Alexander Schmemann

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Protopresbyter Alexander Schmemann

Protopresbyter Alexander Schmemann (* 13. September 1921; † 13. Dezember 1983) war ein bekannter orthodoxer Priester, Theologe und Schriftsteller.

Leben

Alexander Schmemann wurde in Estland als Kind russischer Emigranten geboren. Seine Familie zog später nach Frankreich, wo er ein Universitätsstudium aufnahm. 1943 heiratete er Juliana Osorguine und 1946 schloss er sein Studium der Theologie am Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge in Paris und wurde zum Priester geweiht.

Von 1946 bis 1951 lehrte Vater Alexander Kirchengeschichte am Institut de Théologie Orthodoxe Saint-Serge. Dann wurde er ans St. Vladimir's Seminary in New York berufen, wo er seit 1951 lehrte. Als das Seminar 1962 an seinen heutigen Campus in Crestwood, New York umzog, erhielt Vater Alexander den Posten des Dekans, den er bis zu seinem Tod innehatte. Er wirkte auch als außerordentlicher Professor an der Columbia University, an der New York University, am Union Theological Seminary und am General Theological Seminary in New York. Sein Schwerpunktthema am St. Vladimir's Seminary war die Liturgische Theologie, die sich mit der liturgischen Tradition der Kirche als Ausdruck des christlichen Glaubens beschäftigt.

Vater Alexander erhielt den höchsten Ehrentitel für einen verheirateten orthodoxen Priester: Protopresbyter (der in manchen orthodoxen Kirchen dem Erzpriester entspricht, jedoch in der Russischen Orthodoxen Kirche, der Vater Alexander angehörte, einen anderen Rang bezeichnet). Er war auch Ehrendoktor der Butler University, des General Theological Seminary, des Lafayette College, des Iona College und der Holy Cross Greek Orthodox School of Theology.

1962 bis 1965 war er offizieller orthodoxer Beobachter beim Zweiten Vatikanischen Konzil der Römisch-Katholischen Kirche. 1970 war er bei der Gründung der Amerikanischen Orthodoxen Kirche aktiv, die damals offiziell von der Russischen Orthodoxen Kirche unabhänig wurde, obwohl ihre Autokephalie noch immer nicht allgemein anerkannt ist.

Seine Predigten wurden 30 Jahre lang über Radio Liberty auf Russisch ausgestrahlt und hatten auch in der Sowjetunion zahlreiche Zuhörer, darunter Alexander Solzhenitsyn, mit dem er sich nach dessen Emigration in den Westen anfreundete.

Vater Alexander schrieb und veröffentlichte viele Bücher und Artikel. For the Life of the World, eine allgemeinverständliche Abhandlung über den christlichen Glauben und dieser sich in der Liturgie widerspiegelt, wurde in elf Sprachen übersetzt. Entstanden 1963 als Studienführer für die National Student Christian Federation, gab es davon auch einen anonym (also im illegalen Selbstverlag) herausgegebenen Samisdat in der Sowjetunion. The Eucharist wurde kurz vor seinem Tod fertiggestellt. Wie verschiedene andere Sammlungen seiner Werke wurde er posthum veröffentlicht.


Werke

  • Great Lent: Journey to Pascha (1969)
  • For the Life of the World: Sacraments and Orthodoxy (1970)
  • Liturgy and Life: Christian Development Through Liturgical Experience (1974)
  • Of Water and the Spirit: A Liturgical Study of Baptism (1974)
  • Introduction to Liturgical Theology (1975)
  • The Historical Road of Eastern Othodoxy (1977)
  • Ultimate Questions: An Anthology of Modern Russian Religious Thought (1977)
  • Church, World, Mission: Reflections on Orthodoxy in the West (1979)
  • The Eucharist: Sacrament of the Kingdom (1988)
  • Celebration of Faith: I Believe... (1991)
  • Celebration of Faith: The Church Year (1994)
  • Celebration of Faith: The Virgin Mary (1995)
  • The Journals of Father Alexander Schmemann 1973-1983 (2000)