Dios der Wundertäter, Abt in Konstantinopel

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Gedenktag am 19. Juli

Der heilige Dios wurde Ende des 4. Jahrhunderts in Antiochia in eine fromme christliche Familie hineingeboren. Von klein auf war er bekannt für sein Mäßigung. Er aß nur sehr kleine Portionen und auch nicht jeden Tag, und sein Fleisch war ausgezehrt von Nachtwachen und unaufhörlichen Gebeten. Dafür gewährte ihm der Herr Leidenschaftslosigkeit und die Gabe des Wunderwirkens.

In einer Vision hieß ihn der Herr nach Konstantinopel zu gehen und dort Ihm und dem Volk zu dienen. Der Heilige Dios ließ sich jenseits der Stadt an einem verlassenen und allgemein gefürchteten Ort nieder. Tapfer kämpfte er mit den bösen Geistern, die ihn von dort vertreiben wollten. Der Herr erhörte die Gebete Seines Heiligen: sein Stock schlug Wurzeln, begann zu wachsen und verwandelte sich mit der Zeit in eine riesige Eiche, die noch lange nach dem Tod des hl. Dios bestand.

Die Umwohnenden begannen, den Heiligen um Rat und Führung sowie um Heilung von Krankheiten des Leibes und der Seele aufzusuchen. Der hl. Dios behandelte die Gebrechlichen mit Gebeten, und was auch immer ihm dargeboten wurde, verteilte er an die Armen, die Heimatlosen und die Kranken.

Berichte über den hl. Dios erreichten auch Kaiser Theodosius den Jüngeren, und er kam zusammen mit dem Patriarchen Atticus von Konstantinopel (406-425), um sich segnen zu lassen. Der Kaiser wünschte, dass an der Stätte von Dios‘ Wirken ein Kloster erbaut würde, und stellte Mittel zu dessen Errichtung bereit. Der Patriarch ernannte den Mönch zum Priester und machte ihn zum Hegumen. Bald schon versammelten sich zahlreiche Mönchsbrüder um den hl. Dios. Das Kloster benötigte einen Brunnen, und lange gruben sie ohne Erfolg. Durch die Gebete des Mönchs ließ der Herr eine Quelle reinsten Wassers entspringen, die den Brunnen rasch bis zum Rand auffüllte. Einmal erweckte der Mönch durch seine Gebete einen Ertrunkenen, und der Herr wirkte noch viele andere Wunder durch seinen Heiligen.

In sehr hohem Alter wurde der hl. Dios schwer krank. Er verabschiedete sich von seinen Brüdern, empfing die Heiligen Sakramente und legte sich in seiner Klause hin wie ein Toter. Seine Heiligkeit Patriarch Atticus (Gedenktag: Butterwochen-Samstag) kam zum Begräbnisgottesdienst ins Kloster, und auch Patriarch Alexander von Alexandria, der gerade in Konstantinopel weilte. Da erhob sich der heilige Starze plötzlich von seinem Totenbett und sagte: „Der Herr hat mir 15 weiter Jahre gewährt.“ Groß war da die Freude der Brüder.

Der hl. Dios lebte noch weitere 15 Jahre und half allen mit Führung und Rat, heilte die Kranken und kümmerte sich um die Armen und Heimatlosen. Kurz vor seinem Tod erschien ihm ein strahlender Mann in Priesterkluft am Kirchenaltar und verkündete ihm seinen bevorstehenden Tod. Nachdem er dem Herrn für diese Nachricht gedankt hatte, starb der hl. Dios ruhig und wurde in seinem Kloster begraben. Heilige aus Byzanz