Orarion: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Orarion (Diakonsstola) ist ein langer Streifen aus einem Brokatstoff oder aus einem anderen farbigen Stoff, den die Diakone auf der linken Schulter über dem Stoicharion tragen. Die Enden des Orarions hängen frei nach unten. Wenn der Diakon die Ektenien (die Bitten) liest, nimmt er das untere vordere Ende des Orarions in die rechte Hand, hebt es empor und bekreuzigt sich oder zeigt mit ihm an den dafür vorgesehenen Stellen die Ordnung der gottesdienstlichen Handlungen an.
Das Orarion (Diakonsstola) ist ein langer Streifen aus einem Brokatstoff oder aus einem anderen farbigen Stoff, den die Diakone auf der linken Schulter über dem [[Sticharion|Stoicharion]] tragen. Die Enden des Orarions hängen frei nach unten. Wenn der Diakon die Ektenien (die Bitten) liest, nimmt er das untere vordere Ende des Orarions in die rechte Hand, hebt es empor und bekreuzigt sich oder zeigt mit ihm an den dafür vorgesehenen Stellen die Ordnung der gottesdienstlichen Handlungen an.


Wenn der Diakon sich während des Gesanges des “Vater unser” in der Liturgie auf den Empfang der Kommunion vorbereitet, umgürtet er sich mit dem Orarion über die Schultern kreuzförmig an Rücken und Brust. Nach der Kommunion löst der Diakon das Orarion wieder und befestigt es an seiner linken Schulter.
Wenn der Diakon sich während des Gesanges des “Vater unser” in der Liturgie auf den Empfang der Kommunion vorbereitet, umgürtet er sich mit dem Orarion über die Schultern kreuzförmig an Rücken und Brust. Nach der Kommunion löst der Diakon das Orarion wieder und befestigt es an seiner linken Schulter.

Version vom 17. August 2010, 14:51 Uhr

Ein Diakon mit dem Orarion
Das Orarion auf dem Sticharion

Orthodoxes Glaubensbuch - Das Orarion

Das Orarion (Diakonsstola) ist ein langer Streifen aus einem Brokatstoff oder aus einem anderen farbigen Stoff, den die Diakone auf der linken Schulter über dem Stoicharion tragen. Die Enden des Orarions hängen frei nach unten. Wenn der Diakon die Ektenien (die Bitten) liest, nimmt er das untere vordere Ende des Orarions in die rechte Hand, hebt es empor und bekreuzigt sich oder zeigt mit ihm an den dafür vorgesehenen Stellen die Ordnung der gottesdienstlichen Handlungen an.

Wenn der Diakon sich während des Gesanges des “Vater unser” in der Liturgie auf den Empfang der Kommunion vorbereitet, umgürtet er sich mit dem Orarion über die Schultern kreuzförmig an Rücken und Brust. Nach der Kommunion löst der Diakon das Orarion wieder und befestigt es an seiner linken Schulter. Das Orarion wird nur von Diakonen getragen. Seinen Namen bekam es vielleicht vom lateinischen Wort “oro”, was “beten” bedeutet.

Eine weitere Bedeutung könnte vom lateinischen “orarium” (von “os” “Mund”) kommen und würde Tuch bedeuten (ursprünglich zum Abwischen des Mundes). Während des Letzten Abendmahls, als der Herr die Füße Seiner Jünger waschen wollte, nahm Er sein Obergewand ab und umgürtete sich mit einem langen Tuch und begann dann die Füße Seiner Jünger zu waschen und sie mit den Enden dieses Tuches abzutrocknen. Das Gedächtnis daran wurde von den Aposteln bewahrt und an ihre Schüler weitergegeben. Damit gab der Herr ein Beispiel für den Dienst der Höheren an den Niedrigeren und erläuterte damit Sein Werk der geistlichen Reinigung der Menschheit. Deshalb legten die Apostel, als sie aus der Schar der würdigsten Männer Diakone weihten, ihnen solche Tücher oder Orarien über.

Nach der Deutung der Heiligen Väter ist das Orarion ein Zeichen für die unsichtbaren Flügel der Engel, da die Diakone in der Kirche gleichsam den Engelsdienst verrichten.

Ein Orarion, das gekreuzt über dem Stoicharion getragen wird, gehört auch zur Kleidung der Subdiakone. Im Unterschied zu den Diakonen tragen die Subdiakone das Orarion nie frei über die Schulter hängend. Wenn sie dem Bischof bei den Gottesdiensten dienen, so stellen auch sie Engel dar.

So vereinigt das Orarion in sich folgende Bedeutungen: es bedeutet die Flügel der Engel, die Bereitschaft zum Erfüllen des Willens des Herrn, die Kraft und Stärke, die Abwesenheit sündhafter Neigungen, das sanfte Joch des Dienstes für Christus und das Tragen des Kreuzes.






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