https://orthpedia.de/api.php?action=feedcontributions&user=Nassos&feedformat=atomOrthpedia - Benutzerbeiträge [de]2024-03-28T08:33:38ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.39.3https://orthpedia.de/index.php?title=Apostelfasten&diff=6196Apostelfasten2010-05-30T22:47:09Z<p>Nassos: </p>
<hr />
<div>'''1. Allgemeines zum Apostelfasten'''<br />
<br />
Das Apostelfasten wird so genannt, weil es zwei apostolischen Feiertagen vorausläuft: das Gedenken der Protokoryphäen Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni und der Zusammenkunft (gr: synaxis, rus: sobor, Kommemoration/Zusammenschau) der Zwölf Apostel am 30. Juni.<br />
<br />
Mit der Synaxis der Heiligen Apostel meinen wir die Zusammenkunft aller Gläubigen zum Empfang der Hl. Kommunion zu Ehren aller Zwölf Apostel, deren Gedenken unsere Kirche auch noch an jeweils unterschiedlichen Tagen feiert.<br />
<br />
'''2. Dauer'''<br />
<br />
Die zeitliche Dauer dieser Fastenzeit ist nicht fest, denn ihr Anfang hängt vom beweglichen Osterfest ab.<br />
Am Montag nach dem Sonntag des Festes Aller Heiligen und endet stets am 28. Juni, Vortag des Gedenktages der Hll. Apostel Petrus und Paulus.<br />
Nach dem alten Kalender kann die Fastenszeit dann bis zu 42 Tagen dauern, wenn Ostern auf den 22. März fällt.<br />
Nach dem neuen Kalender (Mischkalender) dauert die Fastenzeit nie länger als 30 Tage. Machmal gar, wenn der Sonntag Aller Heiligen nach dem 27. Juni ist - das geschieht, wenn Ostern zwischen dem 5. und dem 8. Mai stattfindet - dann gibt es überhaupt kein Fasten.<br />
<br />
'''3. Historisches'''<br />
<br />
Die Existenz dieser Fastenszeit wird schon sehr früh bezeugt, so zum Beispiel vom Hl. Athanasios dem Großen und in den Apostolischen Kanones: "Nach dem Feiern der Pentekoste (Pfingsten) feiert eine Woche und nach dieser fastet eine. Es ist recht ... so fastet nach der Feier".<br />
In der Woche nach Pfingsten plaziert auch der Große Athanasios die Fastenszeit.<br />
<br />
Aus diesen Zeugnissen geht hervor, dass schon lange bevor die Feier der Hll. Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni festgelegt worden war (der Feiertag wurde in Konstantinopel im 5. Jahrhundert von Rom übernommen), dauerte die Fastenzeit sieben Tage und verband sich mit Pfingsten denn nach Pfingsten begannen die Apostel ihr Werk, nachdem sie fasteten und beteten, gemäß Apg 13, 3: "Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen". Aus diesem Grund wurde die Fastenszeit Apostelfasten genannt.<br />
Als dann später der Apostelfeiertag festgelegt wurde, wurde die Fastenzeit auf den 29. Juni verlängert und als Vorbereitungszeit auf diesen Tag angesehen.<br />
In diesem Sinn versteht die o.g. Zeugnisse auch der Hl. Nikodemos der Hagiorit, als er den 69. Apostolischen Kanon deutet.<br />
Bezüglich des Apostelfastens werden auch Anastasios Sinaitis genannt, der Hl. Gregor der Studit, der Hl. Nikiphoros der Bekenner und Patriarch von Konstantinopel sowie Theodor Balsamon.<br />
<br />
'''4. Wie wird das Apostelfasten durchgeführt?'''<br />
<br />
Es sei zunächst angeführt, dass vor dem Apostelfasten nach dem o.g. Apostolischen Kanon die Woche ab Pfingstsonntag bis zum Sonntag Aller Heiligen (also am darauffolgenden Sonntag) keinerlei Fasten vorgesehen ist, auch nicht am Mittwoch und am Freitag - zu Ehren der Herabkunft des Hl. Geistes auf die Hll. Apostel.<br />
<br />
Nach dieser Feierphase beginnt die Fastensphase.<br />
<br />
In dieser Phase ist es erlaubt Fisch zu essen, während wir auf Fleisch, Milchprodukte und Eier verzichten. <br />
Fisch essen wir, sofern wir natürlich wollen, an allen Tagen ausgenommen Mittwoch und Freitag, wo wir strenges Fasten einhalten.<br />
<br />
In den Fastenregeln der russisch-orthodoxen Kirche ist sogar der Verzicht auf Fisch vorgesehen.<br />
<br />
Das selbe gilt - also strenges Fasten - auch am Vortag des Gedenkens, außer der Vortag fällt auf einen Samstag oder Sonntag.<br />
Ebenfalls essen wir Fisch am Gedenktag der Geburt des Hl. Johannes des Täufers, am 24. Juni, egal was für ein Wochentag es ist.<br />
Wenn der Gedenktag der Hll. Apostel Petrus und Paulus (29. Juni) auf einen Mittwoch oder Freitag fällt, dann essen wir nur Fisch (ansonsten alles).<br />
<br />
Quelle: "Das Fasten der Kirche".<br />
<br />
[[Kategorie:Fasten]]</div>Nassoshttps://orthpedia.de/index.php?title=Weihnachtsfasten&diff=6195Weihnachtsfasten2010-05-30T22:44:40Z<p>Nassos: </p>
<hr />
<div>'''Zum Weihnachtsfasten: Dauer, Historisches und Fastenregeln'''<br />
<br />
Die zweitlängste Fastenzeit nach dem Osterfasten ist das Fasten zu Weihnachten. Sie währt auch 40 Tage, ist aber nicht so streng wie das Osterfasten. Sie fängt am 15. November an und endet am 24. Dezember.<br />
<br />
2. Die Feier zur Fleischwerdung unseres Herrn Jesus Christus bildet zweitgrößte Despotische Feier des christlichen Feierkaleders. Bis zur Hälfte des 4. Jahrhunderts feierte die Kirche des Ostens die Geburt und Taufe Christus' zusammen unter dem Namen Epiphanie am ein und dem selben Tag, den 6. Januar. Weihnachten als gesondertes Fest, das am 25. Dezember gefeiert wird, wurde im Osten vom Westen zum Ende des 4. Jahrhunderts übernommen.<br />
<br />
Der Heilige Ioannis Chrysostomos, der als erster von dem Fest der Weihnacht spricht, nennt es "Metropole aller Feste".<br />
<br />
Mit der Teilung und Festlegung der drei Feste, der Geburt am 25. Dezember, der Beschneidung am 1. Januar und der Taufe am 6. Januar bildete sich auch das sog. Dodekahemeron ("Zwölftäger"), also die Festperiode vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.<br />
<br />
3. Die große Bedeutung, die Weihnachten mit der Zeit im Bewusstsein der Kirche erlangte, und die Ehrfurcht der Glaubenden und insbesondere der Mönche, bildeten die Grundlage zur Festlegung der Fastenszeit vor Weihnachten. Dies wurde sicher auch von der Großen Fastenzeit vor Ostern beeinflusst.<br />
<br />
Genau wie das Fest, so erschien das Fasten als Vorbereitung zur Geburt des Erlösers zuerst im Westen, wo es als Tessarakoste ("Vierzigtäger") des Hl. Martinos genannt wurde, weil es mit dem Namenstag dieses Heiligen der westlichen Kirche anfing. Das gleiche wiederholte sich auch bei uns, wo viele das Weihnachtsfasten als "des Hl.Philipps" bezeichnen, anscheinend weil es am Tag nach dem Gedenktag des Apostels anfängt.<br />
<br />
Die ersten historischen Bezeugungen, die wir zum Weihnachtsfasten haben, reichen für den Westen bis ins 5. und für den Osten bis ins 6. Jahrhundet zurück. Von den östlichen Autoren werden Anastasios Sinaitis, der Patriarch Konstantinopels Nikiphoros Homologet, der Hl. Theodoros Stouditis und auch der Patriarch Antiochiens, Theodoros Valsamon, genannt.<br />
<br />
4. Am Anfang, wie es scheint, war die Fastenzeit kurz. Theodoros Valsamon, der um das 12. Jahrhunder schreibt - und sich wohl auf die Ausführung in seiner Zeit bezieht - spricht von "siebentägig". Aber unter dem Einfluss des Fastens der Großen Tessarakoste (Ostern) wurde sie auch auf 40 Tage erweitert, ohne jedoch die Strenge zu erlangen.<br />
<br />
Wie haben wir zu fasten?<br />
Über die gesamte Dauer der 40 Tage essen wir kein Fleisch, Milchprodukte und Eier. Jedoch ist der Verzehr von Fisch an allen Tagen - außer mittwochs und freitags - vom 15. November bis zum 17. Dezember erlaubt. Fisch essen wir auch am Tag des Tempelgangs der Gottesgebärerin (Εισόδια, 21. November), an welchem Tag dieses Fest auch immer stattfindet.<br />
Vom 18. Dezember bis zum 24. Dezember, Vortag des Festes, ist nur Wein und Öl erlaubt - außer natürlich mittwochs und freitags. Ebenfalls ohne Öl fasten wir am ersten Tag der Fastenzeit, am 15. November, genau wie am Vortag des Weihnachtstages, außer diese fallen auf einen Samstag oder Sonntag.<br />
<br />
[[Kategorie:Fasten]]</div>Nassoshttps://orthpedia.de/index.php?title=Osterfasten&diff=6194Osterfasten2010-05-30T22:43:59Z<p>Nassos: </p>
<hr />
<div>'''1. Das Triodion - Vorbereitung auf das Osterfasten'''<br />
<br />
Mit dem Sonntag des Pharisäers und des Zöllners, beginnt das sogenannte Triodion. Es handelt sich hierbei um eine Phase von drei Wochen, die vorbereitenden Charakter auf das Große Osterfasten haben.<br />
<br />
Die erste Woche, die auch ''prosfonisimos'' genannt wird, ist "frei", das heisst, dass alles erlaubt ist und zwar an allen Tagen, auch am Mittwoch und am Freitag.<br />
<br />
In der zweiten Woche ist auch alles erlaubt, außer am Mittwoch und am Freitag, an denen wir strenges Fasten einhalten, genau wie während des Osterfastens. Der Sonntag, mit dem diese Woche endet, heißt bei uns ''Apokreo'' (apo - weg, kreo - Fleisch), weil wir uns nun für eine längere Zeit vom Fleisch verabschieden.<br />
<br />
Die dritte Woche, vom Hl. Theodor dem Studiten ''pronistimon'' - Vorfasten, genannt, bereitet uns nun endgültig auf das Osterfasten vor. In dieser Woche essen wir kein Fleisch mehr, jedoch an allen Tagen (auch Mittwoch und Freitag) Milch- und Käseprodukte sowie Fisch und Eier.<br />
<br />
'''2. Die Tessarakoste - Die 40 Tage des Vorosterfastens'''<br />
<br />
Zwischen den langen Fastenzeiten des Jahres ist das Vorosterfasten (die Große Tessarakoste) die älteste und härteste. Mit dem Fasten des Mittwochs und Freitags setzt sie den Beginn in der apostolischen Zeit.<br />
<br />
Usprung und Kern dieses Fastens betrachten wir das Fasten vor Ostern, das zum Gedenken an die Passion Christi und zur Vorbereitung der Gläubigen auf das Osterfest sowie der Katechumenen zur Taufe eingeführt wurde.<br />
Die Apostolischen Kanones verbinden die Einführung des Osterfastens mit den Worten des Herrn "'''Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie in jenen Tagen fasten.'''" (Mk 2,20 - Mt 9,15 - Lk 5,35)<br />
<br />
Die Dauer des Vorosterfastens war zu Beginn weder lang noch gleich in den Gemeinden. Es gab also Freiheit, keine Gleichförmigkeit. Unterschiede gab es auch in der Art mit der die Christen jener Zeit fasteten.<br />
<br />
Wann genau die Tessarakoste (die Vierzigtägige) als Fastendauer auftritt, ist schwer festzulegen. Eine Anführung des 5. Kanons des 1. Ökumenischen Konzils von Nikäa führt uns zu der Annahme, dass zur Zeit des Konzils (325 n.Chr.) die Tessarakoste schon in der ganzen Kirche eingeführt war.<br />
Andere hitorische Belege, wie die des Vaters der Kirchengeschichte Eusebius von Caesarea, weisen noch bestimmter auf die Existenz der Tessarakoste hin und verbinden ihre Einführung als Fastenzeit und geistlicher Vorbereitung auf Ostern mit der vierzigtägigen Fastenzeit des Herrn und der Propheten Moses und Elias.<br />
Wie in der ursprünglichen Fastenzeit vor Ostern gab es nun auch in der Tessarakoste eine große Vielfalt von Ort zu Ort bis zu ihrer endgültigen Festlegung. Unterschiede gab es in der Berechung ihrer Dauer und in der Art, das Fasten einzuhalten.<br />
Das was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist dass die Tessarakoste ein sehr strenges Fasten war. Der 69. Kanon der Hll. Apostel droht den Klerikern mit Kathäresis und den Laien mit Aphorimus, wenn sie zu dieser Zeit nicht fasteten.<br />
Gemäß des 50. Kanons der Lokalsynode von Laodizea (um 360 n.Chr.) herrscht zur gesamten Tessarakoste Trockenfasten (auch Verzicht auf Öl und Wein).<br />
Bezüglich der Nahrung und Getränke, von denen die Christen sich enthalten sollten, gab es schon zu Anfang die Vorgabe, auf Nahrung vom Blut kommend (Fleisch, Fisch), auf sonstige Nahrung tierischer Herkunft (Milchprodukte und Eier) und vom Wein. Typischerweise enthielten sich die Christen von jeglicher Nahrung bis zur Neunten Stunde (3 Uhr nachmittags) und von den oben erwähnten Nahrungsmitteln während des Mahls.<br />
<br />
Der Name Tessarakoste (Vierzigste, Vierzigtägige) entstammt mit großer Sicherheit der Tagesanzahl der Fastenzeit. Die Apostolischen Kanones geben hierzu die Durchführung des Fastens vor dem Osterfasten (= Fasten der Großen und Heiligen Woche, der Karwoche) beginnend am Montag und vollendet am Freitag (vor dem Samstag des Lazarus).<br />
Sehr früh wurde die Tessarakoste "Große" genannt. Dies wurde ihr nicht nur gegeben, um diese Zeit von den anderen langen Fastenzeiten hervorzuheben, sondern auch um ihre Bedeutung zu extrahieren: die Strenge des Fastens und generell der Askese, der Anstrengung, die vorausgesetzt wurde und der Grund weswegen sie eingeführt wurde, also die geistliche Vorbereitung auf das höchste Fest, Ostern.<br />
Die Große Tessarakoste beginnt am Reinen Montag (griechisch: Καθαρά Δευτέρα, kathará deftéra) und endet am Freitag vor dem Samstag des Lazarus (Lazarus' Auferstehung).<br />
<br />
Wie haben wir heutzutage in der Tessarakoste zu fasten? Wie gesagt, war das Fasten schon zu Beginn sehr streng. Mit entsprechender Anstrengung haben wir Orthodoxe diese auch heutzutage einzuhalten.<br />
Mit besonderer Strenge fasten wir in der ersten Woche. Viele - und nicht nur Mönche - halten das sog. Triimeron (Dreitägige) ein. Sie enthalten sich in den ersten drei Tagen von jeglicher Nahrung und empfangen die Hl. Kommunion in der ersten Liturgie der vorgeheiligten Gaben.<br />
Öl und Wein wird nur an Samstagen und Sonntagen eingenommen.<br />
Ungefähr in dieser Art wird auch an den anderen Tagen der Fastenzeit gefastet. Wenn wir es genau machen wollen, enthalten wir uns an allen Wochentagen vom Öl, nicht nur am Mittwoch und am Freitag.<br />
Natürlich ist aus Gründen der Schwäche (Krankheit) und mit Anweisung des geistlichen Vaters davon abzusehen.<br />
<br />
Ausnahmen in dieser Periode sind:<br />
- der Gedenktag der Hll. Viezig Märtyrer, an denen Öl und Wein gestattet sind<br />
- der Gedenktag Mariä Verkündigung, an dem Fisch gestattet ist<br />
<br />
Was den Verzehr von Fisch am Palmsonntag angeht, so gehen die Meinungen auseinander. Manche monastischen Typika, das Triodion und der Hl. Theodor Studit empfehlen den Verzehr von Fisch - einerseits als Ende der Tessarakoste (sie endet am Abend des Freitags vor dem Samstag des Lazarus) und andererseits um den Triumph Christi über den Tod (durch Lazarus' Auferstehung) zu ehren. Somit wird der Palmsonntag als Herrentag (Despotischer Feiertag) betrachtet.<br />
Im Gegenzug betrachtet der Hl. Nikodemus der Agiorit die Umschreibung des Triodions als neuere Hinzufügung -welche den Fischverzehr gestattet - und lehnt diesen ab.<br />
Was ist zu tun? Aus Gründen der generellen Gewohnheit gilt der Verzehr von Fisch. Wenn altehrwürdige monastische Typika und ein Hl. Theodor Studit dem Verzehr für Mönche zustimmen, dann ist es verständlich ihn für Laien ebenso zu gestatten.<br />
<br />
'''3. Das Fasten der Großen und Heiligen Woche'''<br />
<br />
Bezeichnend für die Große und Heilige Woche ist das strenge Fasten während dieser Woche. Selbstverständlich ist sie nicht groß, weil sie länger dauert, sondern aufgrund der großen Ereignisse des Glaubens, die wir in dieser Zeit feiern.<br />
<br />
Das Fasten in der Großen und Heiligen Woche ist uralt. Es bildet einen besonderen Abschnitt außerhalb der Tessarakoste und die Christen verehrten sie sehr und fasteten mit größter Strenge.<br />
<br />
Gemäß der Apostolischen Kanones enthalten wir uns des Öls von Montag bis Samstag (zusätzlich zu Fleisch, Milch, Milchprodukten und Eiern, sowie Wein).<br />
Es gibt Uneinigkeit bezüglich des Donnerstags der Karwoche. Das Triodion, einige monastischen Typika und auch eine traditionelle Gewohnheit erlauben den Verzehr von Wein und Öl; offensichtlich zu Ehren der Eucharistie, die uns der Herr an diesem Tage übergab.<br />
Im Gegensatz hierzu ist der Hl. Nikodemos der Hagiorit zurückhaltend. Demütig schlagen wir vor, dass für die Christen in der Welt der Verzehr von Öl akzeptabel ist, aber dass die Mönche in den Klöstern, die generell das Fasten härter pflegen, sich enthalten.<br />
<br />
Besondere Aufmerksamkeit muss am Großen Samstag gezeigt werden. Es ist ein Tag strengen Fastens und er einzige Samstag im Jahr, an dem (streng, also ohne Öl) gefastet wird.<br />
Das Fasten am ganzen Tag einzuhalten, auch nach Empfang der Hl. Kommunion (bei der sog. "ersten Auferstehung").<br />
<br />
<br />
Quelle: "Das Fasten der Kirche"<br />
<br />
''Literaturempfehlung: Alexander Schmemann, Die Große Fastenzeit. Askese und Liturgie in der Orthodoxen Kirche. (The Great Lent)''<br />
<br />
[[Kategorie:Fasten]]</div>Nassoshttps://orthpedia.de/index.php?title=Osterfasten&diff=6193Osterfasten2010-05-30T22:43:22Z<p>Nassos: Die Seite wurde neu angelegt: „'''1. Das Triodion - Vorbereitung auf das Osterfasten''' Mit dem Sonntag des Pharisäers und des Zöllners, beginnt das sogenannte Triodion. Es handelt sich hier…“</p>
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<div>'''1. Das Triodion - Vorbereitung auf das Osterfasten'''<br />
<br />
Mit dem Sonntag des Pharisäers und des Zöllners, beginnt das sogenannte Triodion. Es handelt sich hierbei um eine Phase von drei Wochen, die vorbereitenden Charakter auf das Große Osterfasten haben.<br />
<br />
Die erste Woche, die auch ''prosfonisimos'' genannt wird, ist "frei", das heisst, dass alles erlaubt ist und zwar an allen Tagen, auch am Mittwoch und am Freitag.<br />
<br />
In der zweiten Woche ist auch alles erlaubt, außer am Mittwoch und am Freitag, an denen wir strenges Fasten einhalten, genau wie während des Osterfastens. Der Sonntag, mit dem diese Woche endet, heißt bei uns ''Apokreo'' (apo - weg, kreo - Fleisch), weil wir uns nun für eine längere Zeit vom Fleisch verabschieden.<br />
<br />
Die dritte Woche, vom Hl. Theodor dem Studiten ''pronistimon'' - Vorfasten, genannt, bereitet uns nun endgültig auf das Osterfasten vor. In dieser Woche essen wir kein Fleisch mehr, jedoch an allen Tagen (auch Mittwoch und Freitag) Milch- und Käseprodukte sowie Fisch und Eier.<br />
<br />
'''2. Die Tessarakoste - Die 40 Tage des Vorosterfastens'''<br />
<br />
Zwischen den langen Fastenzeiten des Jahres ist das Vorosterfasten (die Große Tessarakoste) die älteste und härteste. Mit dem Fasten des Mittwochs und Freitags setzt sie den Beginn in der apostolischen Zeit.<br />
<br />
Usprung und Kern dieses Fastens betrachten wir das Fasten vor Ostern, das zum Gedenken an die Passion Christi und zur Vorbereitung der Gläubigen auf das Osterfest sowie der Katechumenen zur Taufe eingeführt wurde.<br />
Die Apostolischen Kanones verbinden die Einführung des Osterfastens mit den Worten des Herrn "'''Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie in jenen Tagen fasten.'''" (Mk 2,20 - Mt 9,15 - Lk 5,35)<br />
<br />
Die Dauer des Vorosterfastens war zu Beginn weder lang noch gleich in den Gemeinden. Es gab also Freiheit, keine Gleichförmigkeit. Unterschiede gab es auch in der Art mit der die Christen jener Zeit fasteten.<br />
<br />
Wann genau die Tessarakoste (die Vierzigtägige) als Fastendauer auftritt, ist schwer festzulegen. Eine Anführung des 5. Kanons des 1. Ökumenischen Konzils von Nikäa führt uns zu der Annahme, dass zur Zeit des Konzils (325 n.Chr.) die Tessarakoste schon in der ganzen Kirche eingeführt war.<br />
Andere hitorische Belege, wie die des Vaters der Kirchengeschichte Eusebius von Caesarea, weisen noch bestimmter auf die Existenz der Tessarakoste hin und verbinden ihre Einführung als Fastenzeit und geistlicher Vorbereitung auf Ostern mit der vierzigtägigen Fastenzeit des Herrn und der Propheten Moses und Elias.<br />
Wie in der ursprünglichen Fastenzeit vor Ostern gab es nun auch in der Tessarakoste eine große Vielfalt von Ort zu Ort bis zu ihrer endgültigen Festlegung. Unterschiede gab es in der Berechung ihrer Dauer und in der Art, das Fasten einzuhalten.<br />
Das was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist dass die Tessarakoste ein sehr strenges Fasten war. Der 69. Kanon der Hll. Apostel droht den Klerikern mit Kathäresis und den Laien mit Aphorimus, wenn sie zu dieser Zeit nicht fasteten.<br />
Gemäß des 50. Kanons der Lokalsynode von Laodizea (um 360 n.Chr.) herrscht zur gesamten Tessarakoste Trockenfasten (auch Verzicht auf Öl und Wein).<br />
Bezüglich der Nahrung und Getränke, von denen die Christen sich enthalten sollten, gab es schon zu Anfang die Vorgabe, auf Nahrung vom Blut kommend (Fleisch, Fisch), auf sonstige Nahrung tierischer Herkunft (Milchprodukte und Eier) und vom Wein. Typischerweise enthielten sich die Christen von jeglicher Nahrung bis zur Neunten Stunde (3 Uhr nachmittags) und von den oben erwähnten Nahrungsmitteln während des Mahls.<br />
<br />
Der Name Tessarakoste (Vierzigste, Vierzigtägige) entstammt mit großer Sicherheit der Tagesanzahl der Fastenzeit. Die Apostolischen Kanones geben hierzu die Durchführung des Fastens vor dem Osterfasten (= Fasten der Großen und Heiligen Woche, der Karwoche) beginnend am Montag und vollendet am Freitag (vor dem Samstag des Lazarus).<br />
Sehr früh wurde die Tessarakoste "Große" genannt. Dies wurde ihr nicht nur gegeben, um diese Zeit von den anderen langen Fastenzeiten hervorzuheben, sondern auch um ihre Bedeutung zu extrahieren: die Strenge des Fastens und generell der Askese, der Anstrengung, die vorausgesetzt wurde und der Grund weswegen sie eingeführt wurde, also die geistliche Vorbereitung auf das höchste Fest, Ostern.<br />
Die Große Tessarakoste beginnt am Reinen Montag (griechisch: Καθαρά Δευτέρα, kathará deftéra) und endet am Freitag vor dem Samstag des Lazarus (Lazarus' Auferstehung).<br />
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Wie haben wir heutzutage in der Tessarakoste zu fasten? Wie gesagt, war das Fasten schon zu Beginn sehr streng. Mit entsprechender Anstrengung haben wir Orthodoxe diese auch heutzutage einzuhalten.<br />
Mit besonderer Strenge fasten wir in der ersten Woche. Viele - und nicht nur Mönche - halten das sog. Triimeron (Dreitägige) ein. Sie enthalten sich in den ersten drei Tagen von jeglicher Nahrung und empfangen die Hl. Kommunion in der ersten Liturgie der vorgeheiligten Gaben.<br />
Öl und Wein wird nur an Samstagen und Sonntagen eingenommen.<br />
Ungefähr in dieser Art wird auch an den anderen Tagen der Fastenzeit gefastet. Wenn wir es genau machen wollen, enthalten wir uns an allen Wochentagen vom Öl, nicht nur am Mittwoch und am Freitag.<br />
Natürlich ist aus Gründen der Schwäche (Krankheit) und mit Anweisung des geistlichen Vaters davon abzusehen.<br />
<br />
Ausnahmen in dieser Periode sind:<br />
- der Gedenktag der Hll. Viezig Märtyrer, an denen Öl und Wein gestattet sind<br />
- der Gedenktag Mariä Verkündigung, an dem Fisch gestattet ist<br />
<br />
Was den Verzehr von Fisch am Palmsonntag angeht, so gehen die Meinungen auseinander. Manche monastischen Typika, das Triodion und der Hl. Theodor Studit empfehlen den Verzehr von Fisch - einerseits als Ende der Tessarakoste (sie endet am Abend des Freitags vor dem Samstag des Lazarus) und andererseits um den Triumph Christi über den Tod (durch Lazarus' Auferstehung) zu ehren. Somit wird der Palmsonntag als Herrentag (Despotischer Feiertag) betrachtet.<br />
Im Gegenzug betrachtet der Hl. Nikodemus der Agiorit die Umschreibung des Triodions als neuere Hinzufügung -welche den Fischverzehr gestattet - und lehnt diesen ab.<br />
Was ist zu tun? Aus Gründen der generellen Gewohnheit gilt der Verzehr von Fisch. Wenn altehrwürdige monastische Typika und ein Hl. Theodor Studit dem Verzehr für Mönche zustimmen, dann ist es verständlich ihn für Laien ebenso zu gestatten.<br />
<br />
'''3. Das Fasten der Großen und Heiligen Woche'''<br />
<br />
Bezeichnend für die Große und Heilige Woche ist das strenge Fasten während dieser Woche. Selbstverständlich ist sie nicht groß, weil sie länger dauert, sondern aufgrund der großen Ereignisse des Glaubens, die wir in dieser Zeit feiern.<br />
<br />
Das Fasten in der Großen und Heiligen Woche ist uralt. Es bildet einen besonderen Abschnitt außerhalb der Tessarakoste und die Christen verehrten sie sehr und fasteten mit größter Strenge.<br />
<br />
Gemäß der Apostolischen Kanones enthalten wir uns des Öls von Montag bis Samstag (zusätzlich zu Fleisch, Milch, Milchprodukten und Eiern, sowie Wein).<br />
Es gibt Uneinigkeit bezüglich des Donnerstags der Karwoche. Das Triodion, einige monastischen Typika und auch eine traditionelle Gewohnheit erlauben den Verzehr von Wein und Öl; offensichtlich zu Ehren der Eucharistie, die uns der Herr an diesem Tage übergab.<br />
Im Gegensatz hierzu ist der Hl. Nikodemos der Hagiorit zurückhaltend. Demütig schlagen wir vor, dass für die Christen in der Welt der Verzehr von Öl akzeptabel ist, aber dass die Mönche in den Klöstern, die generell das Fasten härter pflegen, sich enthalten.<br />
<br />
Besondere Aufmerksamkeit muss am Großen Samstag gezeigt werden. Es ist ein Tag strengen Fastens und er einzige Samstag im Jahr, an dem (streng, also ohne Öl) gefastet wird.<br />
Das Fasten am ganzen Tag einzuhalten, auch nach Empfang der Hl. Kommunion (bei der sog. "ersten Auferstehung").<br />
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Quelle: "Das Fasten der Kirche"<br />
<br />
''Literaturempfehlung: Alexander Schmemann, Die Große Fastenzeit. Askese und Liturgie in der Orthodoxen Kirche. (The Great Lent)''</div>Nassoshttps://orthpedia.de/index.php?title=Weihnachtsfasten&diff=6192Weihnachtsfasten2010-05-30T22:10:46Z<p>Nassos: Die Seite wurde neu angelegt: „Zum Weihnachtsfasten: Dauer, Historisches und Fastenregeln Die zweitlängste Fastenzeit nach dem Osterfasten ist das Fasten zu Weihnachten. Sie währt auch 4…“</p>
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<div>[[Zum Weihnachtsfasten: Dauer, Historisches und Fastenregeln]]<br />
<br />
Die zweitlängste Fastenzeit nach dem Osterfasten ist das Fasten zu Weihnachten. Sie währt auch 40 Tage, ist aber nicht so streng wie das Osterfasten. Sie fängt am 15. November an und endet am 24. Dezember.<br />
<br />
2. Die Feier zur Fleischwerdung unseres Herrn Jesus Christus bildet zweitgrößte Despotische Feier des christlichen Feierkaleders. Bis zur Hälfte des 4. Jahrhunderts feierte die Kirche des Ostens die Geburt und Taufe Christus' zusammen unter dem Namen Epiphanie am ein und dem selben Tag, den 6. Januar. Weihnachten als gesondertes Fest, das am 25. Dezember gefeiert wird, wurde im Osten vom Westen zum Ende des 4. Jahrhunderts übernommen.<br />
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Der Heilige Ioannis Chrysostomos, der als erster von dem Fest der Weihnacht spricht, nennt es "Metropole aller Feste".<br />
<br />
Mit der Teilung und Festlegung der drei Feste, der Geburt am 25. Dezember, der Beschneidung am 1. Januar und der Taufe am 6. Januar bildete sich auch das sog. Dodekahemeron ("Zwölftäger"), also die Festperiode vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.<br />
<br />
3. Die große Bedeutung, die Weihnachten mit der Zeit im Bewusstsein der Kirche erlangte, und die Ehrfurcht der Glaubenden und insbesondere der Mönche, bildeten die Grundlage zur Festlegung der Fastenszeit vor Weihnachten. Dies wurde sicher auch von der Großen Fastenzeit vor Ostern beeinflusst.<br />
<br />
Genau wie das Fest, so erschien das Fasten als Vorbereitung zur Geburt des Erlösers zuerst im Westen, wo es als Tessarakoste ("Vierzigtäger") des Hl. Martinos genannt wurde, weil es mit dem Namenstag dieses Heiligen der westlichen Kirche anfing. Das gleiche wiederholte sich auch bei uns, wo viele das Weihnachtsfasten als "des Hl.Philipps" bezeichnen, anscheinend weil es am Tag nach dem Gedenktag des Apostels anfängt.<br />
<br />
Die ersten historischen Bezeugungen, die wir zum Weihnachtsfasten haben, reichen für den Westen bis ins 5. und für den Osten bis ins 6. Jahrhundet zurück. Von den östlichen Autoren werden Anastasios Sinaitis, der Patriarch Konstantinopels Nikiphoros Homologet, der Hl. Theodoros Stouditis und auch der Patriarch Antiochiens, Theodoros Valsamon, genannt.<br />
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4. Am Anfang, wie es scheint, war die Fastenzeit kurz. Theodoros Valsamon, der um das 12. Jahrhunder schreibt - und sich wohl auf die Ausführung in seiner Zeit bezieht - spricht von "siebentägig". Aber unter dem Einfluss des Fastens der Großen Tessarakoste (Ostern) wurde sie auch auf 40 Tage erweitert, ohne jedoch die Strenge zu erlangen.<br />
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Wie haben wir zu fasten?<br />
Über die gesamte Dauer der 40 Tage essen wir kein Fleisch, Milchprodukte und Eier. Jedoch ist der Verzehr von Fisch an allen Tagen - außer mittwochs und freitags - vom 15. November bis zum 17. Dezember erlaubt. Fisch essen wir auch am Tag des Tempelgangs der Gottesgebärerin (Εισόδια, 21. November), an welchem Tag dieses Fest auch immer stattfindet.<br />
Vom 18. Dezember bis zum 24. Dezember, Vortag des Festes, ist nur Wein und Öl erlaubt - außer natürlich mittwochs und freitags. Ebenfalls ohne Öl fasten wir am ersten Tag der Fastenzeit, am 15. November, genau wie am Vortag des Weihnachtstages, außer diese fallen auf einen Samstag oder Sonntag.<br />
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[[Kategorie:Fasten]]</div>Nassoshttps://orthpedia.de/index.php?title=Apostelfasten&diff=6191Apostelfasten2010-05-30T22:03:55Z<p>Nassos: Die Seite wurde neu angelegt: „1. Allgemeines zum Apostelfasten Das Apostelfasten wird so genannt, weil es zwei apostolischen Feiertagen vorausläuft: das Gedenken der Protokoryphäen Apos…“</p>
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<div>[[1. Allgemeines zum Apostelfasten]]<br />
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Das Apostelfasten wird so genannt, weil es zwei apostolischen Feiertagen vorausläuft: das Gedenken der Protokoryphäen Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni und der Zusammenkunft (gr: synaxis, rus: sobor, Kommemoration/Zusammenschau) der Zwölf Apostel am 30. Juni.<br />
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Mit der Synaxis der Heiligen Apostel meinen wir die Zusammenkunft aller Gläubigen zum Empfang der Hl. Kommunion zu Ehren aller Zwölf Apostel, deren Gedenken unsere Kirche auch noch an jeweils unterschiedlichen Tagen feiert.<br />
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[[2. Dauer]]<br />
<br />
Die zeitliche Dauer dieser Fastenzeit ist nicht fest, denn ihr Anfang hängt vom beweglichen Osterfest ab.<br />
Am Montag nach dem Sonntag des Festes Aller Heiligen und endet stets am 28. Juni, Vortag des Gedenktages der Hll. Apostel Petrus und Paulus.<br />
Nach dem alten Kalender kann die Fastenszeit dann bis zu 42 Tagen dauern, wenn Ostern auf den 22. März fällt.<br />
Nach dem neuen Kalender (Mischkalender) dauert die Fastenzeit nie länger als 30 Tage. Machmal gar, wenn der Sonntag Aller Heiligen nach dem 27. Juni ist - das geschieht, wenn Ostern zwischen dem 5. und dem 8. Mai stattfindet - dann gibt es überhaupt kein Fasten.<br />
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[[3. Historisches]]<br />
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Die Existenz dieser Fastenszeit wird schon sehr früh bezeugt, so zum Beispiel vom Hl. Athanasios dem Großen und in den Apostolischen Kanones: "Nach dem Feiern der Pentekoste (Pfingsten) feiert eine Woche und nach dieser fastet eine. Es ist recht ... so fastet nach der Feier".<br />
In der Woche nach Pfingsten plaziert auch der Große Athanasios die Fastenszeit.<br />
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Aus diesen Zeugnissen geht hervor, dass schon lange bevor die Feier der Hll. Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni festgelegt worden war (der Feiertag wurde in Konstantinopel im 5. Jahrhundert von Rom übernommen), dauerte die Fastenzeit sieben Tage und verband sich mit Pfingsten denn nach Pfingsten begannen die Apostel ihr Werk, nachdem sie fasteten und beteten, gemäß Apg 13, 3: "Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen". Aus diesem Grund wurde die Fastenszeit Apostelfasten genannt.<br />
Als dann später der Apostelfeiertag festgelegt wurde, wurde die Fastenzeit auf den 29. Juni verlängert und als Vorbereitungszeit auf diesen Tag angesehen.<br />
In diesem Sinn versteht die o.g. Zeugnisse auch der Hl. Nikodemos der Hagiorit, als er den 69. Apostolischen Kanon deutet.<br />
Bezüglich des Apostelfastens werden auch Anastasios Sinaitis genannt, der Hl. Gregor der Studit, der Hl. Nikiphoros der Bekenner und Patriarch von Konstantinopel sowie Theodor Balsamon.<br />
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[[4. Wie wird das Apostelfasten durchgeführt?]]<br />
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Es sei zunächst angeführt, dass vor dem Apostelfasten nach dem o.g. Apostolischen Kanon die Woche ab Pfingstsonntag bis zum Sonntag Aller Heiligen (also am darauffolgenden Sonntag) keinerlei Fasten vorgesehen ist, auch nicht am Mittwoch und am Freitag - zu Ehren der Herabkunft des Hl. Geistes auf die Hll. Apostel.<br />
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Nach dieser Feierphase beginnt die Fastensphase.<br />
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In dieser Phase ist es erlaubt Fisch zu essen, während wir auf Fleisch, Milchprodukte und Eier verzichten. <br />
Fisch essen wir, sofern wir natürlich wollen, an allen Tagen ausgenommen Mittwoch und Freitag, wo wir strenges Fasten einhalten.<br />
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In den Fastenregeln der russisch-orthodoxen Kirche ist sogar der Verzicht auf Fisch vorgesehen.<br />
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Das selbe gilt - also strenges Fasten - auch am Vortag des Gedenkens, außer der Vortag fällt auf einen Samstag oder Sonntag.<br />
Ebenfalls essen wir Fisch am Gedenktag der Geburt des Hl. Johannes des Täufers, am 24. Juni, egal was für ein Wochentag es ist.<br />
Wenn der Gedenktag der Hll. Apostel Petrus und Paulus (29. Juni) auf einen Mittwoch oder Freitag fällt, dann essen wir nur Fisch (ansonsten alles).<br />
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Quelle: "Das Fasten der Kirche".<br />
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[[Kategorie:Fasten]]</div>Nassos