Dmitrij Mereschkowskij

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Dmitrij Mereschkowskij

Dmitrij Sergejewitsch Mereschkowskij (Merezkovkij) (russ. Дмитрий Сергеевич Мережковский) (1866-1941), religiöser Denker, Vertreter des russischen Symbolismus. Seit 1900 verbreitete er das sog. „Neue Religiöse Bewusstsein", einen Synkretismus von Heidentum und Christentum. In seinen Bemühungen, ein neues religiöses System zu entwickeln, lehnt sich Mereschkowski aus dem alten Theorie des Dualismus, die besagte, dass der Mensch aus dem Geist und Leib besteht. Das Heidentum „bestimmte den Leib zur Vernachlässigung des Geistes", und das sei der Grund seines Zerfalls. Das kirchliche Christentum habe das asketische Ideal „des Geistes zur Vernachlässigung" propagiert. In der Tat, so Mereschkowski, habe Christus „die Gleichwertigkeit, die Gleichheiligkeit des Geistes und des Leibes behauptet" und „die kommende Kirche sei die Kirche des Heiligen Leibes und des Heiligen Geistes".

Auf die Initiative Mereschkowskis und seiner Frau, Schriftstellerin Zinaida Gippius, gingen auch die Religiös-Philosophischen Versammlungen in St. Petersburg zurück; auf diesen Treffen sollte ein Dialog zwischen der Intelligenzija und der Russisch-Orthodoxen Kirche geführt werden, für den es genügend kontroverse Punkte gab. In veränderter Form wurden diese Versammlungen nach dem Tode K. P. Pobedonoscevs (1827 - 1907) bis 1916 fortgeführt. Die russische Revolution löste in Mereschkowski apokalyptische Vorstellungen aus - die Revolution sei ein religiöses Ereignis. Seit 1921 lebte das Ehepaar in Paris. Mereschkowski wurde 1933 aufgrund seiner Trilogie „Christ und Antichrist" (1901 - 1904), die in klassischer Form das Thema seiner Weltschau verkörpert, für den Literatur-Nobelpreis nominiert.