Nikolaus von Myra: Unterschied zwischen den Versionen

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== Reliquien ==
== Reliquien ==
Seine [[Reliquien]] lagen zuerst in seiner Heimat. Dort wird sein Sarkophag noch heute in der wiederhergestellten Unterkirche von Demre von Wallfahrern der Ostkirche verehrt. Im Jahre 1087 überbrachten Seeleute die Gebeine des Heiligen nach Bari und errichteten dort auf den Trümmern des byzantinischen Gouverneurspalastes die monumentale [[Basilika St. Nicola]]. Dieser Tag im Mai wird in Bari mit einem großen Prozession begangen.  
Seine [[Reliquien]] lagen zuerst in seiner Heimat. Dort wird sein Sarkophag noch heute in der wiederhergestellten Unterkirche von Demre von Wallfahrern der Ostkirche verehrt. Im Jahre 1087 überbrachten Seeleute die Gebeine des Heiligen nach Bari und errichteten dort auf den Trümmern des byzantinischen Gouverneurspalastes die monumentale [[Basilika St. Nicola]]. Dieser Tag im Mai wird in Bari mit einem großen Prozession begangen.  
Weitere Reliquien befinden sich unter anderem in der russisch-orthodoxen Kathedrale zum hl. Nikolaus in Wien, in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur Auferstehung Christi in Zürich und in der orthodoxen Kirchengemeinde zum hl. Nikolaus in Mödling.


== Verehrung des Heiligen ==
== Verehrung des Heiligen ==
Die Verehrung des Hl. Nikolaus entwickelte sich noch zu seinen Lebzeiten in der byzantinischen Tradition und kam dann zunächst in die slawischen Länder. Daher wurde der Hl. Nikolaus einer der am meisten verehrten Heiligen, auch in Russland. Nach Rom kam seine Verehrung im 8. Jahrhundert und verbreitete sich dann zunehmend auch in Mittel- und Südeuropa. Um 980 entstand in Deutschland die erste Nikolauskirche in Brauweiler. In Deutschland wurde Nikolaus im 10. Jahrhundert besonders durch Kaiserin Theophanu, die griechische Ehefrau des Kaisers Otto II., gefördert. Schon damals entstand der Brauch, dass der Hl. Nikolaus die Kinder beschenkt. Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert wurden diesseits der Alpen über 2.200 Kirchen nach dem Heiligen Nikolaus benannt. Somit wurde der Heilige Nikolaus wegen seiner menschenfreundlichen und hilfsbereiten Art einer der beliebtesten Volksheiligen in vielen Nationen.
Die Verehrung des Hl. Nikolaus entwickelte sich noch zu seinen Lebzeiten in der byzantinischen Tradition und kam dann zunächst in die slawischen Länder. Daher wurde der Hl. Nikolaus einer der am meisten verehrten Heiligen, auch in Russland. Nach Rom kam seine Verehrung im 8. Jahrhundert und verbreitete sich dann zunehmend auch in Mittel- und Südeuropa. Um 980 entstand in Deutschland die erste Nikolauskirche in Brauweiler. In Deutschland wurde Nikolaus im 10. Jahrhundert besonders durch Kaiserin Theophanu, die griechische Ehefrau des Kaisers Otto II., gefördert. Schon damals entstand der Brauch, dass der Hl. Nikolaus die Kinder beschenkt. Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert wurden diesseits der Alpen über 2.200 Kirchen nach dem Heiligen Nikolaus benannt. Somit wurde der Heilige Nikolaus wegen seiner menschenfreundlichen und hilfsbereiten Art einer der beliebtesten Volksheiligen in vielen Nationen.
Nach: [http://www.russische-kirche-l.de/kalender/index.htm Kirchenkalender]


== Gebete ==
== Gebete ==
am 6. Dezember
am 6. Dezember


'''Troparion (4. Ton)'''  
'''''Troparion (4. Ton)'''''  


Als Richtschnur des Glaubens und Vorbild der Sanftmut, Lehrer der Enthaltsamkeit bist Du Deiner Herde wahrhaft gewesen. Deshalb wurde Deiner Demut Erhöhung zuteil und Deiner Armut Reichtum. Heiliger Vater und Bischof Nikolaus, bitte Christus, unseren Gott, zu erretten unsere Seelen.
Als Richtschnur des Glaubens und Bild der Sanftmut, als Lehrer der Enthaltsamkeit hat dich die Wahrheit aller Dinge deiner Herde erwiesen. So hast du in Demut das Höchste erworben, in Armut den Reichtum, heiliger Bischof Nikolaus. Bitte Christus, unseren Gott, unsere Seelen zu retten.


'''Kondakion (3. Ton)'''  
'''''Kondakion (3. Ton)'''''  


Heiliger von Myra, als Priester hast Du Dich erwiesen, nachdem Du, Ehrwürdiger, das Evangelium Christi erfüllt hast, gäbest Du Deine Seele für Dein Volk und hast errettet Unschuldige vom Tode. So bist Du heilig geworden, großer Mystagoge der Gottesgnade.
Heiliger von Myra, als Priester hast Du Dich erwiesen, nachdem Du, Ehrwürdiger, das Evangelium Christi erfüllt hast, gäbest Du Deine Seele für Dein Volk und hast errettet Unschuldige vom Tode. So bist Du heilig geworden, großer Mystagoge der Gottesgnade.
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am 9. Mai
am 9. Mai


'''Troparion (4. Ton)'''  
'''''Troparion (4. Ton)'''''  


Gekommen ist der Tag des leuchtenden Festes, Bari, die Stadt am Meere, freuet sich; zusammen mit ihr frohlocket die Welt in Hymnen und geisterfüllten Liedern: denn heute ist das Fest, da übertragen werden die heiligen und heilenden Gebeine unseres Hierarchen und Wundertäters Nikolaus: wie eine ewige Sonne leuchtet und strahlet er, vertreibt der Versuchungen und Nöte Finsternis von allen, die gläubig rufen: rette uns, großer Nikolaus, sei unser Helfer.
Gekommen ist der Tag des leuchtenden Festes, Bari, die Stadt am Meere, freuet sich; zusammen mit ihr frohlocket die Welt in Hymnen und geisterfüllten Liedern: denn heute ist das Fest, da übertragen werden die heiligen und heilenden Gebeine unseres Hierarchen und Wundertäters Nikolaus: wie eine ewige Sonne leuchtet und strahlet er, vertreibt der Versuchungen und Nöte Finsternis von allen, die gläubig rufen: rette uns, großer Nikolaus, sei unser Helfer.


'''Kondakion (3. Ton)'''  
'''''Kondakion (3. Ton)'''''  


Deine Reliquien, o heiliger Nikolaus, gingen auf wie ein Stern von Ost nach West, das Meer aber ward geweiht durch deine Fahrt und die Stadt Bari empfing durch dich Gnade. Denn du bist um unsertwillen erschienen als außergewöhnlicher, staunenerregender und barmherziger Wundertäter.
Deine Reliquien, o heiliger Nikolaus, gingen auf wie ein Stern von Ost nach West, das Meer aber ward geweiht durch deine Fahrt und die Stadt Bari empfing durch dich Gnade. Denn du bist um unsertwillen erschienen als außergewöhnlicher, staunenerregender und barmherziger Wundertäter.

Version vom 5. Dezember 2022, 23:34 Uhr

Der Hl. Nikolaus
Freskenikone in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur hl. Großmärtyrerin Barbara in Krefeld.

Gedächtnis: 6. Dezember und 9. Mai (Überführung der Gebeine nach Bari)

Der Hl. Nikolaus (griech. Nikolaos,) wurde in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts in Patara in Lykien (heute ein Ruinenfeld bei Kalkan in der Türkei) geboren. Als Jugendlicher wollte er in ein Kloster in Palästina eintreten. Dann kehrte er jedoch in seine Heimat zurück und wurde um 300 zum Bischof von Myra (heut. Kocademre bei Kale) geweiht. Während der bald darauf einsetzenden Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian (285-300) wurde er ins Gefängnis geworfen.

Im Jahre 325 nahm er am 1. Ökumenischen Konzil von Nicäa teil. Seine Lebensgeschichte erzählt von seiner großen Barmherzigkeit. Einst half er einer verarmten Familie durch gezielte Geldgeschenke, die er heimlich durchs Fenster warf; das ersparte es dem Vater, seine drei Töchter ins Lusthaus zu verkaufen. Ein anderes Mal rettete er drei zu Unrecht zum Tod Verurteilte, indem er das Schwert des Henkers ergriff. Danach erschien der Hl. Nikolaus dem Kaiser im Traum und bat um ihre Befreiung. Um ein in Seenot geratenes Schiff mit Seeleuten, die von Ephesus nach Lykien fuhren, zu retten, erschien er an Bord, beendete den Sturm und brachte das Schiff sicher in den Hafen. Es verbreitete sich auch die Geschichte von den Getreidehändlern, die der Hl. Nikolaus im Traum bat, bei der Hungersnot in Myra zu helfen. Dem Schiffsherrn gab er ebenfalls im Traum drei Goldmünzen als Kaution, welche dieser auch noch nach dem Erwachen in seiner Hand hielt. Damit konnte der Hl. Nikolaus durch seine Tat seine Stadt ernähren. Der Hl. Nikolaus starb am 6. Dezember 342 in Myra.

Reliquien

Seine Reliquien lagen zuerst in seiner Heimat. Dort wird sein Sarkophag noch heute in der wiederhergestellten Unterkirche von Demre von Wallfahrern der Ostkirche verehrt. Im Jahre 1087 überbrachten Seeleute die Gebeine des Heiligen nach Bari und errichteten dort auf den Trümmern des byzantinischen Gouverneurspalastes die monumentale Basilika St. Nicola. Dieser Tag im Mai wird in Bari mit einem großen Prozession begangen.

Weitere Reliquien befinden sich unter anderem in der russisch-orthodoxen Kathedrale zum hl. Nikolaus in Wien, in der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde zur Auferstehung Christi in Zürich und in der orthodoxen Kirchengemeinde zum hl. Nikolaus in Mödling.

Verehrung des Heiligen

Die Verehrung des Hl. Nikolaus entwickelte sich noch zu seinen Lebzeiten in der byzantinischen Tradition und kam dann zunächst in die slawischen Länder. Daher wurde der Hl. Nikolaus einer der am meisten verehrten Heiligen, auch in Russland. Nach Rom kam seine Verehrung im 8. Jahrhundert und verbreitete sich dann zunehmend auch in Mittel- und Südeuropa. Um 980 entstand in Deutschland die erste Nikolauskirche in Brauweiler. In Deutschland wurde Nikolaus im 10. Jahrhundert besonders durch Kaiserin Theophanu, die griechische Ehefrau des Kaisers Otto II., gefördert. Schon damals entstand der Brauch, dass der Hl. Nikolaus die Kinder beschenkt. Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert wurden diesseits der Alpen über 2.200 Kirchen nach dem Heiligen Nikolaus benannt. Somit wurde der Heilige Nikolaus wegen seiner menschenfreundlichen und hilfsbereiten Art einer der beliebtesten Volksheiligen in vielen Nationen.

Gebete

am 6. Dezember

Troparion (4. Ton)

Als Richtschnur des Glaubens und Bild der Sanftmut, als Lehrer der Enthaltsamkeit hat dich die Wahrheit aller Dinge deiner Herde erwiesen. So hast du in Demut das Höchste erworben, in Armut den Reichtum, heiliger Bischof Nikolaus. Bitte Christus, unseren Gott, unsere Seelen zu retten.

Kondakion (3. Ton)

Heiliger von Myra, als Priester hast Du Dich erwiesen, nachdem Du, Ehrwürdiger, das Evangelium Christi erfüllt hast, gäbest Du Deine Seele für Dein Volk und hast errettet Unschuldige vom Tode. So bist Du heilig geworden, großer Mystagoge der Gottesgnade.


am 9. Mai

Troparion (4. Ton)

Gekommen ist der Tag des leuchtenden Festes, Bari, die Stadt am Meere, freuet sich; zusammen mit ihr frohlocket die Welt in Hymnen und geisterfüllten Liedern: denn heute ist das Fest, da übertragen werden die heiligen und heilenden Gebeine unseres Hierarchen und Wundertäters Nikolaus: wie eine ewige Sonne leuchtet und strahlet er, vertreibt der Versuchungen und Nöte Finsternis von allen, die gläubig rufen: rette uns, großer Nikolaus, sei unser Helfer.

Kondakion (3. Ton)

Deine Reliquien, o heiliger Nikolaus, gingen auf wie ein Stern von Ost nach West, das Meer aber ward geweiht durch deine Fahrt und die Stadt Bari empfing durch dich Gnade. Denn du bist um unsertwillen erschienen als außergewöhnlicher, staunenerregender und barmherziger Wundertäter.