Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew

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Das Kloster des Heiligen Hiob von Potschajew ist ein Männerkloster der Russischen Orthodoxen Auslandskirche (ROKA) im Münchener Stadtteil Obermenzing, in unmittelbarer Nähe der Blutenburg. Es ist zugleich Residenz von Erzbischof Mark, der die Russische Orthodoxe Diözese des orthodoxen Bischofs von Berlin und Deutschland leitet.

Geschichte

Das Kloster wurde 1946 in München von einer Bruderschaft von mehr als 40 Mönchen gegründet, die zu Kriegsende vor der Roten Armee aus der Ostslowakei nach Westen geflohen waren.<ref>Vgl. Abendzeitung v. 19.07.2013: Unbekanntes Kleinod in Obermenzing </ref> 1980 übersiedelte der damalige Bischof und heutige Erzbischof Mark in das Kloster, worauf die Gemeinschaft, der derzeit über zehn Mönche angehören, wieder anzuwachsen begann.

Tagesablauf

Der Tag beginnt um 4 Uhr noch im Dunkeln mit dem Morgengottesdienst. Der Gottesdienst dauert einschließlich der Götttlichen Liturgie bis ca. 8 Uhr. Danach folgt als Frühstück die Hauptmahlzeit des Tages. Anschließend arbeiten die Mönche. Die Arbeit wird von 12 bis 14 Uhr durch die Mittagsruhe unterbrochen und dann bis zum Abend fortgesetzt. Um 18 Uhr beginnt der Abendgottesdienst. Anschließend wird gegen 19 Uhr gemeinsam zu Abend gegessen. Um ca. 19.45 Uhr ist der Spätabendgottesdienst, in dem sich alle vor den Ikonen, die die Heiligen und den Erlöser Jesus Christus darstellen, verbeugen und sie küssen, einander um Vergebung bitten und den Segen vom Abt empfangen. Eine individuelle Gebetsregel wird anhand der Gebetsschnur verrichtet, sie beinhaltet die je nach geitlichem Vortschritt gebotene Anzahl Verbeugungen und die Übung im immerwährenden Herzensgebet, dem stillen Zentrum des orthodoxen Mönchslebens.<ref>Vgl. die [Startseite der Klosterhomepage|www.hiobmon.de].</ref>

Geistliches Zentrum

Die Bedeutung des Klosters für die Diözese besteht darin, dass mögliche Anwärter für das Priesteramt im Kloster leben können und hier ihre theologische und praktische Ausbildung erhalten. Seit 1980 konnten mehrere Kandidaten auf das Priesteramt vorbereitet werden. Oft nutzen die Priesteramtskandidaten die Möglichkeit eines Fernstudiums am Geistlichen Seminar des Moskauer Klosters.[3] Als geistliches Zentrum spielt das Kloster nicht nur für die deutsche Diözese eine große Rolle, sondern darüber hinaus für die europäischen Nachbarländer. Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus in den osteuropäischen Staaten kommen sehr oft Besucher und Pilger aus diesen Ländern. Viele der Pilger bleiben einige Tage, andere auch Wochen als Gäste im Kloster und nehmen am monastischen Leben teil. Am 10. November (28. Oktober nach dem Julianischen Kalender) begeht das Kloster das Patronatsfest, das Fest des heiligen Hiob von Potschajew.

Ökonomie

Das Kloster betreibt eine Kerzengießerei, von der die Gemeinden der ROKA ihre Kerzen beziehen. Mitte der 1980er Jahre wurde die Klosterdruckerei modernisiert und seitdem wird orthodoxes Schrifttum in deutscher und russischer Sprache herausgegeben. Das Kloster hat einen kleinen Verlag und gibt die Buchreihe Begegnung mit der Orthodoxie heraus, daneben liturgisches Schrifttum, Gebetbücher, Kirchenkalender und Ähnliches.WPD

Neben einer Kerzengießerei gibt es im Kloster auch eine Buchdruckerei, die Literatur in deutscher und russischer Sprache veröffentlicht.

Das Kloster betreibt neben anderen Werkstätten für Kerzen, Weihrauch etc. auch eine Druckerei, die orthodoxe Bücher in deutscher und russischer Sprache herausgibt sowie die Diözesanzeitschrift “Der Bote”, welche die Lehre der christlichen Väter weitergibt und über das Leben der deutschen Diözese berichtet.

Schriften

Neben vielen Monographien und Texten, die das Kloster übersetzt und herausgibt wird im Kloster auch die zweimonatlich erscheinende Diözesanzeitschrift "Der Bote der deutschen Diözese der Russisch Orthodoxen Kirche im Ausland" gedruckt.

Freundeskreis

Zur Unterstützung der Bruderschaft wurde Freundeskreis Kloster des heiligen Hiob e. V. gegründet, der seinen Sitz im Kloster hat.<ref>Vgl. auch zum Folgenden Freundeskreis Kloster des heiligen Hiob e.V.</ref> Der Verein besteht aus Menschen, die das Kloster als erhaltenswerten und einmaligen spirituellen Ort zu schätzen gelernt haben. Sie helfen dem Kloster durch praktische und materielle Unterstützung. Die praktische Mithilfe erfolgt in den Arbeitskreisen des Vereins und zwar in den Bereichen, für die die Mönche aufgrund ihrer anderen Dienste wenig Zeit zur Verfügung haben, z.B. bei der Renovierung, im Garten und der Imkerei. Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit und Pflege der Webseite wird von Arbeitskreisen übernommen. Die finanzielle Unterstützung geschieht durch freiwillige Mitgliedsbeiträge oder einmalige Spenden. Für die Mitglieder besteht keine Pflicht zu irgendeiner Leistung. Jeder entscheidet selbst, ob und in welcher Höhe er einen Mitgliedsbeitrag entrichtet und, ob er in einem Arbeitskreis mitarbeiten möchte oder nicht. Die grundsätzliche Freiwilligkeit gehört zu den obersten Prinzipien des Vereins. Mitglied werden kann jeder, der dem Kloster helfen will, unabhängig von seinem Bekenntnis.

Klerus

Neben Erzbischof Mark...

Bischof Agapit 29 September 1955 in Deutschland geboren. Absolvierte Gymnasium in Frankfurt-am-Main, nahm das Studium der Architektur in Darmstadt auf. Um die Mönchsweihe empfangen zu können, gab das Studium auf. 1979 tritt der Klostergemeinschaft des Heiligen Hiob von Potschajew bei München bei. Am 9 November 1981 empfing die Mönchsscherung zum Rjasophor und am 29 März 1983 wurde er in die Mantia des Mönches bekleidet. Am 25 Dezember 1983 wurde zum Mönchsdiakon und am 8 April 1991 zum Priestermönch geweiht. 1995 wurde zum Igumen ernannt und mit einem verzierten Kreuz in 1998 ausgezeichnet. Leistete im Kloster verschiedene Dienste, arbeitete unter anderem im Verlag. Am 1 Mai 2001 erfolgte seine Hochweihe zum Bischof von Stuttgart und Vikar der deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA).

Abt Evfimij

Geboren 1953 in Moskau. In den Jahren 1979 bis 1990 arbeitete er im nationalen Grabar Restaurationszentrum in Moskau in der Abteilung für altrussische Tempera­Kunst zuletzt als leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter. Im Jahre 1990 verließ er Russland und wurde Novize im Kloster des hl. Hiob. 1991 wurde er in die Rassophorie geweiht, 1993 zum Mönch nimmt dem Namen Evfimij (Euthymios) geschoren. Im selben Jahr erfolgte die Weihe in das Diakonat, 2001 in das Priesteramt. Im Jahre 2011 wurde Vater Evfimij in den Rang eines Abtes erhoben. Vater Evfimij zelebriert täglich im Kloster. WEBSEITE

Weblinks

Einzelnachweise

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