Kreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Leiden Jesu wird in seiner Schmerzlichkeit keineswegs bagatellisiert. Aber das alles geschieht nicht, um Mitleid zu erwecken, sondern zeigt den Herrn als den, der bis in den Tod hinein seine Lage völlig beherrscht. Sein Weg ans Kreuz erschöpft sich nicht in der „Bitterkeit“ des Leidens. In diesem ist ein Mysterium verborgen enthalten.
Das Leiden Jesu wird in seiner Schmerzlichkeit keineswegs bagatellisiert. Aber das alles geschieht nicht, um Mitleid zu erwecken, sondern zeigt den Herrn als den, der bis in den Tod hinein seine Lage völlig beherrscht. Sein Weg ans Kreuz erschöpft sich nicht in der „Bitterkeit“ des Leidens. In diesem ist ein Mysterium verborgen enthalten.
Was in seinem Leiden eigentlich geschah, finden wir z.B. im Kolosserbrief des heiligen Apostels Paulus: Gott „hat ausgelöscht die gegen uns lautende Schuldurkunde und hat sie beiseite geschafft, indem Er sie ans Kreuz heftete; Er hat die Gewalten und Mächte entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt, da er über sie triumphierte in Ihm“. D. h. sie sind in den Triumphzug eingereiht, den der Sieger Christus vom Kreuz her antritt. Sie sind machtlos gegen den Ihre Macht zerbrechenden Auferstandenen.  
Was in seinem Leiden eigentlich geschah, finden wir z.B. im Kolosserbrief des heiligen Apostels Paulus: Gott „hat ausgelöscht die gegen uns lautende Schuldurkunde und hat sie beiseite geschafft, indem Er sie ans Kreuz heftete; Er hat die Gewalten und Mächte entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt, da er über sie triumphierte in Ihm“. D. h. sie sind in den Triumphzug eingereiht, den der Sieger Christus vom Kreuz her antritt. Sie sind machtlos gegen den Ihre Macht zerbrechenden Auferstandenen.  
So betrachtet der Apostel Paulus durchweg „Kreuz und Leiden“ Jesu Christi nicht als Grund zum Klagen und Trauern, sondern im Gegenteil: „Es sei mir ferne mich irgendeiner anderen Sache zu '''rühmen, als nur des Kreuzes unsres Herrn Jesu Christus, '''durch das mir die Welt Gekreuzigt ist und ich der Welt“. Damit ist folgendes gesagt: Die Dimnge dieser Welt mit ihrem Glanz und ihrer Macht haben für Paulus ihre entscheidende Bedeutung verloren, weil im Kreuz Christi, durch das , was daran geschah, die neue Wirklichkeit aufgebrochen ist und alle irdischen Werte unendlich überholt sind. So wird dem Apostel das kreuz trotz des Schrecklichen, was daran geschah, zum Ruhmeszeichen, zum Zeichen auch seines Ruhmes.
So betrachtet der Apostel Paulus durchweg „Kreuz und Leiden“ Jesu Christi nicht als Grund zum Klagen und Trauern, sondern im Gegenteil: „Es sei mir ferne mich irgendeiner anderen Sache zu '''rühmen, als nur des Kreuzes unsres Herrn Jesu Christus, '''durch das mir die Welt Gekreuzigt ist und ich der Welt“. Damit ist folgendes gesagt: Die Dinge dieser Welt mit ihrem Glanz und ihrer Macht haben für Paulus ihre entscheidende Bedeutung verloren, weil im Kreuz Christi, durch das , was daran geschah, die neue Wirklichkeit aufgebrochen ist und alle irdischen Werte unendlich überholt sind. So wird dem Apostel das Kreuz trotz des Schrecklichen, was daran geschah, zum Ruhmeszeichen, zum Zeichen auch seines Ruhmes.
Das kann man freilich nicht ahnen, wenn man den am Kreuz zerschlagenen und verbluteten Herrn rein menschlich, wenn auch mit noch so viel Mitleid betrachtet.
Das kann man freilich nicht ahnen, wenn man den am Kreuz zerschlagenen und verbluteten Herrn rein menschlich, wenn auch mit noch so viel Mitleid betrachtet.


[[Kategorie:Faltblätter]]
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[[Kategorie:Theologie]]
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Aktuelle Version vom 9. April 2011, 06:41 Uhr

Die Volksfrömmigkeit spricht vom „bitteren Leiden unsres Herrn“. Wir müssen jedoch beachten, dass die Kirche in ihren Gebeten diesen Ausdruck nicht verwendet. Sie spricht vielmehr vom „Seligen Leiden“. Bilden nicht diese beiden Ausdrücke einen Widerspruch?

So eindrucksvoll und herzbewegend die Passionslieder in der westlichen Christenheit sind, so müssen wir doch in aller Ehrlichkeit sagen, dass diese larmoyante Art nicht den Aussagen des NT entspricht. Die Evangelisten haben die Leidensgeschichte Jesu in einer fast affektlosen Weise geschrieben. Nirgendwo finden sich Empörung über die Grausamkeit der Peiniger und der Hinrichtung, nirgendwo Ausrufe des Mitleidens, der trauernden Anteilnahme. Im Gegenteil die trauernden Frauen am Rande des Kreuzweges erfahren kein Wort des Dankes für ihre Teilnahme. Sie erfahren Belehrung, da sie offensichtlich den Sinn des Leidens Jesu nicht verstanden haben.

Das Leiden Jesu wird in seiner Schmerzlichkeit keineswegs bagatellisiert. Aber das alles geschieht nicht, um Mitleid zu erwecken, sondern zeigt den Herrn als den, der bis in den Tod hinein seine Lage völlig beherrscht. Sein Weg ans Kreuz erschöpft sich nicht in der „Bitterkeit“ des Leidens. In diesem ist ein Mysterium verborgen enthalten. Was in seinem Leiden eigentlich geschah, finden wir z.B. im Kolosserbrief des heiligen Apostels Paulus: Gott „hat ausgelöscht die gegen uns lautende Schuldurkunde und hat sie beiseite geschafft, indem Er sie ans Kreuz heftete; Er hat die Gewalten und Mächte entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt, da er über sie triumphierte in Ihm“. D. h. sie sind in den Triumphzug eingereiht, den der Sieger Christus vom Kreuz her antritt. Sie sind machtlos gegen den Ihre Macht zerbrechenden Auferstandenen. So betrachtet der Apostel Paulus durchweg „Kreuz und Leiden“ Jesu Christi nicht als Grund zum Klagen und Trauern, sondern im Gegenteil: „Es sei mir ferne mich irgendeiner anderen Sache zu rühmen, als nur des Kreuzes unsres Herrn Jesu Christus, durch das mir die Welt Gekreuzigt ist und ich der Welt“. Damit ist folgendes gesagt: Die Dinge dieser Welt mit ihrem Glanz und ihrer Macht haben für Paulus ihre entscheidende Bedeutung verloren, weil im Kreuz Christi, durch das , was daran geschah, die neue Wirklichkeit aufgebrochen ist und alle irdischen Werte unendlich überholt sind. So wird dem Apostel das Kreuz trotz des Schrecklichen, was daran geschah, zum Ruhmeszeichen, zum Zeichen auch seines Ruhmes. Das kann man freilich nicht ahnen, wenn man den am Kreuz zerschlagenen und verbluteten Herrn rein menschlich, wenn auch mit noch so viel Mitleid betrachtet.