Hilarion (Alfeev), Metropolit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bischof Hilarion (Alfeev Grigorij Valer'evic)''' wurde am 24. Juli 1966 in Moskau geboren.
'''Bischof Hilarion (Alfeev Grigorij Valer'evic)''' (* 24. Juli 1966 in Moskau) ist seit 2009 Leiter des Außenamtes des [[Moskauer Patriarchat]]s.
 
=Lebenslauf=
Von 1973 bis 1984 war er Schüler der Moskauer Speziellen Gnesin-Musikmittelschule in der Klasse Geige und Komposition.


Von 1973 bis 1984 war er Schüler der Moskauer Speziellen Gnesin-Musikmittelschule in der Klasse Geige und Komposition.<br>
Im Alter von 15 Jahren wurde er Lektor an der Auferstehungskirche am Mariä-Entschlafungs-Tobel in Moskau. Ab 1983 war er Hypodiakon beim Metropoliten von Volokolamsk und Jur'ev Pitirim (Necaev) und arbeitete als freier Mitarbeiter der Verlagsabteilung des Moskauer Patriarchats.
Im Alter von 15 Jahren wurde er Lektor an der Auferstehungskirche am Mariä-Entschlafungs-Tobel in Moskau. Ab 1983 war er Hypodiakon beim Metropoliten von Volokolamsk und Jur'ev Pitirim (Necaev) und arbeitete als freier Mitarbeiter der Verlagsabteilung des Moskauer Patriarchats.
1984, nach Beendigung der Schule, trat er in das Moskauer Konservatorium in die Klasse Komposition ein.<br>
1984, nach Beendigung der Schule, trat er in das Moskauer Konservatorium in die Klasse Komposition ein.
1984-86 Militärdienst.<br>
 
Im Jänner 1987 verließ er auf eigenen Wunsch das Moskauer Konservatorium und wurde Novize im Heiligen-Geist-Kloster in Vilnius.<br>
1984-86 Militärdienst.
Am 19. August 1987 empfing er in der Kathedrale des Heiligen-Geist-Klosters in Vilnius die Mönchsweihe, am 21. Juni wurde er in derselben Kathedrale vom Erzbischof von Vilnius und Litauen Viktorin zum Mönchsdiakon geweiht.<br>
 
Am 19. August 1987 wurde er vom Erzbischof von Ufa und Sterlitamak Anatolij (heute Erzbischof von Kerc') mit dem Segen des Erzbischofs von Vilnius und Litauen Viktorin in der Kathedrale in Vilnius zum Mönchspriester geweiht.<br>
Im Jänner 1987 verließ er auf eigenen Wunsch das Moskauer Konservatorium und wurde Novize im Heiligen-Geist-Kloster in Vilnius.
1988-1990 war er Pfarrer der Kirchen in der Stadt Telshai, im Dorf Kolainiai und im Dorf Tytuvenai in der Diözese von Vilnius und Litauen. 1990 wurde er zum Pfarrer der Kathedrale zu Mariä Verkündigung in Kaunas ernannt.<br>
 
Am 19. August 1987 empfing er in der Kathedrale des Heiligen-Geist-Klosters in Vilnius die Mönchsweihe, am 21. Juni wurde er in derselben Kathedrale vom Erzbischof von Vilnius und Litauen Viktorin zum Mönchsdiakon geweiht.
 
Am 19. August 1987 wurde er vom Erzbischof von Ufa und Sterlitamak Anatolij (heute Erzbischof von Kerc') mit dem Segen des Erzbischofs von Vilnius und Litauen Viktorin in der Kathedrale in Vilnius zum Mönchspriester geweiht.
 
1988-1990 war er Pfarrer der Kirchen in der Stadt Telshai, im Dorf Kolainiai und im Dorf Tytuvenai in der Diözese von Vilnius und Litauen. 1990 wurde er zum Pfarrer der Kathedrale zu Mariä Verkündigung in Kaunas ernannt.
 
1990 nahm er als gewählter Delegierter des Klerus der Diözese von Vilnius und Litauen am Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche teil, das den hochheiligen Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. wählte.
1990 nahm er als gewählter Delegierter des Klerus der Diözese von Vilnius und Litauen am Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche teil, das den hochheiligen Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. wählte.
1989 absolvierte er im Fernstudium das Moskauer Geistliche Seminar und 1991 die <br>Moskauer Geistliche Akademie mit dem Grad eines Kandidaten der Theologie, 1993 die Aspirantur der Moskauer Geistlichen Akademie.<br>
1989 absolvierte er im Fernstudium das Moskauer Geistliche Seminar und 1991 die [[Moskauer Geistliche Akademie]] mit dem Grad eines Kandidaten der Theologie, 1993 die Aspirantur der Moskauer Geistlichen Akademie.
1991-1993 lehrte er Homiletik, Neues Testament, Dogmatik und Griechisch am Moskauer Geistlichen Seminar und an der Akademie. 1992-1993 lehrte er Neues Testament an der Orthodoxen Theologischen Hochschule zum hl. Tichon und Patrologie an der Russländischen Orthodoxen Universität des hl. Apostels Johannes des Theologen.<br>
 
1993 wurde er zur Ausbildung an die Universität Oxford gesandt, wo er unter der Leitung des Bischofs von Dioklea Kallistos an seiner Dissertation zum Thema „Der ehrwürdige Simeon der Neue Theologe und die orthodoxe Überlieferung“ arbeitete, wobei er das Studium mit dem Dienst in der Diözese von Surož verband. 1995 schloss er das Studium an der Universität Oxford mit dem Grad eines Doktors der Philosophie ab.<br>
1991-1993 lehrte er Homiletik, Neues Testament, Dogmatik und Griechisch am Moskauer Geistlichen Seminar und an der Akademie. 1992-1993 lehrte er Neues Testament an der Orthodoxen Theologischen Hochschule zum hl. Tichon und Patrologie an der Russländischen Orthodoxen Universität des hl. Apostels Johannes des Theologen.
Ab 1995 arbeitete er im Amt für die Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, von August 1997 an als Sekretär für zwischenchristliche Beziehungen.<br>
 
1995-1997 lehrte er Patrologie an den Geistlichen Seminaren von Smolensk und Kaluga. 1996 hielt er eine Reihe von Vorlesungen über Dogmatik am Geistlichen Seminar des hl. German in Alaska (USA).<br>
1993 wurde er zur Ausbildung an die Universität Oxford gesandt, wo er unter der Leitung des Bischofs von Dioklea Kallistos an seiner Dissertation zum Thema „Der ehrwürdige Simeon der Neue Theologe und die orthodoxe Überlieferung“ arbeitete, wobei er das Studium mit dem Dienst in der Diözese von Surož verband. 1995 schloss er das Studium an der Universität Oxford mit dem Grad eines Doktors der Philosophie ab.
Von Jänner 1996 an gehörte er zum Klerus der Kirche zur hl. Großmärtyrerin Katharina in Moskau (Vertretung der Orthodoxen Kirche in Amerika).<br>
 
1996 wurde er auf Beschluss des Heiligen Synods zum Mitglied der Theologischen Synodalkommission der Russischen Orthodoxen Kirche bestellt.<br>
Ab 1995 arbeitete er im Amt für die Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, von August 1997 an als Sekretär für zwischenchristliche Beziehungen.
1997-1999 hielt er eine Reihe von Vorlesungen über Dogmatik am Geistlichen Seminar zum hl. Vladimir in New York (USA) und über die mystische Theologie der Östlichen Kirche an der Theologischen Fakultät der Universität Cambridge (Großbritannien).<br>
 
Im Jahre 1999 wurde ihm vom Orthodoxen Theologischen Institut des hl. Sergij in Paris der Doktorgrad der Theologie verliehen.<br>
1995-1997 lehrte er Patrologie an den Geistlichen Seminaren von Smolensk und Kaluga. 1996 hielt er eine Reihe von Vorlesungen über Dogmatik am Geistlichen Seminar des hl. German in Alaska (USA).
Zu Ostern 2000 wurde er in der Kirche zur. Hl. Dreifaltigkeit in Choroševo (Moskau) vom Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad Kirill zum Abt erhoben.<br>
 
Auf Beschluss der Heiligen Synode vom 27. Dezember 2001 sollte der Abt Hilarion (Alfeev), nach seiner Erhebung in den Archimandritenstand Bischof von Kerc' – Vikarbischof der Diözese von Surož – werden.<br>
Von Jänner 1996 an gehörte er zum Klerus der Kirche zur hl. Großmärtyrerin Katharina in Moskau (Vertretung der Orthodoxen Kirche in Amerika).
Zu Weihnachten 2002 wurde er vom Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad Kirill in der Kathedrale von Smolensk in den Archimandritenstand erhoben.<br>
 
Am 14. Jänner 2002 wurde er in Moskau in der Christus-Erlöser Kathedrale zum Bischof geweiht. Die Weihe vollzog der hochheilige Patriarch von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. in Konzelebration mit 10 Bischöfen.<br>
1996 wurde er auf Beschluss des Heiligen Synods zum Mitglied der Theologischen Synodalkommission der Russischen Orthodoxen Kirche bestellt.
Auf Beschluss des Heiligen Synods vom 17. Juli 2002 wurde er zum Bischof von Podol'sk – Vikarbischof der Diözese Moskau und Vorsteher der Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Internationalen Organisationen – ernannt.<br>
 
Auf Beschluss des Heiligen Synods vom 7. Juli 2003 wurde er zum Bischof von Wien und Österreich mit der Aufgabe der zeitweiligen Administration der Diözese von Budapest und Ungarn unter Beibehaltung seiner Funktion als Vorsteher der Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Internationalen Organisationen in Brüssel ernannt.<br>
1997-1999 hielt er eine Reihe von Vorlesungen über Dogmatik am Geistlichen Seminar zum hl. Vladimir in New York (USA) und über die mystische Theologie der Östlichen Kirche an der Theologischen Fakultät der Universität Cambridge (Großbritannien).
Mit dem Segen des hochheiligen Patriarchen und des Heiligen Synods erfüllt Bischof Hilarion vielfältige gesamtkirchliche Aufgaben, wobei er die Russische Orthodoxe Kirche in verschiedenen internationalen und zwischenchristlichen Foren vertritt: Er ist Mitglied des Exekutiv- und Zentralkomitees des Weltrates der Kirchen, des Präsidiums des Theologischen Kommission des Weltrates der Kirchen „Glaube und Kirchenverfassung“, der ständigen Kommission für Beziehungen zwischen den Orthodoxen Kirchen und dem Weltkirchenrat, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen den Orthodoxen Kirchen und der Römisch-Katholischen Kirche, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen den Orthodoxen Kirchen und der Weltallianz der Reformierten Kirchen, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.<br>
 
Weiters ist er Redaktionsmitglied der Zeitschriften „Theologische Arbeiten (Bogoslovskie trudy)“ (Moskau), „Kirche und Zeit (Cerkov' i vremja)“ (Moskau), „Bote der russischen christlichen Bewegung (Vestnik russkogo christianskogo dviženija)“ (Paris-Moskau), „Studia Monastica“ (Barcelona) und der wissenschaftlich-historischen Reihe „Byzantinische Bibliothek (Vizantijskaja biblioteka)“ (St. Petersburg).<br>
Im Jahre 1999 wurde ihm vom Orthodoxen Theologischen Institut des hl. Sergij in Paris der Doktorgrad der Theologie verliehen.
 
Zu Ostern 2000 wurde er in der Kirche zur hl. Dreifaltigkeit in Choroševo (Moskau) vom Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad Kirill zum Abt erhoben.
 
Auf Beschluss der Heiligen Synode vom 27. Dezember 2001 sollte der Abt Hilarion (Alfeev), nach seiner Erhebung in den Archimandritenstand Bischof von Kerc' – Vikarbischof der Diözese von Surož – werden.
 
Zu Weihnachten 2002 wurde er vom Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad Kirill in der Kathedrale von Smolensk in den Archimandritenstand erhoben.
 
Am 14. Jänner 2002 wurde er in Moskau in der Christus-Erlöser Kathedrale zum Bischof geweiht. Die Weihe vollzog der hochheilige Patriarch von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. in Konzelebration mit 10 Bischöfen.
 
Auf Beschluss des Heiligen Synods vom 17. Juli 2002 wurde er zum Bischof von Podol'sk – Vikarbischof der Diözese Moskau und Vorsteher der Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Internationalen Organisationen – ernannt.
 
Auf Beschluss des Heiligen Synods vom 7. Juli 2003 wurde er zum Bischof von Wien und Österreich mit der Aufgabe der zeitweiligen Administration der Diözese von Budapest und Ungarn unter Beibehaltung seiner Funktion als Vorsteher der Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Internationalen Organisationen in Brüssel ernannt.
 
2005 habilitierte sich Metropolit Hilarion an der Universität Fribourg in der Schweiz. Als Habilitation reichte Bischof Hilarion eine Untersuchung zu den Debatten über die Namen-Gottes-Verehrung ein, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Berg Athos ausgingen. Ab dem Sommersemester 2005 nahm er seine Lehrtätigkeit als Privatdozent der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg auf. Im Februar 2011 erfolgte die Ernennung zum Professor für Dogmatik an der Universität Fribourg.
 
Am 31. März 2009 wurde er zum Bischof von Volokolamsk und zum Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats ernannt. Als solcher ist er Mitglied des Heiligen Synods.
 
Mit dem Segen des hochheiligen Patriarchen und des Heiligen Synods erfüllt Bischof Hilarion vielfältige gesamtkirchliche Aufgaben, wobei er die Russische Orthodoxe Kirche in verschiedenen internationalen und zwischenchristlichen Foren vertritt: Er ist Mitglied des Exekutiv- und Zentralkomitees des Weltrates der Kirchen, des Präsidiums des Theologischen Kommission des Weltrates der Kirchen „Glaube und Kirchenverfassung“, der ständigen Kommission für Beziehungen zwischen den Orthodoxen Kirchen und dem Weltkirchenrat, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen den Orthodoxen Kirchen und der Römisch-Katholischen Kirche, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen den Orthodoxen Kirchen und der Weltallianz der Reformierten Kirchen, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.
 
Weiters ist er Redaktionsmitglied der Zeitschriften „Theologische Arbeiten (Bogoslovskie trudy)“ (Moskau), „Kirche und Zeit (Cerkov' i vremja)“ (Moskau), „Bote der russischen christlichen Bewegung (Vestnik russkogo christianskogo dviženija)“ (Paris-Moskau), „Studia Monastica“ (Barcelona) und der wissenschaftlich-historischen Reihe „Byzantinische Bibliothek (Vizantijskaja biblioteka)“ (St. Petersburg).
 
Er wurde mit Ehrenurkunden des hochheiligen Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' (1996 und 1999), mit der Medaille „Für Tapferkeit und Selbstaufopferung“ der Republik Litauen (1992) und mit der Medaille des rechtgläubigen Fürsten Konstantin Ostrožskij der Polnischen Orthodoxen Kirche (2003) ausgezeichnet.
Er wurde mit Ehrenurkunden des hochheiligen Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' (1996 und 1999), mit der Medaille „Für Tapferkeit und Selbstaufopferung“ der Republik Litauen (1992) und mit der Medaille des rechtgläubigen Fürsten Konstantin Ostrožskij der Polnischen Orthodoxen Kirche (2003) ausgezeichnet.


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=Quelle & Copyright=
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[http://nikolsobor.org/ Nikolsobor.Org]
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== Weblinks ==
* Metropolit Hilarion (Alfeev) von Volokolamsk: [http://de.bogoslov.ru/text/3647799.htmll ''Die Stimme der Kirche muss prophetisch sein''] (28. November 2013)
* [http://de.bogoslov.ru/text/2438343.html ''„Die Zukunft der Orthodoxie hängt von der Treue an die kirchliche Überlieferung ab“''] (13. Februar 2012)
* [http://de.bogoslov.ru/text/2453123.html ''Epoche des neuen Märtyrertums. Diskriminierung von Christen in verschiedenen Weltregionen''] (22. Februar 2012)


[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Personen]]
[[Kategorie:Kleriker]]
[[Kategorie:Kleriker]]
[[Kategorie:Bischöfe]]

Aktuelle Version vom 9. Oktober 2014, 17:25 Uhr

Metropolit Hilarion (Alfeev)

Bischof Hilarion (Alfeev Grigorij Valer'evic) (* 24. Juli 1966 in Moskau) ist seit 2009 Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats.

Lebenslauf

Von 1973 bis 1984 war er Schüler der Moskauer Speziellen Gnesin-Musikmittelschule in der Klasse Geige und Komposition.

Im Alter von 15 Jahren wurde er Lektor an der Auferstehungskirche am Mariä-Entschlafungs-Tobel in Moskau. Ab 1983 war er Hypodiakon beim Metropoliten von Volokolamsk und Jur'ev Pitirim (Necaev) und arbeitete als freier Mitarbeiter der Verlagsabteilung des Moskauer Patriarchats. 1984, nach Beendigung der Schule, trat er in das Moskauer Konservatorium in die Klasse Komposition ein.

1984-86 Militärdienst.

Im Jänner 1987 verließ er auf eigenen Wunsch das Moskauer Konservatorium und wurde Novize im Heiligen-Geist-Kloster in Vilnius.

Am 19. August 1987 empfing er in der Kathedrale des Heiligen-Geist-Klosters in Vilnius die Mönchsweihe, am 21. Juni wurde er in derselben Kathedrale vom Erzbischof von Vilnius und Litauen Viktorin zum Mönchsdiakon geweiht.

Am 19. August 1987 wurde er vom Erzbischof von Ufa und Sterlitamak Anatolij (heute Erzbischof von Kerc') mit dem Segen des Erzbischofs von Vilnius und Litauen Viktorin in der Kathedrale in Vilnius zum Mönchspriester geweiht.

1988-1990 war er Pfarrer der Kirchen in der Stadt Telshai, im Dorf Kolainiai und im Dorf Tytuvenai in der Diözese von Vilnius und Litauen. 1990 wurde er zum Pfarrer der Kathedrale zu Mariä Verkündigung in Kaunas ernannt.

1990 nahm er als gewählter Delegierter des Klerus der Diözese von Vilnius und Litauen am Landeskonzil der Russischen Orthodoxen Kirche teil, das den hochheiligen Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. wählte. 1989 absolvierte er im Fernstudium das Moskauer Geistliche Seminar und 1991 die Moskauer Geistliche Akademie mit dem Grad eines Kandidaten der Theologie, 1993 die Aspirantur der Moskauer Geistlichen Akademie.

1991-1993 lehrte er Homiletik, Neues Testament, Dogmatik und Griechisch am Moskauer Geistlichen Seminar und an der Akademie. 1992-1993 lehrte er Neues Testament an der Orthodoxen Theologischen Hochschule zum hl. Tichon und Patrologie an der Russländischen Orthodoxen Universität des hl. Apostels Johannes des Theologen.

1993 wurde er zur Ausbildung an die Universität Oxford gesandt, wo er unter der Leitung des Bischofs von Dioklea Kallistos an seiner Dissertation zum Thema „Der ehrwürdige Simeon der Neue Theologe und die orthodoxe Überlieferung“ arbeitete, wobei er das Studium mit dem Dienst in der Diözese von Surož verband. 1995 schloss er das Studium an der Universität Oxford mit dem Grad eines Doktors der Philosophie ab.

Ab 1995 arbeitete er im Amt für die Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats, von August 1997 an als Sekretär für zwischenchristliche Beziehungen.

1995-1997 lehrte er Patrologie an den Geistlichen Seminaren von Smolensk und Kaluga. 1996 hielt er eine Reihe von Vorlesungen über Dogmatik am Geistlichen Seminar des hl. German in Alaska (USA).

Von Jänner 1996 an gehörte er zum Klerus der Kirche zur hl. Großmärtyrerin Katharina in Moskau (Vertretung der Orthodoxen Kirche in Amerika).

1996 wurde er auf Beschluss des Heiligen Synods zum Mitglied der Theologischen Synodalkommission der Russischen Orthodoxen Kirche bestellt.

1997-1999 hielt er eine Reihe von Vorlesungen über Dogmatik am Geistlichen Seminar zum hl. Vladimir in New York (USA) und über die mystische Theologie der Östlichen Kirche an der Theologischen Fakultät der Universität Cambridge (Großbritannien).

Im Jahre 1999 wurde ihm vom Orthodoxen Theologischen Institut des hl. Sergij in Paris der Doktorgrad der Theologie verliehen.

Zu Ostern 2000 wurde er in der Kirche zur hl. Dreifaltigkeit in Choroševo (Moskau) vom Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad Kirill zum Abt erhoben.

Auf Beschluss der Heiligen Synode vom 27. Dezember 2001 sollte der Abt Hilarion (Alfeev), nach seiner Erhebung in den Archimandritenstand Bischof von Kerc' – Vikarbischof der Diözese von Surož – werden.

Zu Weihnachten 2002 wurde er vom Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad Kirill in der Kathedrale von Smolensk in den Archimandritenstand erhoben.

Am 14. Jänner 2002 wurde er in Moskau in der Christus-Erlöser Kathedrale zum Bischof geweiht. Die Weihe vollzog der hochheilige Patriarch von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. in Konzelebration mit 10 Bischöfen.

Auf Beschluss des Heiligen Synods vom 17. Juli 2002 wurde er zum Bischof von Podol'sk – Vikarbischof der Diözese Moskau und Vorsteher der Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Internationalen Organisationen – ernannt.

Auf Beschluss des Heiligen Synods vom 7. Juli 2003 wurde er zum Bischof von Wien und Österreich mit der Aufgabe der zeitweiligen Administration der Diözese von Budapest und Ungarn unter Beibehaltung seiner Funktion als Vorsteher der Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Europäischen Internationalen Organisationen in Brüssel ernannt.

2005 habilitierte sich Metropolit Hilarion an der Universität Fribourg in der Schweiz. Als Habilitation reichte Bischof Hilarion eine Untersuchung zu den Debatten über die Namen-Gottes-Verehrung ein, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Berg Athos ausgingen. Ab dem Sommersemester 2005 nahm er seine Lehrtätigkeit als Privatdozent der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg auf. Im Februar 2011 erfolgte die Ernennung zum Professor für Dogmatik an der Universität Fribourg.

Am 31. März 2009 wurde er zum Bischof von Volokolamsk und zum Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats ernannt. Als solcher ist er Mitglied des Heiligen Synods.

Mit dem Segen des hochheiligen Patriarchen und des Heiligen Synods erfüllt Bischof Hilarion vielfältige gesamtkirchliche Aufgaben, wobei er die Russische Orthodoxe Kirche in verschiedenen internationalen und zwischenchristlichen Foren vertritt: Er ist Mitglied des Exekutiv- und Zentralkomitees des Weltrates der Kirchen, des Präsidiums des Theologischen Kommission des Weltrates der Kirchen „Glaube und Kirchenverfassung“, der ständigen Kommission für Beziehungen zwischen den Orthodoxen Kirchen und dem Weltkirchenrat, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen den Orthodoxen Kirchen und der Römisch-Katholischen Kirche, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen den Orthodoxen Kirchen und der Weltallianz der Reformierten Kirchen, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands, der ständigen Kommission für den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Weiters ist er Redaktionsmitglied der Zeitschriften „Theologische Arbeiten (Bogoslovskie trudy)“ (Moskau), „Kirche und Zeit (Cerkov' i vremja)“ (Moskau), „Bote der russischen christlichen Bewegung (Vestnik russkogo christianskogo dviženija)“ (Paris-Moskau), „Studia Monastica“ (Barcelona) und der wissenschaftlich-historischen Reihe „Byzantinische Bibliothek (Vizantijskaja biblioteka)“ (St. Petersburg).

Er wurde mit Ehrenurkunden des hochheiligen Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' (1996 und 1999), mit der Medaille „Für Tapferkeit und Selbstaufopferung“ der Republik Litauen (1992) und mit der Medaille des rechtgläubigen Fürsten Konstantin Ostrožskij der Polnischen Orthodoxen Kirche (2003) ausgezeichnet.

Er verfasste mehr als 300 Publikationen, darunter Monographien über Patristik, Dogmatik und Kirchengeschichte, aber auch Übersetzungen von Werken der Kirchenväter aus der griechischen und syrischen Sprache.

Quelle & Copyright

Nikolsobor.Org

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