Cornelius von Pleskau

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Cornelius von Pleskau.jpg

Gedenktag: 20. Februar

Er wurde 1501 in der Familie des Bojaren Stefan und dessen Frau Maria geboren, erhielt aber seine Erziehung im Pleskauer Höhlen-Kloster, dem er dann auch beitrat. Schon im Alter von 28 Jahren wurde er 1529 Abt des Klosters und konnte die Zahl der Mönche von 15 auf 200 steigern, eine Menge, die auch keiner seiner Nachfolger mehr erreichte. Seine Tätigkeit erstreckte sich aber nicht nur auf den Konvent: vielmehr verbreitete er den orthodoxen Glauben unter der dort wohnenden estnischen und livländischen Bevölkerung, baute ihnen Kirchen, Kranken- und Waisenhäuser und Hospize. Während des Livländischen Verteidigungskrieges gegen die Deutschen Ordensritter 1560 unterstützte Cornelius die russischen Truppen durch seinen moralischen Beistand. Er war auch ein großer Gelehrter, der sein Kloster mit einer soliden Bibliothek ausstattete. Schon 1531 schrieb er selbst dessen Geschichte, erbaute ihm auch zwei Kirchen neu. 1558—65 ließ er das Klo-ster durch eine gewaltige Steinmauer schützen. Nach 41 Jahren des Abtslebens erlitt Cornelius den Martertod, als 1570 Zar Ivan IV. das Kloster beim Feldzug gegen Pleskau heim-suchte und voller Wut dessen Abt zusammen mit seinem Schüler Bassian bei der Begrüßung erschlug, da er in Bassian den ehemaligen Bojaren Muromcev erkannte, einen Jünger des Fürsten Andrej Kurbskij. Sogleich aber bereute der Gestrenge seine Tat, trug en Leichnam selbst in die Kirche und vermachte dem Kloster als Sühne reiche Schenkungen. Der Leichnam Cornelius wurde in der Höhle beigesetzt und 1690 vom Metropoliten Markell von Pleskau und Isborsk in die Mariä-Entschlafen-Hauptkirche übertragen. Am 17. Dezember 1872 wurden die Gebeine in einen neuen Sarkophag gebettet, desgleichen noch einmal 1892. Der Gottesdienst geht wohl auf das Jahr 1690 zurück.
(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987.)