesichts der Söhne und Töchter und dass unser Volk wachse und Dein Segen ererbt werde von Geschlecht zu Geschlecht.


Gebet

Am Ende der Liturgie wird ein Gebet zu den Heiligen gelesen. (Geweihte Synode vom 29. Mai 2013)

O ihr großen Heiligen und überaus wunderbaren Wundertäter, ihr frommen Fürst Petrus und Fürstin Fevronia, die ihr die Stadt Murom beschützt, über die ehrwürdige Ehe wacht und zum Herrn eifrig betet für einen jeden von uns!

In den Zeiten eures irdischen Lebens habt ihr ein Vorbild an Frömmigkeit und christlicher Liebe und Treue zueinander bis ins Grab bewiesen und damit eine rechtmäßige und gesegnete Ehe verherrlicht.

Darum fliehen wir zu euch und flehen euch an voller Eifer: bringt dem Herrn Gott eure heiligen Gebete für uns Sünder dar und erfleht uns alles, was für unsere Seele und unseren Leib gut ist: den rechten Glauben, die gute Hoffnung, die ungeheuchelte Liebe, die unerschütterliche Frömmigkeit, das Gedeihen der guten Werke; *vor allem aber gewährt durch eure Gebete denen, die den Bund der Ehe geschlossen haben, Besonnenheit, gegenseitige Liebe im Bund des Friedens, Einmütigkeit der Seelen und der Leiber, ein untadeliges Bett, ein Verbleib ohne Schande, einen langlebigen Samen, Gnade für ihre Kinder, ein Haus voller Güte und eine ewige Krone der himmlischen Herrlichkeit im ewigen Leben. Oh, ihr heiligen Wundertäter! Verachtet unsere Gebete nicht, die euch mit Zerknirschung dargebracht werden, sondern seid immer unsere Fürsprecher vor dem Herrn und gewährt uns durch eure Fürbitte die ewige Errettung zu erlangen und das Königtum der Himmel zu erben, damit wir die unaussprechliche Menschenliebe des in der Dreiheit angebeteten Gottes verherrlichen, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, in die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

  • Wenn sich das Gebet an diejenigen richtet, die sich auf die Ehe vorbereiten, wird es wie folgt gelesen:

Vor allem aber gewährt durch eure Fürbitte denen, die sich in einer ehelichen Vereinigung zu verbinden ersuchen, Besonnenheit, gegenseitige Treue und Liebe im Bund des Friedens, Einmütigkeit der Seelen und der Leiber, ein Verbleib ohne Schande und eine ewige Krone der himmlischen Herrlichkeit im ewigen Leben.