Gertrud von Nivelles
Gedächtnis: 17. März
Die hl. Gertrude wurde 626 in Landen in Brabant geboren, als Tochter des Majordomus von Chlotar II., dem König von Austrasien, Pippin von Landen, sowie der hl. Ita (lduberga). In der christlichen Tugend erzogen, erklärte sie schon im Alter von 10 Jahren, als der Frankenkönig Dagobert ihr die Ehe mit dem Sohn eines seiner Höfling vorschlug, dass sie allein den Herrn Jesus Christus zum Gemahl haben wolle. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 640 zog sich ihre Mutter mit der jungen Gertrude auf ihren Landsitz in Nivelles zurück, wo sie auf Rat des hl. Amandus ein Kloster gründete. Sie selbst schnitt das Haar ihrer Tochter, um sie Gott zu weihen. Später verlieh der hl. Bischof Gertrude das Mönchsgewand, worauf sie von ihrer Mutter zur Äbtissin des Klosters bestimmt wurde. Begabt mit einer tiefen Gläubigkeit und einem geistigen Unterscheidungsvermögen von seltener Feinheit, gelang es ihr, die Mönchinnen zu immer größeren Kämpfen für ihre Heiligung zu inspirieren. Sie widmete sich auch mit Hingabe den Werken der Barmherzigkeit und der Gastfreundlichkeit. Angezogen von ihrem hohen Ruf, suchten zwei irische Mönche, Foillan und Ultan, die vom gottlosen König Penda von Mercia vertrieben worden waren, Zuflucht in Nivelles und gründeten mit Gertrudes Hilfe in einiger Entfernung (beim heutigen Namur) ein Männerkloster keltischer Tradition, das der geistlichen Leitung der Heiligen unterstellt war. Einige der Mönche beauftragte Gertrude, die Schwestern in der HI. Schrift zu unterweisen, andere sandte sie zur Verkündigung des Wortes Gottes in die weitere Umgebung.
Nach dem Hingang ihrer Mutter legte Gertrude die Leitung des Kloster in kompetente Hände, um sich vermehrt der Askese und dem Gebet zu widmen. Mehrmals sahen die Mönchinnen, während sie in der Kirche betete, einen Feuerschein über ihrem Haupt, der den ganzen Ort erhellte. Sie wurde auch mehrerer göttlicher Gesichte gewürdigt. Ihre asketischen Kämpfe setzten jedoch ihrer Gesundheit zu, und obwohl sie noch so jung war, schwanden ihre Kräfte bald dahin. Sie entschlief in Frieden zum Himmlischen Geliebten am 17. März 659 im Alter von nur 36 Jahren, nachdem sie die HI. Kommunion empfangen hatte. Ihr Grab wurde zur Quelle vieler Wunder.
Gebete
Troparion (4. Ton)
Durch Entsagung, strahlend als reine Jungfrau, hast Du den Tisch der Großen verlassen, um deiner heiligen Mutter zu folgen und den Glauben in Brabant aufstrahlen zu lassen. Darum rufen wir zu Dir, Gertrudis! Höre nicht auf, für uns bei Christus, unserem Gott einzutreten.
Literaturhinweise
- Das Synaxarion - die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche. In 2 Bänden. Gestützt auf die 6-bändige Ausgabe des Hl. Klosters Simonos Petra. Zweiter Band. März bis August, Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania (Kreta)