Anaphora: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Anaphora''' (griech. Αναφορά „Erhebung“, lat. repetitio) ist das [[Eucharistie|eucharistische]] Hochgebet, das die [[Anamnese]], die [[Darbringung]] und die [[Epiklese]] enthält.
Die '''Anaphora''' (griech. Αναφορά „Erhebung“, lat. repetitio) ist das [[Eucharistie|eucharistische]] Hochgebet, das die [[Anamnese]], die [[Darbringung]] und den Höhepunkt, die [[Epiklese]] enthält.
"Nicht das Aussprechen der [[Einsetzungsworte]], wie im lateinischen Christentum, sondern die ganze Anaphora mit der Epiklese als Zielpunkt ist unerläßlich für den orthodoxen Glauben an die Präsenz von Leib und Blut Christi in den Abbildern [[Brot und Wein]]. Es geht also nicht um die Alternative, ob die [[Wandlung]] beim Sprechen der Einsetzungsworte oder beim Sprechen der Epiklese geschehe."<ref>Vgl. auch zum Folgenden: Sergius Heitz: ''Christus in euch.'' Göttingen 1994, S. 126f.</ref> Vr. [[Sergius Heitz]] verwirft diese Fragestellung als inadäquaten [[Scholastik|Scholastizismus]]. Das Hochgebet wird als unteilbares Ganzes betrachtet, das das Geheimnis ([[Mysterium]]) der Verwandlung von Brot und Wein bewirkt, aber nicht bloßstellt.
Während der ganzen Anaphora steht der [[Zelebrant]] nicht vor dem Volk an Christi statt ([[versus populum]]) sondern als Bittender und Repräsentant des Volkes vor Gott (nach Osten gewandt).
Es sind verschiedene Hochgebete bekannt, z. B. die [[Basilius-Anaphora]], die [[Jakobus-Anaphora]] oder die [[Chrysostomus-Anaphora]].


 
==Einzelnachweise==
"In der orthodoxen und den orientalisch-orthodoxen Kirchen sind eucharistische Liturgien mit verschiedenen Hochgebeten, z. B. der Basilius-Anaphora, ab dem 4. und 5. Jahrhundert bekannt. Das Hochgebet in der ostkirchlichen Liturgie hat auch die obige Grundstruktur, mit dem Unterschied, dass es keine gespaltene Epiklese, sondern nur eine Epiklese (die die Wandlungs- und Kommunionepiklese zusammenfasst) nach der Anamnese kennt und oftmals ausführlicher und variantenreicher ist als die des katholischen Westens.
<references />
Die Anaphora der Chrysostosmosliturgie wie der Basileiosliturgie hat den folgenden Aufbau.[3] Der Aufforderung zu ehrfürchtigem Stehen folgt der Einleitungsdialog zwischen Zelebrant und Gläubigen. Anschließend singt der Zelebrant das der römischen Präfation entsprechende Anaphoragebet „Würdig ist es und gerecht …“, das mit dem „Heilig, heilig, heilig“ (also mit dem Sanctus wie in der römischen Liturgie, nicht dem Trishaghion) endet. Darauf folgt die Anamnese mit den abschließenden Amen. Ihr schließt sich die Darbringung der geheiligten Gaben an mit dem Gebet „Eingedenk also dieses erlösenden Gebotes … bringen wir dir dar das Deine von dem Deinigen ….“ Nun folgt die Epiklese mit den Bitten um die Geistsendung zur Verwandlung des Brotes und dessen, „was in diesem Kelche ist“, zu Leib und Blut Christi. Nach dem dreimaligen Amen wird in der Anamnese der Heiligen, der Gottesgebärerin, der Verstorbenen und der Lebenden gedacht. Mit der Doxologie wird dieser Teil beschlossen.
Die ostsyrische Anaphora der Apostel Addai und Mari ist ohne Einsetzungsbericht überliefert. Ein bestimmter Augenblick oder eine einzelne Formel für die Wandlung der Gaben ist nicht definiert, das Hochgebet wird als unteilbares Ganzes betrachtet, das das Geheimnis der Verwandlung von Brot und Wein bewirkt. Jedoch gilt die Epiklese, die Bitte um die Mitwirkung des Heiligen Geistes, als unverzichtbar." WPD


* https://de.wikipedia.org/wiki/Hochgebet
* https://de.wikipedia.org/wiki/Hochgebet

Version vom 30. März 2017, 23:27 Uhr

Die Anaphora (griech. Αναφορά „Erhebung“, lat. repetitio) ist das eucharistische Hochgebet, das die Anamnese, die Darbringung und den Höhepunkt, die Epiklese enthält. "Nicht das Aussprechen der Einsetzungsworte, wie im lateinischen Christentum, sondern die ganze Anaphora mit der Epiklese als Zielpunkt ist unerläßlich für den orthodoxen Glauben an die Präsenz von Leib und Blut Christi in den Abbildern Brot und Wein. Es geht also nicht um die Alternative, ob die Wandlung beim Sprechen der Einsetzungsworte oder beim Sprechen der Epiklese geschehe."<ref>Vgl. auch zum Folgenden: Sergius Heitz: Christus in euch. Göttingen 1994, S. 126f.</ref> Vr. Sergius Heitz verwirft diese Fragestellung als inadäquaten Scholastizismus. Das Hochgebet wird als unteilbares Ganzes betrachtet, das das Geheimnis (Mysterium) der Verwandlung von Brot und Wein bewirkt, aber nicht bloßstellt. Während der ganzen Anaphora steht der Zelebrant nicht vor dem Volk an Christi statt (versus populum) sondern als Bittender und Repräsentant des Volkes vor Gott (nach Osten gewandt). Es sind verschiedene Hochgebete bekannt, z. B. die Basilius-Anaphora, die Jakobus-Anaphora oder die Chrysostomus-Anaphora.

Einzelnachweise

<references />