Nikolai Koschinsky, Erzpriester

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Lebensstationen von Erzpriester Nikolai Koschinsky

Der Kreis von Menschen, die Vater Nikolai kannten, wird von Jahr zu Jahr immer kleiner. Das konnte ich feststellen in der Gemeinde zu Bad Godesberg. So wird es auch in jeder Gemeinde sein, in der Vater Nikolai einst wirkte. Hier einige Gedanken über diesen guten Priester, Hirten und Vater, der für jeden doch wie ein guter Vater war. Er hat mit seinem Weggang von dieser irdischen Welt eine Lücke hinterlassen, die nicht so leicht zu schließcn ist. Sein Leben war oft nicht leicht und doch war er ein Mensch der Freude und Heiterkeit.

Vater Nikolai wurde am 30. Juli im Jahre 1929 im Rudolf-Wirchoff-Krankenhau in Berlin-Wedding geboren. Ich weiß, dass seine liebe Mutter, Anna Pawlowna, aus Sankt-Petersburg stammte. Von seinem Großvater weiß ich, dass er eine bedeutende Stellung im Berliner Zoologischen Garten hatte - er übte dort den Beruf eines Tierarztes aus. Seine Großmutter, Katharina, war eine fromme und tolerante Frau, die sich in Berlin für jüdische Menschen nach ihren Möglichkeiten einsetzte, bis in die Nazizeit hinein.

Für Vater Nikolai war die Kriegszeit in Berlin nicht leicht. Die Wohnung wurde zerbombt und er sah das ganze Kriegselend in Berlin.Vater Nikolai wurde verpflichtet, in der Landwirtschaft zu arbeiten. So arbeitete er in Löhme bei Berlin in der Markkreis Wernerchen. Er wohnte auch eine Zeit lang in Schlesien. Er wohnte und arbeitete auch in Niedersachsen in Sudwalde in der Landwirtschaft.

Auch die Nachkriegszeit war nicht immer leicht. Vater Nikolai heiratete, seine Frau hieß mit dem Vornamen Vera. Das Eheglück dauerte nicht lange, seine Frau starb an einer schweren Krankheit. Vater Nikolai entschied damals ehelos zu leben, er wurde zum Diakon geweiht. Er machte auch ein theologisches Fernstudium. In Paris wurde er in der Alexander Newski Kathedrale von Erzbischof Georgi Tarasow zum Priester geweiht.Während seines Priesterlebens betreute er Gemeinden in Lüttich/Belgien, Bad Godesberg, Wiesbaden, Bad Ems und zuletzt die Düsseldorfer Maria-Obhut Gemeinde.

Vater Nikolai übte auch einen weltlichen Beruf aus, er arbeitete lange Jahre in der Firma Mannesmann in der Abteilung Revision im Mannesmannhochhaus am Rhein in der Nähe Düsseldorfer Altstadt. Er war dort ein sehr geschätzter Mitarbeiter.

Mit dem Untergang der Sowjetunion wechselte er nach langer Überlegung vom Patriarchat Konstantinopel zum Patriarchat Moskau.

Lange Jahre wirkte er hier bei uns in der Ellerstraße in der Gemeinde Maria-Obhut. Er war unter Gläubigen sehr beliebt und ein echter Seelsorger.

Die Mutter von Vater Nikolaj, Anna Pawlowna Koschinskaya, starb am 9.10.1989. Sie ruht auf dem Russischen Friedhof Berlin-Tegel.

Am 29. August 2001 abends um 20.00 griechischer Zeit ist Vater Nikolai im Krankenhaus in Thessaloniki zu Gott unserem Vater heimgegangen. Seine Beerdigung fand am 7. September 2001 auf dem Russischen Friedhof in Berlin Tegel statt.

45 Jahre war er im Dienst der Kirche, ich verneige mich vor ihm. Er war ein guter Priester und Seelsorger.

Als damals Archimandrit Longin Anfang der achtziger Jahre nach Düsseldorf kam, war Vater Nikolai einer der ersten Priester, den damals Archimandrit Longin begegnete. 1

Gedenken wir der Seele von unserem hochwürdigsten Herrn Erzbischof Longin und der Seele von Erzpriester Nikolai. Ewiges Gedenken.

Erzpriester Andreas Mammitzsch