Monotheletismus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Monotheletismus''' (von griechisch ''monos'' – einzig, und ''thelos'' – Wunsch, Wille) ist eine im 7. Jh. im Oströmischen Reich entstandene christologische Lehre, wonach [[Jesus Christus|Christus]] zwar zwei Naturen besitzt (die menschliche und die göttliche), aber nur einen Willen, der vollständig von [[Gott]] diktiert sei. Dies steht im Gegensatz zur Orthodoxen [[Zweinaturenlehre]], die lehrt, dass Christus zu seiner menschlichen und göttlichen Natur auch einen menschlischen und göttlichen Willen habe.<br />
Kirchliche Förderung erhielt der Monotheletismus seitens des Patriarchen [[Sergios]] (✝ 638) von Konstantinopel; dagegen hielt besonders [[Maximos der Bekenner]] an den zwei Naturen und einem zweifachen Willen Christi fest.<ref>Vgl. auch zum Folgenden [http://universal_lexikon.deacademic.com/ Universal-Lexikon]: [http://universal_lexikon.deacademic.com/274557/Monotheletismus Monotheletismus].</ref>
Kirchenpolitisch versuchte der [[Byzanz|byzantinische]] Kaiser [[Herakleios]] erfolglos, die auf dem [[Konzil von Chalcedon]] exkommunizierten [[Monophysiten]] wieder in die Kirche integrieren zu können, um angesichts des drohenden Verlustes monophysitischer Kerngebiete (Syrien, Palästina) an die Araber eine Integration dieser Gebiete in das Byzantinische Reich herbeizuführen.<br />
Nach weiteren Streitigkeiten, denen Kaiser [[Konstantin II.]] 648 Einhalt gebot, wurde der Monotheletismus von einer Synode im Lateran 649 verurteilt. <ref>Vgl. [http://theologie_de.deacademic.com/ Neues Theologisches Wörterbuch]: [http://theologie_de.deacademic.com/508/Monotheletismus Monotheletismus].</ref> Die Beschäftigung mit der Frage des Monotheletismus kam mit der Thronbesteigung [[Konstantins IV.]] 668 erneut auf und führte zur Einberufung des [[6. Ökumenisches Konzil|3. Konzils von Konstantinopel]].<ref>Vgl. [https://www.heiligenlexikon.de/ Ökumenisches Heiligenlexikon]: [https://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Monotheletismus.htm Monotheletismus].</ref> Dieses lehrte daß es in Jesus Christus zwei natürliche Tätigkeiten (mit Chalcedon: ungeteilt, ungetrennt, unverwandelt, unvermischt) u. zwei natürliche Willen gebe, die nicht in Gegensatz zu einander stünden, da der menschliche Wille dem göttlichen untergeordnet sei und verurteilte den Monotheletismus als [[Häresie|häretisch]].<ref>Vgl. [http://theologie_de.deacademic.com/ Neues Theologisches Wörterbuch]: [http://theologie_de.deacademic.com/508/Monotheletismus Monotheletismus].</ref>
 
==Siehe auch==
* [[Maximos der Bekenner]]
==Weblinks==
* Grigory Benevich: [http://de.bogoslov.ru/text/1371847.html ''Die christologische Polemik des Hl. Mönches Maximus des Bekenners und der Auftritt des Islams auf der Bühne der Weltgeschichte'']
* Grigory Benevich: [http://de.bogoslov.ru/text/1371847.html ''Die christologische Polemik des Hl. Mönches Maximus des Bekenners und der Auftritt des Islams auf der Bühne der Weltgeschichte'']
==Einzelnachweise==
<references />


[[Category:Kirchengeschichte]] [[Category:Häresien]] [[Category:Theologie]]
[[Category:Kirchengeschichte]] [[Category:Häresien]] [[Category:Theologie]]

Aktuelle Version vom 23. März 2016, 18:44 Uhr

Monotheletismus (von griechisch monos – einzig, und thelos – Wunsch, Wille) ist eine im 7. Jh. im Oströmischen Reich entstandene christologische Lehre, wonach Christus zwar zwei Naturen besitzt (die menschliche und die göttliche), aber nur einen Willen, der vollständig von Gott diktiert sei. Dies steht im Gegensatz zur Orthodoxen Zweinaturenlehre, die lehrt, dass Christus zu seiner menschlichen und göttlichen Natur auch einen menschlischen und göttlichen Willen habe.
Kirchliche Förderung erhielt der Monotheletismus seitens des Patriarchen Sergios (✝ 638) von Konstantinopel; dagegen hielt besonders Maximos der Bekenner an den zwei Naturen und einem zweifachen Willen Christi fest.<ref>Vgl. auch zum Folgenden Universal-Lexikon: Monotheletismus.</ref> Kirchenpolitisch versuchte der byzantinische Kaiser Herakleios erfolglos, die auf dem Konzil von Chalcedon exkommunizierten Monophysiten wieder in die Kirche integrieren zu können, um angesichts des drohenden Verlustes monophysitischer Kerngebiete (Syrien, Palästina) an die Araber eine Integration dieser Gebiete in das Byzantinische Reich herbeizuführen.
Nach weiteren Streitigkeiten, denen Kaiser Konstantin II. 648 Einhalt gebot, wurde der Monotheletismus von einer Synode im Lateran 649 verurteilt. <ref>Vgl. Neues Theologisches Wörterbuch: Monotheletismus.</ref> Die Beschäftigung mit der Frage des Monotheletismus kam mit der Thronbesteigung Konstantins IV. 668 erneut auf und führte zur Einberufung des 3. Konzils von Konstantinopel.<ref>Vgl. Ökumenisches Heiligenlexikon: Monotheletismus.</ref> Dieses lehrte daß es in Jesus Christus zwei natürliche Tätigkeiten (mit Chalcedon: ungeteilt, ungetrennt, unverwandelt, unvermischt) u. zwei natürliche Willen gebe, die nicht in Gegensatz zu einander stünden, da der menschliche Wille dem göttlichen untergeordnet sei und verurteilte den Monotheletismus als häretisch.<ref>Vgl. Neues Theologisches Wörterbuch: Monotheletismus.</ref>


Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

<references />