Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland

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Logo der OBKD

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) repräsentiert rund 1,5 Millionen orthodoxe Christen verschiedener Herkunft und Nationalität in Deutschland. Sie wurde am 27. Februar 2010 in Nürnberg durch einstimmigen Zusammenschluss aller orthodoxen Bischöfe in Deutschland gegründet. Bei der Vollversammlung der OBKD in Essen am 13. November 2010 wurde die Satzung[1] verabschiedet. Sitz des Generalsekretariates ist Dortmund.

KOKiD

In Deutschland existierte bereits seit 1994 ein gesamtorthodoxes Organ, nämlich ein Verband der Diözesen, der den Namen "Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD)" trug. Die KOKiD ist mit ihren Referaten (etwa für Ökumene, Schule und Religionsunterricht, Rundfunk- und Fernseharbeit, Kontakte zum Sport usw.) in der OBKD aufgegangen.

Gründung

Mit Gründung der OBKD wurden die Vorgaben der IV. Präkonziliaren Panorthodoxen Konferenz umgesetzt, die im Juni 2009 in Chambésy bei Genf getagt und die Errichtung solcher Bischofskonferenzen in der orthodoxen Diaspora beschlossen hatte:[2]"Aufgabe und Verantwortung dieser Bischofskonferenzen wird die Sorge um die Sichtbarmachung der Einheit der Orthodoxie und die Entfaltung gemeinsamen Handelns aller Orthodoxen in jeder Region sein, zur Erfüllung der pastoralen Bedürfnisse der dort lebenden orthodoxen Christen, zur gemeinsamen Repräsentation aller Orthodoxen gegenüber den Nicht-Orthodoxen und der ganzen Gesellschaft dieser Region, zur Förderung der theologischen Ausbildung und der kirchlichen Erziehung etc." Die Gründung der OBKD macht noch einmal deutlich, dass alle orthodoxen Diözesen, die in Deutschland vertreten sind eine einzige Orthodoxe Kirche bilden und als solche noch mehr als zuvor einvernehmlich durch ein gemeinsames höchstes Organ auf Bischofsebene handeln.

Mitglieder

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland hat zur Zeit 16 Mitglieder: Zehn Diözesanbischöfe und sechs Weihbischöfe.[3]

Autokephale Orthodoxe Kirche Diözese Vertreter
Ökumenisches Patriarchat Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland und Exarchat von Zentraleuropa Metropolit Dr. h.c. Augoustinos von Deutschland, Exarch von Zentraleuropa

Bischof Vasilios von Aristi
Bischof Evmenios von Lefka
Bischof Bartholomaios von Arianz

Exarchat der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa Erzbischof Job von Telmessos
Ukrainische Orthodoxe Eparchie von Westeuropa Bischof Ioan von Parnasos
Griechische Orthodoxe Kirche von Antiochien Metropolie für Deutschland und Mitteleuropa Metropolit Isaak von Deutschland und Mitteleuropa

Bischof Dr. Johannes von Palmyra

Russische Orthodoxe Kirche Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats Erzbischof Feofan von Berlin und Deutschland
Russische Orthodoxe Kirche im Ausland – Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland Erzbischof Dr. Mark von Berlin und Deutschland

Bischof Agapit von Stuttgart

Serbische Orthodoxe Kirche Diözese von Frankfurt und ganz Deutschland Bischof Sergije von Frankfurt und ganz Deutschland
Rumänische Orthodoxe Kirche Metropolie für Deutschland, Zentral-und Nordeuropa Metropolit Dr. Serafim von Deutschland, Zentral-und Nordeuropa

Bischof Sofian von Kronstadt

Bulgarische Orthodoxe Kirche Bulgarische Diözese von West-und Mitteleuropa Metropolit Antonij von West-und Mitteleuropa
Georgische Orthodoxe Kirche Diözese für Deutschland und Österreich der Georgischen Orthodoxen Kirche Bischof Lazare für Deutschland und Österreich

Der Vorsitzende ist der Erste unter den Bischöfen des Ökumenischen Patriarchats,[4] z.Zt. Metropolit Augoustinos (Lambardakis), Generalsekretär der Bischofskonferenz ist seit ihrer Gründung Bischöflicher Rat Hypodiakon Nikolaj Thon).

Kommissionen

Die OBKD verfügt über vier Kommissionen und stellt mehrere Beauftragte zu verschiedenen Themen.[5]

Neben den Kommissionen gibt es noch Beauftragte für Jugendarbeit, innerchristliche Zusammenarbeit, Rundfunk- und Fernseharbeit, interreligiösen Dialog und Kontakte zum Sport.

Orthodoxer Jugendbund

Der Orthodoxe Jugendbund Deutschland (OJB) ist eine Organisation, die sich an die jungen orthodoxen Christen aller orthodoxen Diözesen in Deutschland wendet, der 1998 durch Beschluss der orthodoxen Bischöfe in Deutschland gegründet wurde. Der OJB gehört zur internationalen orthodoxen Jugendbewegung Syndesmos ("Bund der Einheit" in Christus nach Epheser 4,3), die nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde.[7] Das Ziel des OJB ist es, "das religiöse, soziale und kulturelle Leben unserer Mitglieder zu fördern, damit diese ihren Platz in der Kirche und letztlich ihren Weg zu Gott finden und ein lebendiges Zeugnis für den orthodoxen christlichen Glauben ablegen können."[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Satzung der OBKD
  2. Vgl. auch zum Folgenden: Pressemitteilung der OBKD zur Gründung, 03.03.2010.
  3. Vgl. auch zum Folgenden Mitglieder der OBKD.
  4. Vgl. hierzu Art 4, Abs. 2 der Satzung
  5. Eine detaillierte Liste der Ansprechpartner findet man auf der Webseite der OBKD.
  6. Vgl. dazu auch die Interviews mit Vater Justin (Rauer) auf OrthMedia.
  7. Vgl. auch: Webseite der Syndesmos-Bewegung
  8. §3 Satzung des Orthodoxen Jugendbundes Deutschland e.V.