Ambrosios von Optina

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Hl. Hieroschemamönch Ambrosios

Gedenktag: 27. Juni, 10. Oktober, 11. Oktober (Synaxis der Optina-Starzen)

Als sechstes von acht Kindern hatte der spätere Starez Ambrosios (Amwrossij) ein lebhaftes und leutseliges Gemüt, was seinen sprituellen Ambitionen entgegenstand; aber eine ernsthafte Erkrankung half ihm dabei, seinen inneren Kampf zu entscheiden.

Er kam 1839 nach Optina, als das Kloster in vollster Blüte stand. Unter der Anleitung von Leonid und später Makarius, der ihn zu seinem Zellenwart erwählte, machte er schnell geistliche Fortschritte und wurde nach nur drei Jahren Mönch und weitere drei Jahre später Hieromönch.

Eine Krankheit zwang ihn, sich jahrelang abzusondern, was es ihm aber ermöglichte, sich ganz auf das Jesusgebet und die Erfahrung des Hesychasmus, die Schweigsamkeit in Gott, zu konzentrieren. Obwohl er für den Rest seines Lebens an einer schwachen Konstitution litt, scheute er doch keinerlei Mühen, vor allem bei seiner Mithilfe bei der Übersetzung der Heiligen Väter durch Starez Makarius sowie dessen Schriftverkehr und Pilgerberatung, später auch als Starez eigenen Rechts - um der Liebe willen, die alles erträgt.

Nach dem Tod des Makarius übernahm Ambrosius die Stellung des Hauptbeichtvater von Optina und leistete diesen Dienst 30 Jahre lang. Zahllose Pilger kamen zu seiner Zelle, und selbst wenn er völlig erschöpft war und sie im Bett liegend empfangen musste, wies er doch niemals jemanden ab, der seelischen Beistand brauchte. Die Menschen hatten keine Geheimnisse vor ihm; seine Hellsichtigkeit ist vielfach bezeugt. Seine Ratschläge waren immer persönlich, und kein Anliegen erachtete er als zu gering.

Dostojewski sah in ihm ein lebendes Beispiel für einen idealen Christen, und Nektarius nannte ihn “einen irdischen Engel und einen himmlischen Menschen”. Tatsächlich wurde er mehr als einmal von einem himmlischen Licht umstrahlt, Zeichen seiner Verklärung und Einwohnerschaft im Paradies.