Ana, Mutter des hl. Basilius von Ostrog
Gedächtnis: 30. April
Die heilige Ana, auch Anastasija Jovanović genannt, wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts im Dorf Mrkonjići im Popovo Polje bei Trebinje geboren, in der heutigen Republika Srpska (Bosnien-Herzegowina), unweit der Grenze zu Montenegro. Sie war die Mutter des heiligen Basilius von Ostrog, eines der größten Wundertäter der Serbisch-Orthodoxen Kirche. Aus einer gottesfürchtigen Familie stammend, wuchs sie in einer ländlichen Umgebung auf, in der der orthodoxe Glaube und die kirchliche Tradition fest verankert waren. Schon in jungen Jahren zeichnete sie sich durch Demut, Gebetseifer und Hilfsbereitschaft aus.
Als Ehefrau von Petar Jovanović führte sie ein schlichtes, arbeitsames und frommes Leben. Sie war eine Frau tiefen Glaubens, die ihre Familie im Geiste der Gottesfurcht und Nächstenliebe leitete. Ihr Haus war ein Ort des Gebets und der Gastfreundschaft, in dem christliche Werte selbstverständlich gelebt wurden. Sie erzog ihren Sohn Stojan, den späteren heiligen Basilius, von frühester Kindheit an in der Liebe zu Gott, zur Kirche und zu den Sakramenten. Durch ihre Weisheit, Strenge in geistlichen Dingen und ihr mütterliches Beispiel legte sie das Fundament für seine spätere Berufung zum Mönchtum und seine Heiligkeit.
Die Überlieferung bewahrt das Andenken an sie als gerechte Mutter, die nicht nur ihr eigenes Leben Christus weihte, sondern auch mit Gebet und Opferbereitschaft das geistliche Wachstum ihres Sohnes unterstützte. Ihre stille Heiligkeit wurde in der Umgebung hoch geachtet, und viele suchten ihren Rat und ihr Gebet.
Am 8. Mai 2023 wurden in ihrem Geburtsort Mrkonjići ihre heiligen Reliquien aufgefunden. Dieses Ereignis löste große Freude bei den Gläubigen aus und erneuerte die Verehrung für die gerechte Mutter des heiligen Basilius. Zahlreiche Pilger begannen, den Ort aufzusuchen, um an ihrem Grab zu beten und ihre Fürsprache zu erbitten.
Im Mai 2025 wurde sie auf Beschluss des Heiligen Bischofskonzils der Serbisch-Orthodoxen Kirche in die Schar der Heiligen aufgenommen. Die Verherrlichung wurde in ihrer Heimat Herzegowina und in der gesamten Kirche mit großer Freude aufgenommen, da sie als Vorbild christlicher Mutterschaft gilt, deren Gebet, Beispiel und Erziehung wesentlich zur geistlichen Größe ihres Sohnes beitrugen.
Quellen:
- Srpska Pravoslavna Crkva – „Sveta i blažena Ana, majka Svetog Vasilija Ostroškog“ (serbisch)
- Svetigora – „Na Saboru SPC kanonizovana sveta blažena Ana, majka Svetog Vasilija Ostroškog“ (serbisch)
Gebete
Troparion (4. Ton)
Von Gott mit einer Gabe erfreut, atmetest du den heiligen Glauben und lebtest in Tugenden und asketischen Mühen. Du sehntest dich danach, Christus, dem Menschenliebenden, zu gefallen, indem du dein gesegnetes Kind aufzogst und ihn im orthodoxen Glauben unterwiesest. Darum verherrlichte dich Gott, o Anastasia, heilige Mutter aus Herzegowina; und du, die du Freimütigkeit vor dem Herrn hast, bitte, dass unser orthodoxes Volk gerettet werde.
Kondakion (8. Ton)
Du hast dich Christus, dem Herrn, als ein Gefäß der Demut erwiesen und dich Seinem Willen übergeben. Mit Freude eiltest du, das Werk Gottes zu tun, indem du dein heiliges Kind für den Dienst an Gott erzogst. Du beeiltest dich, dem Herrn zu dienen, indem du auf die Mutter Gottes vertrautest. Du hast dich der himmlischen Herrlichkeit würdig erwiesen und Gott bis zum Ende treu gedient. Freue dich, selige Anastasia, Mutter des Wundertäters von Ostrog.