Benutzer:Christian/Sünde

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Patriarch Neofit von Bulgarien anlässlich der Gay-Pride in Sofia

Bulgarisch-orthodoxer Patriarch wendet sich in einer offiziellen Stellungnahme an die Gläubigen (18.06.2016)

Stellungnahme des bulgarischen Patriarchen Neofit:

Liebe geistige Kinder der Bulgarischen Orthodoxen Kirche!

Am Samstag, dem vorpfingstlichen Tag des Totengedenkens, wenn die orthodoxen Christen ihrer verstorbenen Nächsten gedenken und für ihre verstorbenen Seelen beten, schon zum neunten Mal hintereinander wird im Zentrum von Sofia der „Sofia-Pride“ abgehalten. Im zentralen Teil unserer Hauptstadt werden wir erneut Zeugen der offenen Propaganda, die immer stärker wird, und der öffentlichen Demonstration des Homosexualismus als Lebensform.

Wir leben in einer Zeit, da die moralischen Werte, die den Menschen jahrhundertelang als verlässliche Orientierung gedient haben, als Säule der Moral und Zusammenhalt der Gesellschaft, leichtfertig und planmäßig verändert und verworfen werden, obwohl gesagt wurde: „Weh denen, die das Böse gut und das Gute böse nennen, die die Finsternis zum Licht und das Licht zur Finsternis machen!“ (Jes 5, 20).

Gott, der den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat (s. 1 Mos 1, 27) gab uns und webte in uns das moralische Gesetz ein: dass sich Mann und Frau verbinden im heiligen und gesegneten Bund der Ehe, so dass sich das männliche und weibliche Prinzip vereinen, um in dieser Gemeinschaft und der Einheit in Liebe zur Vollkommenheit wachsen. Dieses Modell der zwischenmenschlichen Beziehungen ist fundamental, und seine Vernachlässigung führt zum geistigen Tod – wie des Einzelnen als Persönlichkeit, so auch der Familie und der Gesellschaft.

Die Erklärung der Sünde zur Norm und dessen was verheerend ist zum Guten – ist nichts Neues für die Menschheit. In der Geschichte sehen wir tragische Wiederholungen: in Zeiten von moralischen Krisen und des Falls, sind die Völker vereinnahmt von Habgier und sündhaften Leidenschaften, die traditionelle moralische Werte und Ideale verdrängen, die wie Metastasen die Gesundheit der Gesellschaft anfallen und unweigerlich die Zivilisation in die Degradation führen.

Die moderne Gesellschaft, getrennt von ihren christlichen Wurzeln, in der Tendenz tolerant und human zu sein, verändert die Begriffe der wichtigsten Werte wie Liebe und Freiheit, und benennt den Homosexualismus mit moralisch neutralen Begriffen wie „sexuelle Minderheit“ oder „nicht-traditionelle sexuelle Orientierung“. Aber den Menschen zu lieben, ihn zu schätzen und zu respektieren, heißt nicht gleichgültig gegenüber dem Weg zu sein, den er geht: dem wahrhaften oder dem falschen, dem Weg zur Rettung oder zur Verdammnis, zum Leben oder zum Tod.

Mit der pastoralen Fürsorge, Verantwortung und Liebe für die Menschen mit homosexuellen Neigungen, wie auch gegenüber allen Kindern der Bulgarischen Orthodoxen Kirche und dem ganzen bulgarischen Volk, stellen wir entschieden gegen die Versuche, eine sündhafte Tendenz als Norm unserer Gesellschaft zu präsentieren und aufzuzwingen, als Vorwand für Stolz und ein Vorzeigebeispiel.

Wir heben unsere herzlichen Gebete zum allgnädigen Gott, Der nicht den Tod des Sünders will, sondern dass er zurückkehrt auf den wahren Weg und lebendig bleibt (s. Ez 33, 11), dass Er allen die Reue und den Verstand gebe, dass Er ihnen die Sünden vergebe und sie nach Seiner großen Gnade und Menschenliebe rette. Amen!

Patriarch Neofit von Sofia und ganz Bulgarien

http://www.orthodoxe-kirche.at/site/inforechts/article/574.html