Boris und Gleb, Märtt. und Dulder

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Hll. Märtt. und Dulder BORIS und GLEB.jpg

Gedächtnis: 24. Juli, 2. Mai (Übertragung der Gebeine)

Die beiden heiligen Brüder (mit Taufnamen Roman und David) sind Söhne des Kiewer Großfürsten und Erleuchters der Rus, Wladimir des Heiligen (962-1015) und die ersten von der russischen Kirche kanonisierten Märtyrer. Nach dem Tode Wladimirs brach unter seinen Söhnen der Kampf um die Nachfolge im Großfürstenamt aus, in dessen verlauf Boris, der seit 987-989 das Fürstentum Rostow innehatte, und sein jüngerer Bruder Gleb, der Herr von Murom, nach 1015 von ihrem Halbbruder Swjatopolk hinterlistig umgebracht worden sind.

Um 1100 entstand die Erzählung von ihren Leiden, die sich ebenso wie eine zwischen 1079 und 1085 von Nestor dem Chronisten verfasste Vita auf ältere Aufzeichnungen stützt, die wir auch in der Nestorchronik finden. Hier wird das Brüderpaar als leuchtendes Beispiel bedingungslosen Gehorsams und Vorbild gewaltloser Leidensbereitschaft und christlicher Demut vorgestellt. Die "Leidendulder für die Gerechtigkeit und echten Hörer der Botschaft Christi", wie sie das Festtroparion nennt, wurden, besonders ab dem 12. Jahrhundert durch zahlreiche Kirchenbauten geehrt, während der älteste Gottesdiensttext wohl schon auf den Metropoliten Ioann I. (1008-35) zurückgeht. Schon in der vormongolischen Zeit wurden sie außer an dem genannten gemeinsamen Festtag auch noch am Tage der Translation (2. Mai) und ihren jeweiligen Todestagen kommemoriert. (© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 84 - 91).

Quelle: www.russische-kirche-l.de