Irinej (Susemihl), Metropolit

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Metropolit Irinej (Susemihl)

Metropolit Irinej (Igor' Vladimirovič Susemihl) wurde am 10.7.1919 in Černigov als Sohn eines Agronomen geboren. Als er 6 Jahre alt war, emigrierten seine Eltern nach Deutschland. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Berlin, wo er die Oberschule absolvierte und die medizinische Fakultät der Universität besuchte.

Er beendete die pastoraltheologischen Kurse bei der deutschen Diözese der Russischen Auslandskirche. Am 6.12.1942 wurde er zum Diakon und am 5.10.1917 von Metropolit Serafim (Lade) zum Priester geweiht, und zum Pfarrer der Nikolaus-Kirche in Konstanz ernannt.

Von 1942 bis 1949 war er Sekretär des Metropoliten Serafim (Lade).

Ab 1949 war er Seelsorger in Melburne.

Im Jahr 1957 kehrte er (als Erzpriester) in den Schoß der Mutter-Kirche zurück und war von dieser Zeit an Pfarrer der Kirche der hl. Maria Magdalena in Den Haag.

Ab 1960 Pfarrer der Kreuzerhöhungskirche in München.

1961 nahm er als Mitglied der Delegation des Moskauer Patriarchats an der 3. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Neu Delhi teil.

Am 1.1.1964 wurde er zum Dekan der Gemeinden des Mitteleuropäischen Exarchats in der Bundesrepublik Deutschland ernannt, und versah in diesem Jahr auch das Amt des Pfarrers der Auferstehungskirche in Westberlin. Im selben Jahr nahm er an der Arbeit der II. Christlichen Friedenkonferenz in Prag und des IV. Kirchenkongresses („Nyborg –IV“) teil.
Im Dezember 1964 erhielt er vom Patriarchen Aleksij I. das Recht, die Mitra zu tragen.
Am 23. Januar 1966 empfing er in der Dreifaltigkeits-Sergius-Lavra durch den Archimandriten Platon die Mönchsweihe mit dem Namen Irinej, am 29.1.1966 erfolgte die Erhebung zum Archimandriten.
Am 30.1.1966 wurde er in der Refektoriumskirche der Dreifaltigkeits-Sergius-Lavra zum Bischof von Westdeutschland geweiht. Die Bischofsweihe vollzogen: der hochheilige Patriarch Aleksij I., die Metropoliten von Kruticy und Kolomna Pimen, von Surož, Antonij, die Erzbischöfe von Tallin und Estland Aleksij, von Berlin und Mitteleuropa Kiprian, von Minsk und Belorussland Antonij, die Bischöfe von Dmitrov Filaret, von Volokolamsk Pitirim, von Syzran' Ioann und von Zarajsk Juvenalij.
Im Jahr 1967 (3. – 8. März) war er Mitglied der Delegation der Russischen Orthodoxen Kirche bei den Gesprächen zwischen Theologen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Evangelischen Kirche Deutschlands („Arnoldshain-III“); im August desselben Jahres nahm er als Mitglied des Departments für Information des Weltrates der Kirchen von Seiten der Russischen Orthodoxen Kirche an den Sitzungen des Arbeitskomitees des Departments teil, die in Genf stattfanden. Dort nahm er auch vom 10. – 12. August an Sitzungen einiger Vorbereitungskomitees zur IV. Vollversammlung des Weltkirchenrats teil.
Im selben Jahr (vom 29. September bis 5. Oktober) nahm er an der Arbeit der regulären Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen („Nyborg-V“) teil, die in Österreich stattfand.
Am 24.2.1971 Ernennung zum Bischof der neu gegründeten Diözese von Baden-Baden mit dem Titel „Bischof von Baden-Baden und Bayern“.
Am 27. April desselben Jahres war er Mitglied der Delegation der Russischen Orthodoxen Kirche bei der Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen „Nyborg-VI“; vom 30. September bis 3. Oktober nahm er am IV. Christlichen Friedenskonferenz in Prag und vom 20. bis 28. Oktober an den theologischen Gesprächen zwischen der Evangelischen Kirche Deutschlands und der Russischen Orthodoxen Kirche („Arnoldshain-V“) teil.
Am 9.9.1972 Erhebung zum Erzbischof.
Im Jahr 1974 war er Mitglied der Delegation der Russischen Orthodoxen Kirche bei der Vollversammlung „Nyborg-VII“ in Engelberg (Schweiz) und nahm an den Sitzungen der Kommission für Antirassismus der Christlichen Friedenskonferenz in Tansania teil.
Am 13.3.1975 wurde er zum Erzbischof von Wien und Österreich und zeitweiligen Administrator der Diözese von Baden-Baden und Bayern ernannt. Im selben Jahr war er Mitglied der Delegation der Russischen Orthodoxen Kirche bei der 5. Vollversammlung des Weltkirchenrates in Nairobi (Kenia). Vom 22. bis 27. Juli 1979 nahm er als Mitglied einer Delegation der Russischen Orthodoxen Kirche an der 5. Christlichen Friedenkonferenz in Prag teil.
Am 5.7.1979 erhielt er den Orden des hl. Sergius von Radonež, 2 Klasse.
Vom 18. bis 25. Oktober desselben Jahres nahm er an der VIII. Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen auf Kreta (Griechenland) teil.
Vom 14. bis16. April 1983 nahm er als Vertreter der Russischen Orthodoxen Kirche an der Präsidiumssitzung des Beratungskomitees der Konferenz Europäischer Kirchen in Oxford (England) teil.
Am 20.3.1984 wurde er mit dem Orden des hl. Vladimir, 2.Klasse, ausgezeichnet.
Im selben Jahr (3. – 7. Oktober) nahm er als Vertreter der Russischen Orthodoxen Kirche am 3. Ökumenischen Treffen der Konferenz Europäischer Kirchen und des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen in Riva del Garda (Norditalien) teil.
Am 9. September 1986 wurde er aus Anlass seines 20-jährigen Bischofsjubiläums zum Metropoliten erhoben.
Ab 1991 war er Vorsteher der Kreuzerhöhungskirche in München.
Im Jahr 1994 wurde er in Deutschland zusammen mit dem amerikanischen Oberst George Trofimov unter dem Verdacht der Spionage verhaftet, aber kurz danach wieder frei gelassen.
Er starb am 26. Juli 1999 in München nach längerer Krankheit.
Am Vortag, am 25. Juli, spendeten der Bischof von Znepole Avenir (Bulgarische Orthodoxe Kirche) und Erzpriester Chrysostomos Pijnenburg Metropolit Irinej die Krankensalbung und die heilige Kommunion.

Aus Anlass des Ablebens des Metropoliten Irinej sandte der hochheilige Patriarch von Moskau und der ganzen Rus' Aleksij II. dem Pfarrer der Kathedrale zum hl. Nikolaus in Wien Erzpriester Nikolaj Orlov ein Telegramm folgenden Inhalts:

„Ich erhielt die traurige Nachricht vom Ableben des hochgeweihten Metropoliten von Wien und Österreich Irinej. Ich drücke dem verwaisten Klerus und den Laien und allen, die den verstorbenen Erzhirten gekannt haben, mein tiefstes Beileid aus. Ich kannte den Metropoliten fast 40 Jahre. Bei allen Aufgaben, die ihm die Kirchenführung auferlegte, war er stets der Mutter Kirche treu. Ich erinnere mich an das letzte Gespräch mit dem Verstorbenen am Vorabend seines 80. Geburtstages. Im Geiste gebe ich dem verstorbenen Erzhirten am Tag seines Aufbruches auf den Weg alles Irdischen den letzten Kuss und bete für seinen Seelenfrieden in den himmlischen Gefilden.“

Quelle & Copyright

Nikolsobor.Org