Basilios der Große
Gedächtnis: 1. Januar, 30. Januar (Synaxis der hll. Drei Hierarchen)
Der Hl. Basilios (auch Basilius von Caesarea, manchmal auch Basilius, Bassilios, Wassilios, russ. Wassili genannt - † 379) war Erzbischof von Kappadokien, christlicher Aufklärer, Asket, kirchlicher Schriftsteller, Theologe und einer der bedeutendsten Kirchenlehrer.
Er wurde um 330 in Caesarea in Kappadokien (dem heutigen Kayseri in der Türkei), geboren. Er war der Bruder des Hl. Gregor von Nyssa und der Hl. Makrina, Sohn einer angesehenen und frommen Familie. Seine Berufslaufbahn begann er um 356 als Lehrer für Rhetorik in seiner Heimatstadt. Auf Pilgerreisen zu Klöstern in Ägypten, Palästina und Mesopotamien lernte er das Kloster- und Einsiedlerleben kennen. Er verschenkte sein Vermögen und zog sich mit seinem Freund und Lehrer an der Universität von Athen, dem Hl. Gregor d. Theologen (Gregor von Nazianz d. Jüngere), in die Einöde in der Gegend von Caesarea in Zentralanatolien zurück, wo er bald schon weitere Gefährten um sich sammelte.
Der Hl. Basilios erstellte die Regeln für das Mönchsleben der Orthodoxen Kirche mit den Säulen Gehorsam, Gebet und Arbeit. Scharf wandte er sich gegen die Simonie. Anfang des 6. Jahrhunderts dienten Basilios' Ordensregeln dem Ehrw. Benedikt von Nursia als Vorlage für sein Regelwerk. Im Jahre 364 wurde der Hl. Basilios zum Priester geweiht. Sein engagierter Kampf gegen die Irrlehren des Arianismus machte ihn zum erfolgreichen Lehrer der Christen. Er veröffentlichte zahlreiche Werke, darunter drei gegen den arianischen Führer Eunomius gerichtete Bücher; ferner die dogmatische Abhandlung "De Spiritu Sancto" ("Über den Heiligen Geist") und die "Moralia", eine Sammlung asketischer Sittenregeln. Aus seiner Feder stammt auch die bekannte "Liturgie des Heiligen Basilios", die in orthodoxen Gottesdiensten noch heute Verwendung findet.
Im Jahre 370 wurde der Hl. Basilios als rechte Hand des Bischofs Eusebius in seine Heimatstadt gerufen und zu dessen Nachfolger als Erzbischof von Kappadokien geweiht. Der Heilige wurde damit Vorgesetzter von 50 Bischöfen. Kaiser Valens war Anhänger des Arianismus, und es gab große Konflikte, aber Basilios blieb standhaft, was den Kaiser so beeindruckte, dass er dem Metropoliten schließlich eine große Schenkung zueignete. Mit diesen Mitteln gründete Basilios die geistliche Stadt "Basilias", die aus Kranken- und Armenhäusern bestand und ein Aussätzigenasyl unterhielt. Die Christen seien berufen, den Staat zu durchleuchten, lehrte Basilios.
Der Überlieferung nach wandte sich eine junge Frau an den Hl. Basilios, deren Mann sich mit dem Teufel eingelassen hatte. Der junge Man verschrieb sich dem Teufel, um eine Jungfrau gewinnen zu können, und der Teufel bewirkte, dass ihr Vater in die Verbindung einwilligte. Erst nach der Heirat erfuhr die junge Frau, dass ihr Mann sich mit dem Teufel eingelassen hatte. Sie wandte sich an den Hl. Basilios und erreichte, dass ihr Mann sich zum bekehrenden Gebet einschließen ließ, während auch der Heilige für ihn betete. Aber erst nach einem großem Kirchengebet gelang dem Hl. Basilios der Sieg: der Teufel gab den Ehevertrag heraus und ließ ihn auf den Altar fallen. Der Hl. Basilios ergriff, zerriss und verbrannte ihn.
Der Heilige starb nach längerer Krankheit am 1. Januar 379 in Caesarea, im Alter von 49 Jahren. Der Hl. Basilios selbst, sein Bruder Gregor von Nyssa und sein Freund Gregor der Theologe werden gemeinhin "die großen Kappadokier" genannt. Der Hl. Basilios gilt der West- wie der Ostkirche als Kirchenvater.
Quelle: Kirchenkalender