Dionysios von Radonesch

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Gedenktag: 12. Mai

David Zobninovskij, wie der Heilige mit bürgerlichem Namen hieß, wurde ungefähr 1570 in der Stadt Rschewa bei Twer geboren. Sechs Jahre war er Priester in der Stadt Staritsa, dann wurde er Mönch und später Vorsteher des dortigen Mariä-Entschlafen-Klosters. Er war in politisch schwerer Zeit einer der engsten Vertrauten von Patriarch Germogen. Seit 1610 stand er dem Dreifaltigkeits-Sergius-Kloster als Archimandrit vor.

In der Zeit der politischen Okkupation richtete er im Kloster Häuser für Kranke, Alte und Obdachlose ein. In den Jahren 1611-1612 verschickte er zusammen mit dem dem Ökonom des Klosters Awraamij Palitzin Rundschreiben, um Geld zur Unterstützung der Befreiung Moskaus zu sammeln. Die mönchische Schule half dem ehrwürdigen Dionysios über alle Schwierigkeiten jener Zeit hinweg; er meisterte die schlimmsten Situationen, weil in seinem Inneren das Licht des Glaubens und der Treue zu den Geboten Christi leuchtete. Das unaufhörliche Gebet führte ihn auf eine hohe Stufe des mönchischen Lebens und verlieh ihm die Gabe der Wunderkraft. Vor den Menschen verbarg er jedoch sein inneres geistliches Leben; er sagte: "Fragt den Mönch nicht nach seinen Taten, weil es für Mönche schlimm wäre, unser Geheimnis der Welt preiszugeben." Zu seiner segensreichen Tätigkeit gehörte auch die Korrektur gottesdienstlicher Bücher. Im Jahre 1619 begann er mit der Berichtigung des gedruckten Euchologion (Trebnik), wobei er sich auf ältere slawische und griechische Ausgaben stützte. Für seine Korrekturen anderer Bücher beschuldigten ihn seine Gegner der Häresie. Er wurde suspendiert, sogar aus der Kirche ausgestoßen und im Neu-Erlöser-Kloster eingesperrt, wo er den Hungertod erleiden sollte. Der Jerusalemer Patriarch Theophan IV. und der aus polnischer Gefangenschaft zurückgekehrte Patriarch Philaret retteten und rehabilitierten den unschuldig Verurteilten.

Der ehrwürdige Dionysios zeichnete sich durch strenge Erfüllung der monastischen Regeln aus; er beteiligte sich zusammen mit den Brüdern im Kloster selbst an allen nötigen Arbeiten und half auch mit bei der Wiederherstellung des Klosters nach den polnischen Überfällen.

Der Lebensbericht und der Kanon des Ehrwürdigen wurden aufgeschrieben von seinen früheren Mitarbeitern Mönch Simeon Asariin und Priester Ioann Nasedka. Am 12. Mai 1633 entschlief er und wurde im heiligen Dreifaltigkeits-Sergius Kloster beigesetzt.

Quelle

http://www.russische-kirche-l.de