Michael von Twer

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Michael von Twer.jpg

Gedenktag: 22. November

Nach dem Tode seines Vaters, des Großfürsten Jaroslav Jaroslawitsch, eines leiblichen Bruders des hl. Alexander von der Newa, wurde Michael 1272 geboren und von der Mutter, Xenia, sowie dem Novgoroder Erzbischof (wohl Kliment) in christlichem Geiste erzogen. Seit 1280 regierte er das Fürstentum von Twer, wo er die Christi-Verklärungskathedrale errichten ließ. Nach dem Tode von Andrej Aleksandrovitsch erbte er das Großfürstenamt, da sich ihm aber der Moskauer Fürst Jurij Daniilovitsch nicht unterwerfen wollte, kam es zum Bruderkrieg, in dem Jurij dadurch zu siegen schien, dass er die Schwester des zum Islam konvertierten Tatarenkhans Uzbek Kontschaka, heiratete und sich so der Unterstützung der Besatzer versicherte. Doch konnten die Twerer unter Michail am 22. De-zember 1317 Jurij besiegen. Unter den Gefan-genen war auch Kontschaka, die in Twer plötzlieh verstarb, worauf Jurij seinen Kontrahenten beim Khan des Mordes anklagte. Der erzürnte Tatarenherrscher befahl daraufhin Michael zu sich. Da dieser das Blut der russischen Krieger schützen wollte, ging er demütig zum Khan der Horde, der ein parteiisches Gericht über ihn hielt und ihn mit schweren Fesseln in Haft halten ließ. Allerdings durfte er an jedem Sonntag beichten und die hl. Mysterien empfangen. Auf Einflüsterungen von Jurij jedoch wurde Fürst Michael am 22. November 1318 zuerst fast zu Tode getrampelt und dann erstochen. Erste Wunder ereigneten sich schon bei der Überführung des Leichnams nach Moskau, wo er in der Erlöserkirche im Walde inmitten des Kreml begraben wurde. Als man in Twer von seinem Schicksal erfuhr, erbat seine Witwe Anna von Kaschin jedoch die Gebeine, die am 6. September 1320 in dem von ihm errichteten Kloster beigesetzt wurden. Die örtliche Verehrung begann unmittelbar danach, das allgemeine Fest wurde auf dem Konzil von 1549 beschlossen und am 24. November 1632 fand die Erhebung der Gebeine statt. Seiner Fürbitte wird die Errettung der Stadt Tver' aus der Belagerung der Polen und Litauer 1606 zugeschrieben, die seine Erscheinung als Krieger auf weißem Ross mit hocherhobenem Säbel in die Flucht geschlagen haben soll.
(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987.)