Disibod, Einsiedler

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Ikone geschrieben von Anastasia Bespalov.

Gedächtnis: 8. Juli

Der hl. Disibod kam um das Jahr 640 als Missionar aus den Klosterschulen Irlands in das Frankenreich. Auf seiner Wanderschaft kam Disibod ins Nahetal zu der in einem Traum – so die Vita – vorbezeichneten Stelle, „wo sein Wanderstab, in die Erde gesteckt, grünte, wo eine weiße Hirschkuh einen Quell frischen Wassers aus der Erde scharrte und wo sich zwei Flüsse vereinigen.“ Disibod fand diese Stelle am Zusammenfluss von Nahe und Glan bei Odernheim. Auf dem dort liegenden Berg befand sich schon in keltischer Zeit ein Heiligtum. Am Fuße des Berges in der Nähe der gefundenen Quelle bauten Disibod und seine Gefährten eine Hütte; als Folge ihres apostolischen Einsatzes entstand bald eine Taufkapelle. Disibod starb im Jahre 700 mit 81 Jahren; sein Grab wurde zur Pilgerstätte, an der viele Wunder geschahen. Nach Disibods Tod wurden auf dem Berg eine Kirche und eine klosterähnliche Anlage errichtet, sie zählt zu den ältesten im Mainzer Sprengel. 745 besuchte Bonifatius als Bischof von Mainz das Grab des Missionars und überführte die Gebeine Disibods unter den Altar der Klosterkirche. Erzbischof Willigis von Mainz errichtete dort ein Kanonikerstift, das später wieder in ein Kloster umgewandelt wurde.