Johannes von Nowgorod
Gedächtnis: 7. September
Seine Eltern hießen Nikolaj und Christina, er selbst - in Novgorod geboren - in der Welt Johannes (loann). Nach einigen Quellen sei er Priester an der Kirche des hl. Basilios geworden, bis nach dem Tode der Eltern er und sein leiblicher Bruder Gavriil beschlossen, mit dem Erbgut ein Kloster zu Ehren der Verkündigung an die Gottesmutter zu bauen, wo nach Fertigstellung der steinernen Kirche beide mit den Namen Ilija und Grigorij die Mönchsweihe empfingen. 1162 wurde er zum Bischof der Stadt gewählt, 1165 zum Erzbischof erhoben. In seine Amtszeit fällt - im Winter 1170 - der Kampf mit den Suzdalern, bei dem die kurz zuvor in Novgorod gefundene Ikone der Gottesmutter des Zeichens zum siegbringenden Palladium des Novgoroder Heeres wurde (25. Februar 1170). Aber auch in friedensstiftender Weise war der Erzbischof tätig, so 1172 bei einer Reise zum Fürsten Andreas von Bogoljubowo nach Vladimir.
Trotz seiner großen Tugenden, ent ging er nicht bösartigen Verleumdungen, er lebe mit einer Frau in seiner Zelle zusammen. Die aufgebrachten Novgoroder vertrieben ihren Bischof daraufhin und setzten ihn auf ein Floß auf dem Wolchow. Dieses aber schwamm entgegen der Strömung flussaufwärts zum Kloster des hl. Georg (Jurij), drei Kilometer nördlich der Stadt. Daraufhin erkannten die Nowgoroder, wie Gott ihren Oberhirten auszeichnete und baten ihn reumütig zurückzukommen. Kurz vor seinem Tode empfing er noch das Große Schema mit dem Namen Johannes, ernannte seinen leiblichen Bruder Grigorij zu seinem Nachfolger und entschlief friedlich am 7. September 1186. Beigesetzt wurde er im Vorraum der Sophien-Kathedrale. Sein Zellenwart Kyrik schrieb dreißig seiner Belehrungen für den Klerus auf. 1439 begann die örtliche Verehrung des hl. Johannes, als sein Sarkophag zufällig aufgebrochen wurde und man seine unverwesten Gebeine fand, zuerst aber niemand wusste, welchem Bischof sie gehörten. In der Nacht aber erschien Johannes seinem damaligen Nachfolger Evfimij und eröffnete ihm, dass es sich um seine Reliquien handele. Seit 1547 ist die allgemeine Verehrung üblich, seit 1630 ein Translationsfest am 1. Dezember.