Enhypostatisch

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Version vom 21. Juni 2015, 18:40 Uhr von Christian (Diskussion | Beiträge) (Und er ergänzt: wäre die menschliche Natur Christi nicht enhypostatisch, dann wäre sie eine Hypostase und damit ein individueller Mensch (eis tis anthropos) - was ebenfalls unmöglich wäre.)
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Enhypostatisch: etwas, was seine Hypostase in einem anderen, durch ein anderes oder dank einem anderen Sein hat. Die Enhypostasie-Lehre wurde von Leontius von Byzanz entwickelt.

Diese Wortbildung mit "en-" steht für "Haben" ("Besitzen", "Mit-etwas-Existieren") anstelle von "Sein".

Etwas, das enhypostatisch ist, ist selbst keine Hypostase, besitzt aber eine Hypostase.

Beispielsweise ist nach Anastasios Sinaites die menschliche Wirklichkeit Christi (Sarx) weder Hypostase noch Prosopon, sondern als Natur (Physis, Usia) enhypostatisch.

Für Anastasios ist die Sarx Christi keine Hypostase, besitzt aber die Hypostase des Gottes Logos.

Er argumentiert folgendermaßen: Hätte die Sarx Christi eine eigene Hypostase, würde sie getrennt von der Hypostase des Logos existieren - was unmöglich wäre. Und er ergänzt: wäre die menschliche Natur Christi nicht enhypostatisch, dann wäre sie eine Hypostase und damit ein individueller Mensch (eis tis anthropos) - was ebenfalls unmöglich wäre.