Jonas von Moskau: Unterschied zwischen den Versionen

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Gedenktag: [[31. März]], [[27. Mai]] (Überfuhrung der [[Gebeine]]), [[15. Juni]], [[5. Oktober]] ([[Synaxis der Moskauer Heiligen]])
Gedenktag: [[31. März]], [[27. Mai]] (Überfuhrung der [[Gebeine]]), [[15. Juni]], [[5. Oktober]] ([[Synaxis der Heiligen von Moskau]])


In der Stadt Galitsch als Sohn des Adeligen Feodor Odnousch, eines Landbesitzers aus Soligalitsch in der Nähe von Kostroma, geboren, empfing der Junge im Alter von zwölf Jahren die [[Mönchsweihe]] in einem der [[Klöster]] von Galitsch, von wo er in das [[Moskauer Simons-Kloster]] überwechselte, wo er lange Jahre in verschiedenen Diensten blieb. Bei einem Besuch des Klosters fand ihn der Moskauer Metropolit Fotios (Fest: [[27. Mai]]) vor Erschöpfung schlafend in der Bäckerei vor und sagte dem arbeitsamen Mönch eine gesegnete Zukunft voraus. Um 1430 wurde Jonas (Iona) [[Bischof]] von Rjasan und Murom, und bereits 1431/32, nach dem Tode Fotios, als Kandidat für das [[Metropoliten]]amt erwählt. Als er aber nach Konstantinopel kam, um sich vom [[ökumenischen Patriarchen]] als [[Metropolit von Kiew und der ganzen Rus]] bestätigen zu lassen, hatte dieser an seiner Statt schon Isidoros, wahrscheinlich einen geborenen Bulgaren, ernannt. Isidoros weilte nur kurz in Kiew und Moskau und reiste dann ab nach Florenz, um am dortigen [[Unionskonzil]] teilzunehmen. Er tat sich als einer der Förderer der [[Union]] der [[Orthodoxie]] mit Rom hervor und kehrte als päpstlicher Legat nach Russland zurück, wo er aber - nicht zuletzt auch wegen seines anmaßend ungeschickten Benehmens - niemanden für die Union gewinnen konnte. Vielmehr setzte eine Versammlung der russischen Bischöfe und des [[Klerus]] den Metropoliten wegen Verrates an der Orthodoxie ab, so dass dieser heimlich nach Rom fliehen musste, wo er 1462 starb. Das russische Konzil wählte als neuen Metropoliten Jonas, der dann auch vom Konstantinopler Patriarchen Gregorios III (1445-1450) den [[Segen]] erhielt, um als erster der Kiewer Metropoliten von den übrigen russischen Bischöfen in Moskau geweiht zu werden. Am 15. Dezember 1448 konnte Jonas so den Metropolitenstuhl besteigen. Nach etlichen Jahren eifrigen Wirkens verstarb der Metropolit im Jahre 1461.
In der Stadt Galitsch als Sohn des Adeligen Feodor Odnousch, eines Landbesitzers aus Soligalitsch in der Nähe von Kostroma, geboren, empfing der Junge im Alter von zwölf Jahren die [[Mönchsweihe]] in einem der [[Klöster]] von Galitsch, von wo er in das [[Moskauer Simons-Kloster]] überwechselte, wo er lange Jahre in verschiedenen Diensten blieb. Bei einem Besuch des Klosters fand ihn der [[Moskauer Metropolit Photios]] (Fest: [[27. Mai]]) vor Erschöpfung schlafend in der Bäckerei vor und sagte dem arbeitsamen Mönch eine gesegnete Zukunft voraus. Um 1430 wurde '''Jonas (Iona)''' [[Bischof]] von Rjasan und Murom, und bereits 1431/32, nach dem Tode Photios, als Kandidat für das [[Metropoliten]]amt erwählt. Als er aber nach Konstantinopel kam, um sich vom [[ökumenischen Patriarchen]] als [[Metropolit von Kiew und der ganzen Rus]] bestätigen zu lassen, hatte dieser an seiner Statt schon Isidoros, wahrscheinlich einen geborenen Bulgaren, ernannt. Isidoros weilte nur kurz in Kiew und Moskau und reiste dann ab nach Florenz, um am dortigen [[Unionskonzil]] teilzunehmen. Er tat sich als einer der Förderer der [[Union]] der [[Orthodoxie]] mit Rom hervor und kehrte als päpstlicher Legat nach Russland zurück, wo er aber - nicht zuletzt auch wegen seines anmaßend ungeschickten Benehmens - niemanden für die Union gewinnen konnte. Vielmehr setzte eine Versammlung der russischen Bischöfe und des [[Klerus]] den Metropoliten wegen Verrates an der Orthodoxie ab, so dass dieser heimlich nach Rom fliehen musste, wo er 1462 starb. Das russische Konzil wählte als neuen Metropoliten Jonas, der dann auch vom Konstantinopler Patriarchen Gregorios III (1445-1450) den [[Segen]] erhielt, um als erster der Kiewer Metropoliten von den übrigen russischen Bischöfen in Moskau geweiht zu werden. Am 15. Dezember 1448 konnte Jonas so den Metropolitenstuhl besteigen. Nach etlichen Jahren eifrigen Wirkens verstarb der Metropolit im Jahre 1461.


Seine unverwesten Gebeine wurden 1472 in die [[Mariä-Entschlafens-Kathedrale des Kreml]] überführt, was eine örtliche Verehrung einleitete. Die allgemeine Verehrung erfolgte nach dem [[Konzil von 1547]], während [[Patriarch Hiob]] im Jahre 1596 noch am 5. Oktober ein alljährliches gemeinsames Gedenken aller heiligen Moskauer Hierarchen anordnete. (aus: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 104 - 115)
Seine unverwesten Gebeine wurden 1472 in die [[Mariä-Entschlafens-Kathedrale des Kreml]] überführt, was eine örtliche Verehrung einleitete. Die allgemeine Verehrung erfolgte nach dem [[Konzil von 1547]], während [[Patriarch Hiob]] im Jahre 1596 noch am 5. Oktober ein alljährliches gemeinsames Gedenken aller heiligen Moskauer Hierarchen anordnete. (aus: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 104 - 115)

Version vom 9. Juni 2015, 06:43 Uhr

Jonas von Moskau.jpg

Gedenktag: 31. März, 27. Mai (Überfuhrung der Gebeine), 15. Juni, 5. Oktober (Synaxis der Heiligen von Moskau)

In der Stadt Galitsch als Sohn des Adeligen Feodor Odnousch, eines Landbesitzers aus Soligalitsch in der Nähe von Kostroma, geboren, empfing der Junge im Alter von zwölf Jahren die Mönchsweihe in einem der Klöster von Galitsch, von wo er in das Moskauer Simons-Kloster überwechselte, wo er lange Jahre in verschiedenen Diensten blieb. Bei einem Besuch des Klosters fand ihn der Moskauer Metropolit Photios (Fest: 27. Mai) vor Erschöpfung schlafend in der Bäckerei vor und sagte dem arbeitsamen Mönch eine gesegnete Zukunft voraus. Um 1430 wurde Jonas (Iona) Bischof von Rjasan und Murom, und bereits 1431/32, nach dem Tode Photios, als Kandidat für das Metropolitenamt erwählt. Als er aber nach Konstantinopel kam, um sich vom ökumenischen Patriarchen als Metropolit von Kiew und der ganzen Rus bestätigen zu lassen, hatte dieser an seiner Statt schon Isidoros, wahrscheinlich einen geborenen Bulgaren, ernannt. Isidoros weilte nur kurz in Kiew und Moskau und reiste dann ab nach Florenz, um am dortigen Unionskonzil teilzunehmen. Er tat sich als einer der Förderer der Union der Orthodoxie mit Rom hervor und kehrte als päpstlicher Legat nach Russland zurück, wo er aber - nicht zuletzt auch wegen seines anmaßend ungeschickten Benehmens - niemanden für die Union gewinnen konnte. Vielmehr setzte eine Versammlung der russischen Bischöfe und des Klerus den Metropoliten wegen Verrates an der Orthodoxie ab, so dass dieser heimlich nach Rom fliehen musste, wo er 1462 starb. Das russische Konzil wählte als neuen Metropoliten Jonas, der dann auch vom Konstantinopler Patriarchen Gregorios III (1445-1450) den Segen erhielt, um als erster der Kiewer Metropoliten von den übrigen russischen Bischöfen in Moskau geweiht zu werden. Am 15. Dezember 1448 konnte Jonas so den Metropolitenstuhl besteigen. Nach etlichen Jahren eifrigen Wirkens verstarb der Metropolit im Jahre 1461.

Seine unverwesten Gebeine wurden 1472 in die Mariä-Entschlafens-Kathedrale des Kreml überführt, was eine örtliche Verehrung einleitete. Die allgemeine Verehrung erfolgte nach dem Konzil von 1547, während Patriarch Hiob im Jahre 1596 noch am 5. Oktober ein alljährliches gemeinsames Gedenken aller heiligen Moskauer Hierarchen anordnete. (aus: "Gottesdienst zu Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg 1987, S. 104 - 115)


Quelle: http://www.russische-kirche-l.de/