Kyprian, Bischof von Karthago: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Oktober 2020, 21:19 Uhr

Märt. KYPRIAN, Bischof von Karthago.jpg

Gedenktag: 31. August

Hieromärtyrer Kyprian, der Bischof von Karthago, wurde um das Jahr 200 herum in der Stadt Karthago in Nordafrika geboren, wo sich auch all sein Leben und Wirken abspielte. Thascius Kyprianus war der Sohn eines reichen heidnischen Senators, erhielt eine gute weltliche Ausbildung und wurde ein ausgezeichneter Redner und Lehrer für Rhetorik und Philosophie an der Schule von Karthago. Oft erschien er vor Gericht, um seine Mitbürger zu verteidigen.

Kyprian erinnerte sich später daran, dass er lange Zeit „in einem tiefen dunklen Nebel verbrachte, fern vom Licht der Wahrheit.“ Sein ererbtes und erarbeitetes Vermögen verschwand in verschwenderischen Banketten, die aber nicht seinen Durst nach Wahrheit stillen konnten. Er machte Bekanntschaft mit den Schriften des Apologeten Tertullian und wurde von der Wahrheit des Christentums überzeugt. Der heilige Bischof schrieb später, er habe gedacht, für ihn würde es wegen seiner Angewohnheiten unmöglich sein, die vom Erlöser verheißene Erneuerung zu erreichen.

Hilfe fand er bei seinem Freund und Führer, dem Presbyter Caecilius, der ihm die Macht von Gottes Gnade versicherte. Mit 46 Jahren wurde der lernbegierige Heide als Katechumene in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Bevor er sich taufen ließ, verteilte er seinen Besitz an die Armen und zog in das Haus des Presbyters Caecilius.

Als der hl. Kyprian schließlich getauft worden war, schrieb er in seiner Abhandlung Ad Donatum: „Als das Wasser der Erneuerung die Unreinheit meines vorherigen Lebens hinwegwusch, schien ein Licht aus der Höhe in mein Herz… und der Geist verwandelte mich durch eine zweite Geburt in einen neuen Menschen. Auf einmal wurde auf wundersame Weise aus Zweifel Gewissheit, Geheimnisse offenbarten sich, und aus Dunkelheit wurde Licht… Es war jetzt möglich anzuerkennen, dass das aus Fleisch Geborene und in Sünde Gelebte irdisch war, aber das vom heiligen Geist Belebte von Gott ist… In Gott und von Gott ist all unsere Kraft… Durch IHN haben wir in unserem Leben auf Erden einen Hinweis auf die kommende Glückseligkeit.“

Zwei Jahre nach seiner Taufe wurde der Heilige zum Priester ernannt. Als Bischof Donatus von Karthago starb, wurde der hl. Kyprian einstimmig als Nachfolger gewählt. Nachdem er sich mit seinem Führer beraten hatte, stimmte er zu und wurde im Jahre 248 zum Bischof von Karthago geweiht. Der Heilige kümmerte sich zuerst um die Wohlfahrt der Kirche und die Ausmerzung der Laster unter Klerus und Gemeinde. Das heiligengemäße Leben des Erzpastors rief bei jedermann den Wunsch hervor, seine Frömmigkeit, Demut und Weisheit nachzuahmen. Sein fruchtbares Wirken sprach sich auch jenseits der Gemeindegrenzen herum, und andere Bischöfe kamen oft zu ihm, um ihn in verschiedensten Dingen um Rat zu fragen.

Die Christenverfolgung unter Kaiser Decius (249-251), die ihm als Vision vorhergesagt worden war, zwang ihn unterzutauchen. Sein Leben war wichtig für die Gemeinde, um den Glauben und den Mut unter den Verfolgten zu stärken. Bevor er seine Diözese verlassen musste, verteilte der Heilige die Kirchengüter an den Klerus, um den Bedürftigen helfen zu können, und stellte noch weitere Mittel bereit.

Er blieb durch seine Briefe, die er an Priester, Bekenner und Märtyrer schickte, ständig mit den Christen von Karthago in Kontakt. Einige Christen wurden durch die Folter gebrochen und opferten den heidnischen Göttern. Diese abgefallenen Christen baten die Bekenner um die Ausstellung sogenannter Versöhnungsbriefe, also Bescheinigungen ihrer Wiederaufnahme in die Kirche. Der hl. Kyprian schrieb ein Grundsatzpapier an die karthagischen Christen, in dem er die während einer Verfolgung Abgefallenen für grundsätzlich wiederaufnahmefähig erklärte, aber eine vorherige Untersuchung über die genauen Umstände ihres Abfalls forderte. Die Ernsthaftigkeit ihrer Reue sollte ermittelt werden. Ihre Wiederaufnahme war erst nach Buße und Erlaubnis des Bischofs möglich. Einige der Apostaten verlangten aber ihre sofortige Wiederaufnahme und verursachten so Unruhe in der Gemeinschaft. Der hl. Kyprian schrieb an die Bischöfe anderer Diözesen, um deren Meinungen zu erfahren, und bekam von allen volle Rückendeckung für seine Anordnungen.

Während seiner Abwesenheit hatte er vier Priester dazu bestimmt, die Anwärter auf Priesterschaft und Diakonat zu prüfen. Dies stieß auf den Widerstand des Laien Felicissimus und des Priesters Novatus, die sich gegen ihren Bischof entrüsteten. Der hl. Kyprian exkommunizierte daraufhin Felicissimus und sechs seiner Gefolgsleute. In einem Brief an die Gemeinde ermahnte er alle dringlich, sich nicht von der Einheit der Kirche abzuwenden, sondern sich den gesetzlichen Weisungen des Bischofs zu fügen und seine Rückkehr abzuwarten. Aufgrund dieses Briefes blieb die Mehrheit der karthaghischen Christen der Kirche treu.

Nach kurzer Zeit kehrte der hl. Kyprian zu seiner Herde zurück. Die Aufmüpfigkeit des Felicissimus fand bei einem lokalen Konzil im Jahre 251 ihr Ende. Das Konzil bestätigte die Möglichkeit, Abgefallene nach einer Buße in die Kirche wiederaufzunehmen, sowie die Exkommunikation des Felicissimus.

In dieser Zeit kam es erneut zu einem Schisma, ausgelöst durch den römischen Priester Novatian, dem sich auch der karthagische Priester Novatus anschloss, ein vormaliger Anhänger des Felicissimus. Novatian erklärte, dass die während einer Verfolgung Abgefallenen nicht wieder aufgenommen werden könnten, selbst wenn sie ihre Sünden bereuen würden. Außerdem überzeugte Novatian mit der Hilfe von Novatus drei italienische Bischöfe davon, noch während der Lebenszeit des legalen römischen Bischofs Celerinus einen anderen Bischof auf den römischen Stuhl zu setzen. Gegen diesen Frevel schrieb der hl. Kyprian eine Reihe von Enzyklika an die afrikanischen Bischöfe und später ein ganzes Buch: Über die Einheit der katholischen Kirche.

Als sich der Ärger in der karthagischen Kirche langsam legte, begannen neue Probleme: eine Seuche brach aus. Zu Hunderten flohen die Menschen aus der Stadt, ließen die Kranken hilflos zurück und die Toten unbeerdigt. Der Hl. Kyprian gab ein Beispiel seiner Stärke und seines Mutes, indem er sich selbst um die Kranken kümmerte und die Toten begrub – nicht nur die Christen, sondern auch die Heiden. Die Seuche wurde von Dürre und Hunger begleitet. Eine Horde barbarischer Numider nutze die schweren Stunden, überfiel die Einwohner und nahm viele gefangen. Der Hl. Kyprian bewegte viele reiche Karthager dazu, Mittel bereitzustellen, um die Hungernden zu ernähren und die Geiseln auszulösen.

Als es unter Kaiser Valerian (253-259) wieder eine Christenverfolgung gab, befahl der karthagische Prokonsul Paternus dem Heiligen, den Götzen Opfer zu bringen, was dieser standfest verweigerte, ebenso, wie die Namen und Adressen der Priester der karthagischen Kirche herauszugeben. Daraufhin wurde er in die Stadt Curubis ins Exil geschickt, wohin ihm der Diakon Pontus freiwillig folgte.

Am Tag seiner Ankunft dort hatte der Heilige eine Vision, die ihm ein baldiges Ende als Märtyrer prophezeite. Im Exil schrieb er viele Briefe und Bücher. Da er sein Martyrium in Karthago erleiden wollte, ging er dorthin zurück. Vor Gericht wurde er für ein Jahr freigelassen. Fast alle Christen von Karthago kamen, um sich von ihrem Bischof zu verabschieden und segnen zu lassen.

Beim Prozess weigerte sich der hl. Kyprian ruhig und bestimmt, den Götzen zu opfern, und wurde zur Enthauptung durch das Schwert verurteilt. Als er das Urteil vernahm, sagte er: „Gott sei Dank!“ Alles Volk rief wie aus einem Munde: „Wir wollen mit ihm zusammen enthauptet werden!“

Auf dem Weg zum Richtplatz segnete der Heilige alle und übergab dem Henker 25 Goldmünzen. Dann band er sich ein Tuch vor die Augen, reichte seine Hände dem Priester und Erzdiakon, der neben ihm stand, und senkte den Kopf. Christen hielten ihre Kleider und Tücher vor ihn, um das Märtyrerblut aufzufangen. Der heilige Kyprian wurde im Jahre 258 hingerichtet. Sein Leichnam wurde nachts in einer privaten Krypta des Prokurators Macrobius Candidianus bestattet.

Es heißt, seine heiligen Reliquien seien zur Zeit Karls des Großen (771-814) nach Frankreich überführt worden.

Der heilige Kyprian hinterließ der Kirche ein wertvolles Erbe: seine Schriften und 80 Briefe. Die Werke des hl. Kyprian wurden von der Kirche zum Vorbild des Orthodoxen Glaubens erklärt und auf zwei Ökumenischen Konzilen (von Ephesus und von Chalcedon) verlesen.

In seinen Schriften ist die orthodoxe Lehre über die Kirche festgelegt: Sie ist begründet im Herrn Jesus Christus und wurde ausgerufen und erbaut von den Aposteln. Die innere Einheit drückt sich aus in Glaube und Liebe, und die äußere Einheit besteht fort in der Hierarchie und den Sakramenten der Kirche.

In der Kirche verheißt Christus all die Fülle des Lebens und Erlösung. Jene, welche sich von der Einheit der Kirche losgelöst haben, besitzen kein wirkliches Leben in sich. Christliche Liebe zeigt sich als das Band, das die Kirche zusammenhält. „Liebe ist der Ursprung aller Tugenden, und sie besteht mit uns fort ewiglich im Himmlischen Königreich.“

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