Paul von Thebais

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Gedenktag: 15. Januar

Der Ehrwürdige Paul wurde um 228 in der unteren Thebais in Oberägypten geboren. Der Heilige stammte aus einer sehr begüterten oberägyptischen Familie. In der Verfolgung unter dem römischen Kaiser Decius wurde er von seinen Schwager, der sich sein Vermögen aneignen wollte, denunziert und zog sich in die Einsamkeit der thebäischen Wüste zurück. Er lebte dann 91 Jahre lang als Einsiedler in einer Felsenhöhle. Somit wurde er der erste Einsiedler in der Orthodoxen Kirche.

Der Ehrw. Antonios der Große (Gedenktag: 17. Januar), der erfahren hatte, dass es einen noch konsequenteren Einsiedler gäbe, als er selbst zu sein glaubte, besuchte den Ehrw. Paul kurz vor dessen Tod. Der Heilige aber hatte seine Zelle verschlossen und ließ sich erst nach langen, beschwörenden Bitten bewegen, sie zu öffnen. Nun fielen sich die Greise freundschaftlich in die Arme, verharrten im Gespräch, und der Rabe, der sonst täglich ein Brot gebracht hatte, erschien mit zwei Broten. Noch auf der Heimkehr schaute der Hl. Antonios seinen Tod, kehrte zurück und fand den 113jährigen entschlafen. Während er überlegte, wie er ihn bestatten sollte, kamen zwei Löwen, scharrten die Grube, und Antonios legte den Toten hinein. Der Heilige Paul starb um 341. Den ihm als Vermächtnis zugedachten, aus Palmstroh geflochtenen Rock des Paul nahm er als hochverehrte Reliquie mit.

Der Ehrwürdige Paul gilt als "Vater des Einsiedlerlebens". Im 11. Jahrhundert kamen seine Reliquien nach Konstantinopel und später nach Ungarn. Auf dem Berg Sinai wurde ein Kloster gegründet, das bis heute existiert.