Benutzer:Christian/Ekklesiologie: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter ''Ecclesia'' versteht bereits das Neue Testament nicht nur eine einzelne Gemeinde, sondern auch die Gemeinschaft aller Gemeinden, also das, was wir heute als [[Kirche]] verstehen. Hieraus entwickelte sich der Begriff der '''Ekklesiologie''' als '''die theologische Lehre von der christlichen Kirche'''.
Unter ''Ecclesia'' versteht bereits das Neue Testament nicht nur eine einzelne Gemeinde, sondern auch die Gemeinschaft aller Gemeinden, also das, was wir heute als [[Kirche]] verstehen. Hieraus entwickelte sich der Begriff der '''Ekklesiologie''' als '''die theologische Lehre von der christlichen Kirche'''.


Die christliche Gemeinde wird im griechischen Text des Neuen Testaments mit ἐκκλησία ''ekklēsía'' (wörtlich: „die [von Gott aus der Welt] her[aus]gerufene [Versammlung]“, latinisiert ''Ecclesia'') bezeichnet. Sie versteht sich als die dem Gottesvolk Israel entsprungene eschatologische Heilsgemeinde zur Erneuerung des Gottesvolkes aus der Gewissheit der Endzeit nach der Auferstehung Christi. Demzufolge finden wir sie im Neuen Testament auch unter der Bezeichnung „Gemeinde Gottes“ (ἐκκλησία τοῦ θεοῦ/ ekklesia tou theou), womit die ersten Christen ganz bewusst an die hebräische „Volksgemeinde Gottes“ (קהל יהוה, qehal jhwh) anknüpften, um diese weiterzuführen. Das Volk Israel wurde in alttestamentlicher Zeit aus Ägypten herausgerufen und bezeichnet sich seither als die (von Gott herausgerufene) „Gemeinde Israel“. Während die Juden Pascha zu dem Gedenken der Herausrufung durch Gott aus Ägypten feiern, knüpfen die Christen mit der Feier von Ostern sogar terminlich an diese Tradition weiter an. Der Unterschied wird aber bereits im ersten Glaubenbekenntnis deutlich. Die Juden benutzen hier die im Buch Exodus überlieferte Form: „Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ (Exodus Kapitel 20 die Verse 1 bis 3 in der Lutherbibel von 1984). Da sich die Christen nicht aus Ägypten heraus, sondern durch Christus aus der ganzen Welt herausgerufen verstehen, haben sie demzufolge ihr erstes Gebot verkürzt.
Die christliche Gemeinde wird im griechischen Text des Neuen Testaments mit ἐκκλησία ''ekklēsía'' (wörtlich: „die [von Gott aus der Welt] her[aus]gerufene [Versammlung]“, latinisiert ''Ecclesia'') bezeichnet. Sie versteht sich als die dem Gottesvolk Israel entsprungene eschatologische Heilsgemeinde zur Erneuerung des Gottesvolkes aus der Gewissheit der Endzeit nach der Auferstehung Christi. Demzufolge finden wir sie im Neuen Testament auch unter der Bezeichnung „Gemeinde Gottes“ (ἐκκλησία τοῦ θεοῦ/ ekklesia tou theou), womit die ersten Christen ganz bewusst an die hebräische „Volksgemeinde Gottes“ (קהל יהוה, qehal jhwh) anknüpften, um diese weiterzuführen.  
 
Das Volk Israel wurde in alttestamentlicher Zeit aus Ägypten herausgerufen und bezeichnet sich seither als die (von Gott herausgerufene) „Gemeinde Israel“. Während die Juden Pascha zu dem Gedenken der Herausrufung durch Gott aus Ägypten feiern, knüpfen die Christen mit der Feier von Ostern sogar terminlich an diese Tradition weiter an. Der Unterschied wird aber bereits im ersten Glaubenbekenntnis deutlich. Die Juden benutzen hier die im Buch Exodus überlieferte Form: „Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ (Exodus Kapitel 20 die Verse 1 bis 3 in der Lutherbibel von 1984). Da sich die Christen nicht aus Ägypten heraus, sondern durch Christus aus der ganzen Welt herausgerufen verstehen, haben sie demzufolge ihr erstes Gebot verkürzt.

Version vom 16. Juli 2015, 12:52 Uhr

Unter Ecclesia versteht bereits das Neue Testament nicht nur eine einzelne Gemeinde, sondern auch die Gemeinschaft aller Gemeinden, also das, was wir heute als Kirche verstehen. Hieraus entwickelte sich der Begriff der Ekklesiologie als die theologische Lehre von der christlichen Kirche.

Die christliche Gemeinde wird im griechischen Text des Neuen Testaments mit ἐκκλησία ekklēsía (wörtlich: „die [von Gott aus der Welt] her[aus]gerufene [Versammlung]“, latinisiert Ecclesia) bezeichnet. Sie versteht sich als die dem Gottesvolk Israel entsprungene eschatologische Heilsgemeinde zur Erneuerung des Gottesvolkes aus der Gewissheit der Endzeit nach der Auferstehung Christi. Demzufolge finden wir sie im Neuen Testament auch unter der Bezeichnung „Gemeinde Gottes“ (ἐκκλησία τοῦ θεοῦ/ ekklesia tou theou), womit die ersten Christen ganz bewusst an die hebräische „Volksgemeinde Gottes“ (קהל יהוה, qehal jhwh) anknüpften, um diese weiterzuführen.

Das Volk Israel wurde in alttestamentlicher Zeit aus Ägypten herausgerufen und bezeichnet sich seither als die (von Gott herausgerufene) „Gemeinde Israel“. Während die Juden Pascha zu dem Gedenken der Herausrufung durch Gott aus Ägypten feiern, knüpfen die Christen mit der Feier von Ostern sogar terminlich an diese Tradition weiter an. Der Unterschied wird aber bereits im ersten Glaubenbekenntnis deutlich. Die Juden benutzen hier die im Buch Exodus überlieferte Form: „Und Gott redete alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ (Exodus Kapitel 20 die Verse 1 bis 3 in der Lutherbibel von 1984). Da sich die Christen nicht aus Ägypten heraus, sondern durch Christus aus der ganzen Welt herausgerufen verstehen, haben sie demzufolge ihr erstes Gebot verkürzt.