Theodor, hl. Fürst von Smolensk u. Jaroslawl, u. seine Söhne David u. Konstantin

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Hl. Theodor, Fürst von Smolensk und Jaroslavl und seine Söhne David und Konstantin

Gedächtnis: 19. September

Als Sohn des rechtgläubigen Fürsten Rostislav Mstislavitsch (gest. 1168, Fest: 14. März) von Smolensk, wurde Theodor, der später den Beinamen „der Schwarze" erhielt, ca. 1237, im Jahr des Mongolenansturms, geboren. Nach dem Tode seines Vaters erhielt er als jüngster Sohn das Erbe von Moschajsk. 1260 heiratete Theodor Marija Wasiljewna, die Tochter des rechtgläubigen Fürsten Basilios (Wassilij) Jaroslawitsch (gest. 1249, Fest: 3. Juli) und wurde Fürst von Jaroslawl. Ihnen wurde ein Sohn Michail geboren. Bald aber verwitwete Theodor und heiratete in zweiter Ehe die Tochter des Tatarenkhans der Goldenen Horde Mengu-Temir, die in der Taufe den Namen Anna erhielt. Schon 1261 war ja auf Bemühen des hl. Alexander von der Newa und des Metropoliten Kyrillos III. in Saraj, der Hauptstadt der Tataren, vom Ökumenischen Patriarchen Joannes Bekkos (1275—1282) ein Bistum errichtet worden. Theodor und seiner Frau wurden als Söhne David und Konstantin geboren. Theodor lebte bis 1290 bei den Tataren, wo er etliche Kirchen errichten ließ, dann kehrte er nach Jaroslawl zurück, da sein ältester Sohn Michail gestorben war. Nur mit Mühe gelang es, einen Bruderkrieg zu vermeiden, da bei der Fürstenversammlung von 1296 die Bischöfe von Vladimir, Simeon, und Saraj, Izmail, Frieden stiften konnten. Bald aber nahte das Ende des irdischen Lebens: Theodor nahm noch das Schema, bat schon sterbend vor allem Volk um Verzeihung und verschied um zwei Uhr nachts während der Lesung des Kathismas am 19. September 1300. Nach ihm regierte sein Sohn David, der 1321 verstarb. Das Todesjahr des anderen Sohnes, Konstantin, ist un-bekannt, doch starb er vor David.

Die örtliche Verehrung der Fürsten begann bald nach ihrem Tode. Am 5. März 1463 fand die feierliche Erhebung der Gebeine der drei Heiligen statt, die in einem Grabe beigesetzt waren: der sie weit an Körpergröße überragende Vater in der Mitte, die kleineren Söhne zu seinen Seiten, so wie es viele ihrer Ikonen zeigen. Mit dem Segen des Moskauer Metropoliten Philipp I. schrieb damals der Priestermönch des Erlöser-Klosters in Jaroslawl, Antonij, die Vita des Fürsten Theodor des Schwarzen. Die allgemeine Verehrung beginnt Mitte des 16. Jh.s, wobei interessanterweise viele Volkslieder religiösen Inhalts sich auf den Fürsten Theodor beziehen, die besonders seine Sorge für den Bau und die Ausstattung der Kirchen rühmen.


(© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987).